Unrühmliche Liste: Gewaltverbrechen, Sexual- und Eigentumsdelikte - Nürnberger Bahnhof vorne dabei
Der Nürnberger Hauptbahnhof gehört nicht zu den zehn am meisten frequentieren Bahnhöfen in Deutschland. Trotzdem ist er in der Kriminalitätsstatistik vorne dabei.
Nürnberg - Die Kriminalitätsbelastung ist im letzten Jahr auch an einigen Bahnhöfen hoch gewesen, die gar nicht zu den am stärksten frequentierten in Deutschland gehören.
Hohe Kriminalitätsbelastung an Bahnhöfen in Nürnberg und Düsseldorf
Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, gehörte beispielsweise der Nürnberger Hauptbahnhof 2022 zu den drei Bahnhöfen, an denen die Bundespolizei die meisten Sexualdelikte, Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikte erfasst hat.
Am Dortmunder Hauptbahnhof wurden im selben Zeitraum mehr Waffendelikte und Straften im Zusammenhang mit Drogen registriert als an jedem anderen deutschen Fernbahnhof. Der Hauptbahnhof in Düsseldorf zählt laut Bundesregierung ebenfalls zu den am stärksten belasteten Bahnhöfen bei diesen beiden Deliktgruppen.
Der Bahnhof in Hannover landete bei der Zahl der Gewaltdelikte 2022 auf dem zweiten Platz, nach Hamburg und vor Nürnberg. Bei Waffendelikten rangiert er auf Platz drei. Die meisten Eigentumsdelikte und Sexualstraftaten stellte die Bundespolizei den Angaben zufolge am Kölner Hauptbahnhof fest.

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Die bundesweit am stärksten frequentierten Bahnhöfe nach Auskunft der Deutschen Bahn
- Hamburger Hauptbahnhof
- Frankfurter Hauptbahnhof
- Münchner Hauptbahnhof
Die Frankenmetropole Nürnberg zählt nicht zu den zehn Bahnhöfen mit den meisten Reisenden und Besuchern.
Kriminalität an Bahnhöfen - Vergleich der Daten mit 2021 hinfällig
Die Angaben zur Kriminalität entstammen der Polizeilichen Eingangsstatistik der Bundespolizei, daher weichen sie von den Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik ab, bei der die Erhebung nach Abschluss der Ermittlungen durch die Polizei erfolgt.
Einfluss auf die Zahl der festgestellten Delikte hat außerdem die Kontrolldichte am jeweiligen Bahnhof. Ein Vergleich der Daten mit dem Vorjahr ist in diesem Jahr wenig aussagekräftig, denn 2021 hatten die Corona-Schutzmaßnahmen noch viel Einfluss auf die Mobilität. Weniger Menschen waren im öffentlichen Raum unterwegs.
In der Bundesregierung läuft derzeit die Abstimmung für eine Reform des Bundespolizeigesetzes. Ein kontroverser Punkt dabei ist die Frage, welche Räume die Polizei an den Bahnhöfen nutzen kann.
Hauptbahnhof Nürnberg - Mehrere Gewaltdelikte
Erst vor wenigen Tagen wurde ein 43-Jähriger von einem jungen Mann am Hauptbahnhof Nürnberg ins Gleis gestoßen. Das Opfer hatte zuvor einen anderen jungen Mann mit dem Messer bedroht. Im vergangenen Sommer berichtete ein junger Mann von einer homophopen Attacke, nachdem er seinen Freund zum Abschied geküsst hatte. Kürzlich war am Nürnberger Bahnhof auch ein Streit zwischen US-Soldaten eskaliert, ein Bundespolizist wurde dabei angegriffen. (kam/dpa)