Eurofighter steigen über Bayern auf: Kontakt zu Linienflugzeug verloren

Ein lauter Knall riss weite Teile Frankens aus dem Schlaf. Zwei Eurofighter hatten die Schallmauer durchbrochen. Der Grund für ihren Einsatz war heikel.
Ansbach – Das war für viele Franken wohl eine ordentliche Schrecksekunde. Ein lauter Knall in der Nacht von Freitag, 19. August, auf Samstag, 20. August, riss gegen 2 Uhr zahlreiche Menschen in Bayern aus dem Schlaf. Verantwortlich waren zwei Eurofighter, die über der Region die Schallmauer durchbrachen.
Eurofighter über Franken: Überschallknall reißt Leute aus dem Schlaf
Der Grund, warum die Eurofighter mitten in der Nacht über Nürnberg und Umgebung hinwegschossen und einen Überschallknall auslösten, ist nicht ohne: Wie ein Sprecher der Luftwaffe gegenüber dem BR berichtete, war zuvor der Funkkontakt zu einem Linienflugzeug abgebrochen. Der Airbus A 320 war von Antalya in der Türkei aus unterwegs zum Flughafen Münster-Osnabrück. Bereits über Tschechien aber riss der Funkkontakt ab – und die deutschen Fluglotsen entschieden, „das ‚Nationale Lage- und Führungszentrum für Sicherheit im Luftraum‘ der Bundeswehr in Üdem am Niederrhein“ zu informieren, heißt es beim BR.
Dort schickte man zwei Eurofighter-Piloten der Alarmrotte vom „Taktischen Luftwaffengeschwader 74“ los, um zu dem Linienflugzeug zu fliegen. Als sie dessen Verfolgung aufnahmen, durchbrachen die Jets die Schallmauer – der Knall war bis nach Franken zu hören, zahlreiche Menschen, die mit einem Schrecken aus dem Schlaf gerissen wurden, wählten infolgedessen den Notruf der Polizeipräsidien in Ansbach oder Würzburg.
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Eurofighter im Luftkampf: Angriff mit Raketen - Bundeswehr
Linienflugzeug über Bayern ohne Funkkontakt – Situation löst sich
Auf Höhe der thüringisch-hessischen Landesgrenze stießen die Eurofighter dann zu dem Linienflugzeug. Da hatte sich die Situation aber glücklicherweise bereits aufgelöst – der Funkkontakt war wiederhergestellt worden. Laut BR war das Flugzeug zu diesem Zeitpunkt in 12.000 Meter Höhe unterwegs.
Der Einsatz der Eurofighter verlief nach strengen Vorgaben. Demnach müssen die Piloten bereits bei 15 Minuten nach Alarmierung in der Luft sein. Bis die Jets dann die fraglichen Flugzeuge erreichen, vergehen üblicherweise nur wenige Minuten, berichtet der BR auf Basis einer Anfrage an die Luftwaffe. (fhz)
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