Hauptbahnhof Passau: Gleise, Verbindungen und Umbaumaßnahmen

Ganz nah an der österreichischen Grenze liegt der Passauer Hauptbahnhof, der die Stadt in Südostbayern mit anderen Städten Deutschlands und der Welt verbindet.
- Der Hauptbahnhof Passaus liegt nicht weit vom Dreiflüsseeck entfernt.
- Das Bahnhofsgebäude besticht mit seinem klassizistischen Baustil.
- Seit 1995 werden vor Ort keine Grenzkontrollen mehr durchgeführt.
Passau – Die kreisfreie Universitätsstadt Passau ist direkt an der österreichischen Landesgrenze gelegen. In ihrem Herzen befindet sich der Passauer Hauptbahnhof, dessen Streckennetz nördlich ein ganzes Stück die Donau entlangführt und südlich die Inn überquert. Im Osten des Bahnhofs treffen die Donau, die Inn und die Ilz, ein kleiner Nebenfluss, aufeinander. Dieser Ort, der nur wenige Autominuten vom Bahnhof entfernt liegt, wird "Dreiflüsseeck" genannt.
Außerdem finden sich in der näheren Umgebung des Verkehrsknotenpunktes noch viele andere Sehenswürdigkeiten Passaus, wie zum Beispiel die Altstadt mit Schaiblingsturm, Glasmuseum, Schiffsanleger und Stephansdom. So können Touristen direkt nach ihrer Ankunft am Hauptbahnhof auf Erkundungstour gehen. Hilfe bei der Routenplanung bietet Google Maps.
Hauptbahnhof in Passau: Fahrgastzahlen, Bahnsteige und Co.
Der Passauer Hauptbahnhof hat für den Personentransport der Stadt und Region eine große Bedeutung. Pro Tag steigen hier rund 6.700 Fahrgäste ein, aus oder um. Durchschnittlich 77 Züge fahren den Bahnhof täglich an. Insgesamt gibt es je drei Stumpf- und Durchgangsgleise, an denen die Züge des Nah- und Fernverkehrs anhalten. Zwei weitere Gleise sind nur für Durchfahrten gedacht. Genutzt wird der Bahnhof unter anderem von ICE- und IC-Zügen der Deutschen Bahn, kurz DB, und der Österreichischen Bundesbahn, kurz ÖBB.
Hauptbahnhof in Passau: Verbindungen des Fernverkehrs
Folgende Linien machen – teils mehrmals am Tag – Station am Hauptbahnhof in Passau oder starten beziehungsweise enden hier in unterschiedlicher Stundentaktung:
- ICE Frankfurt (Main) – Wien
- IC Warnemünde – Wien
- ICE Dortmund – Wien
- IC / ICE Hamburg-Altona – Wien
- IC / ICE Kiel Hbf – Passau
- RE München – Passau
- R / REX Linz Hbf – Passau
- Rottalbahn (RB) Mühldorf – Passau
- Itztalbahn (ITB): Freyung – Passau
Fahrpläne mit den Ankunfts- und Abfahrtszeiten aller Verbindungen finden sich auf der Webseite der Deutschen Bahn. Zudem fahren einige Nachtzüge den Hauptbahnhof an. Der ÖBB Nightjet startet in Wien und passiert auf seinem Weg Richtung Passau St. Pölten und Linz. Danach geht es über Nürnberg entweder nach Hamburg oder Düsseldorf. Weitere Zwischenhalte sind, je nach Ziel, Würzburg, Göttingen und Hannover oder Frankfurt, Mainz, Koblenz, Bonn und Köln. Danach geht es mit dem NJ auf gleichem Wege zurück nach Wien.
Hauptbahnhof Passau: Regionalverkehr und ÖPNV-Anbindung
Am Hauptbahnhof in Passau halten außerdem einige Stadt-, Regional- und Fernbusse. Mit den Fernbussen gelangen Passagiere unter anderem nach Paris, Bukarest und in viele große Städte Deutschlands. Zugleich gibt es mehrere Regionalbusse, die an dem Knotenpunkt Halt machen und Passau mit dem Bayerischen Wald und Oberösterreich verbinden. Aufgrund der zahlreichen Umsteigemöglichkeiten wird der Bahnhof auch von vielen Stadtbuslinien angefahren.
Hauptbahnhof in Passau: Bau und Umbau des Bahnhofsgebäudes
Der Passauer Hauptbahnhof hatte einen schweren Start, denn damit der Bau des Gebäudes überhaupt erst beginnen konnte, mussten 1857 zahlreiche existierende Anwesen gekauft und abgerissen werden. Oft wurden hierzu Zwangsentäußerungsverfahren eingesetzt. Der Widerstand der Gesellschaft war groß. Einige Felssprengungen und Unstimmigkeiten mit Österreich später, konnte am 16. September 1860 jedoch der erste Probezug in den Bahnhof einfahren. In den weiteren Jahren folgten:
- elektrische Beleuchtungsanlagen an den Strecken
- Untertunnelung des Kleinen Exerzierplatzes
- Bau der Kaiserin-Elisabeth-Brücke über den Inn
- Bau des ersten Brückenpostamts Deutschlands
- Wiederherstellung der kriegsgeschädigten Eisenbahnbrücken
Das 130 Meter lange Bahnhofsgebäude in Passau wurde im Stil des Klassizismus erbaut und dient seit 1951 als Binnenbahnhof. Eine Mauer in den Passagier-Unterführungen machte Grenz- und Zollkontrollen möglich. Sie wurde nach dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 abgerissen. Ein kleiner Teil der Mauer steht jedoch noch heute: An ihm prangt eine Gedenktafel für die Polizisten Klaus März und Georg Schachner, die am 11. November 1993 in einem IC nahe Passau ermordet wurden.
Hauptbahnhof in Passau: Gepäckaufbewahrung und andere Services
Am Passauer Hauptbahnhof finden sich Schließfächer, in denen Taschen verstaut werden können. Der Zugang zu den Gleisen 1, 2/3 und 5/6 ist seit 2017 barrierefrei. Toiletten und ein Babywickelraum befinden sich in der Nähe des Nachtausgangs. Insgesamt fünf Parkplätze liegen rund um den Bahnhof verteilt. Die Parkgebühren betragen 1,40 Euro bis 2 Euro pro Stunde und zwischen 3,90 Euro und 8 Euro pro Tag. Für Fahrräder gibt es separate Stellplätze an Gleis 1a und links vor dem Bahnhofsgebäude. Vor der Tür ist zudem ein Taxistand.
Der Hauptbahnhof in Passau beherbergt einen Geldautomaten, eine Fundstelle und einen Fotoautomaten. Neben allerlei Geschäften für Reisebedarf und gastronomischen Einrichtungen hat in der Eingangshalle auch das DB Reisezentrum seinen Standort. Dieses ist wochentags von 6:30 Uhr bis 17:50 Uhr geöffnet, samstags von 8:00 Uhr bis 15:50 Uhr und sonntags von 9:00 Uhr bis 14:30 Uhr. Bei Fragen stehen am Bahnhof außerdem mobile Service-Mitarbeiter der Bahnhofsmission zur Verfügung. Diese helfen von 8 bis 20 Uhr beim Ein-, Aus- und Umsteigen. Der Mobilitätsservice lässt sich vorab über die Telefonnummer 01806 512 512 buchen.