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„Das Schäufele ist gefährdet“: Bauernpräsident warnt – Kommt die Spezialität bald aus Spanien?

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Von: Katarina Amtmann

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Fränkisches Schäuferla mit einem Kartoffelkloß
Ein fränkisches Schäuferla mit einem Kartoffelkloß – kommt die Spezialität bald aus Spanien? © IMAGO / C3 Pictures

Besonders in Franken ist das Schäufele berühmt. Doch die Spezialität ist gefährdet, warnt Bauernpräsident Felßner. Er wendet sich auch gegen die Pläne von Cem Özdemir.

Nürnberg – Bayerns Bauern warnen vor einer Reduzierung der Tierhaltung in Deutschland. „Fleisch gehört zu einer gesunden Ernährung“, sagte Bauernpräsident Günther Felßner am Mittwoch, 11. Januar.

Druck auf Schweinebauern – Kommt das Schäufele bald aus Spanien?

Gerade die Schweinehalter seien unter Druck. Binnen zehn Jahren habe die Hälfte der Betriebe angesichts der Rahmenbedingungen aufgegeben. „Das Schäufele ist gefährdet“, warnte Felßner, der in Mittelfranken einen Milchviehbetrieb hat. Wenn die Entwicklung weitergehe, werde das Schäufele – eine fränkische Spezialität – künftig aus Spanien kommen.

„Das ist der absolut verkehrte Weg“: Bauernpräsident gegen Özdemir-Pläne

Bauernpräsident Felßner wandte sich auch gegen Pläne von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), der die Tierbestände in Deutschland zugunsten von Tierwohl und Klimaschutz reduzieren will. „Das ist der absolut verkehrte Weg“, sagte der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes. Wenn die Menschen Fleisch essen wollten, sollte dies auch regional produziert werden. Der Weg zu mehr Tierwohl gehe über die Ladentheke oder über Transferzahlungen an die Bauern. Hohe Qualität habe ihren Preis. In der aktuellen Krise sparten die Menschen allerdings beim Lebensmittelkauf.

Er verlangte außerdem neben einer Haltungskennzeichnung auch eine Herkunftskennzeichnung von Fleisch. „Das gehört zur Wahrheit und Klarheit des Einkaufs dazu.“ Es reiche nicht, die Haltungsart zu nennen, wenn unklar bleibe, woher das Produkt komme.

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Bäuerin fordert: Fleisch darf nicht aus Kantinen verschwinden

Es gehe auch um die Versorgungssicherheit aus eigener Landwirtschaft. Die Bauern forderten eine Umsetzung des von der bayerischen Staatsregierung vor drei Jahren ausgegebenen Ziels, in staatlichen Kantinen bis 2025 mindestens 50 Prozent der Produkte aus regionaler oder ökologischer Erzeugung anzubieten.

Landesbäuerin Christine Singer verlangte, in Kantinen, aber auch in Kindergärten und Schulen dürfe Fleisch nicht komplett vom Speiseplan verschwinden. Es müsse weiter eine Wahlmöglichkeit geben. „Für mich ist Fleisch ein hochwertiges Lebensmittel, das wir in unserer Ernährung brauchen.“

Es gehöre auch zum Kreislauf in der Landwirtschaft: Wer Tiere habe, habe auch Dünger. Singer sprach sich zudem für ein eigenständiges Schulfach zur Stärkung von Alltagskompetenzen aus, von der Ernährung über soziale Themen bis zum Umgang mit Geld. Dazu müsse unter Umständen ein eigener Studiengang eingerichtet werden. (kam/dpa)

Der Speiseplan in Münchens Kitas soll sich ändern. Fischgerichte sind dann kaum noch vorgesehen. Die Stadt erklärt unserer Redaktion die Gründe für die Entscheidung.

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