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„Nicht einfach alles im Partyrausch kaputt machen“: Öko-Aktivisten wollen Rock im Park revolutionieren

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Von: Nikolas Pelke

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Mit einem Info-Stand bei Rock im Park will der Nürnberger Verein „Bluepingu“ für mehr Nachhaltigkeit bei den Festivalbesuchern werben.

Nürnberg - Zuerst haben sich Doanh, Jens, Luisa und Mathilde über die Anfrage von Rock im Park etwas gewundert. „Wir sind am Anfang wirklich skeptisch gewesen.“ Rock im Park sei schließlich nicht gerade als Vorreiter der ökologischen Festival-Kultur bekannt gewesen. Stattdessen hätten der Festival-Klassiker in der Vergangenheit eher mit Müllproblemen für Negativschlagzeilen gesorgt, sagen die Mitglieder des Nürnberger Vereins Bluepingu.

Der Club schreibt sich auf die Fahnen, neben der Förderung des Umwelt- und Naturschutzes auch den sozial-ökologischen Wandel voranzutreiben. Nach kurzer Bedenkzeit hätte sich der Umwelt-Verein aber dazu entschlossen, den Schritt in die sprichwörtliche Höhle des Löwen zu wagen.

Rock im Park
Jens, Doanh, Luisa und Mathilde vom Nürnberger Umweltverein „Bluepingu“ wollen für mehr Nachhaltigkeit bei den Besuchern von Rock im Park werben. © Nikolas Pelke

Rock im Park 2022: Öko-Aktivisten setzten sich für die Natur ein

„Wir wollen mit einem Info-Stand jetzt dabei helfen, dass Rock im Park tatsächlich nachhaltiger wird“, sagt Doanh und rückt die spiegelnde Pilotensonnenbrille auf der Nase zurecht. Während die Bands auf der Bühne in die Tasten hauen und auf die Trommeln schlagen, wollen die Vereinsmitglieder von Bluepingu mit der Kraft der Überzeugung für ein Umdenken bei den Festivalteilnehmern werben.

„Wir wollen den Besuchern klarmachen, dass man hier auf dem Gelände am Dutzendteich nicht einfach alles im Partyrausch kaputt machen kann“, sagt Luisa und Mathilde nickt entschlossen. „Ansonsten wird es Rock im Park vielleicht in Zukunft hier im Herzen der Stadt Nürnberg einfach nicht mehr geben“, malen die beiden Aktivistinnen für mehr Umweltbewusstsein die möglichen Folgen an die Wand. Der Verein hätte auch schon konkrete Ideen, wie man die Besucher zum Beispiel über Pfandsysteme für mehr Nachhaltigkeit begeistern könne. „Man muss mehr Pfandgeld nehmen für die Getränkebecher“, ist sich Doanh sicher.

Die Veranstalter selbst kündigten ebenfalls an, das Festival „grüner“ zu gestalten. Fünf Prozent weniger Müll wolle man in diesem Jahr machen, zudem gibt es statt den üblichen Dixi-Toiletten Öko-Alternativen.

Nürnberger Umweltverein will konkrete Ideen einbringen

Allerdings sei die Anfrage von den Festival-Machern zur Teilnahme von Bluepingu in diesem Jahr erst sehr kurzfristig vor rund zwei Wochen bei dem Nürnberger Umweltverein eingetrudelt. „Im nächsten Jahr haben wir hoffentlich mehr Zeit für die Vorbereitung und können unsere Ideen vielleicht ganz konkret einbringen“, würde sich Jens freuen. Apropos: Auf die tollen Festivaltage freut sich auch die gesamte Festival-Crew vom Bluegpingu. „Wir freuen uns schon auf die Musik“, sagen Doanh, Jens, Luisa und Mathilde unisono im Chor.

Das Line-Up des Festival steht fest, den Timetable finden Sie hier. Übrigens: Unser Nürnberg-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Mittelfranken und der Franken-Metropole. Melden Sie sich hier an.

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