Dreister Dating-Betrug in München: Täter erbeuten rund eine Million Euro - Gericht spricht Urteil

Auf eine fiese Betrugsmasche fielen etliche Frauen aus Deutschland herein. Eine von ihnen kommt aus München, sie stieß in einem Dating-Portal auf die Täter.
Update vom 11. Oktober 2018: Dating-Betrüger verurteilt
Für millionenschweren Betrug beim Online-Dating hat das Landgericht München I mehrjährige Haftstrafen für drei Angeklagte verhängt. Ein Deutscher wurde am Donnerstag zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, ein Nigerianer zu zwei Jahren und sechs Monaten und ein Ghanaer zu drei Jahren und zwei Monaten Jugendhaft.
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Die drei haben gestanden, zusammen mit weiteren Tätern zahlreiche Nutzer von Dating-Plattformen im Internet mit falschen Profilen getäuscht und um viel Geld geprellt zu haben. Insgesamt kam mehr als eine Million Euro Beute zusammen. Die Angeklagten wurden auch zu erheblichen Entschädigungszahlungen von insgesamt mehr als 270 000 Euro an die Opfer verurteilt.
Mit seinen Urteilen blieb das Gericht leicht unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre Haft beziehungsweise zwei Jahre und neun Monate Haft sowie drei Jahre und vier Monate Jugendhaft gefordert hatte. Die Verteidiger der drei Angeklagten hatten geringere Strafen und milde Urteile beantragt.
Ursprungsmeldung vom 13. September 2018: Zwei der Angeklagten mit Geständnis
München - Sie versprachen die große Liebe - und kassierten das große Geld. Im Prozess um einen millionenschweren Betrug beim Online-Dating haben zwei der drei Angeklagten gestern vor dem Landgericht gestanden, der Dritte kündigte ebenfalls ein Geständnis an. Dank eines sogenannten Deals zwischen allen Prozessbeteiligten können die Angeklagten auf milde Strafen hoffen. Demnach drohen Höchststrafen zwischen drei und viereinhalb Jahren.
„Love Scamming“: verbreitete Abzock-Masche nun auch in München
Die drei Männer - ein Deutscher, ein Nigerianer und ein Ghanaer - müssen sich wegen Betrugs verantworten. Sie sollen mit weiteren Tätern auf bekannten Dating-Plattformen im Internet falsche Profile angelegt, andere Nutzerinnen und Nutzer angeflirtet und diese schließlich um Geld geprellt haben. Die Beute: mehr als eine Million Euro!
Den größten Teil davon zahlte laut Anklage eine Frau aus Starnberg, die auf einer Plattform einen US-Soldaten namens Thomas Stabler kennenlernte, der nicht existierte. Ihm überwies sie 380 900 Euro, einem angeblichen Anwalt gab sie im Hotel Bayerischer Hof in München zusätzlich noch 128 000 Euro - in bar. Eine Frau aus der Nähe von Frankfurt am Main wurde auf ähnliche Art und Weise um mehr als 125 000 Euro gebracht.
„Love Scamming“ heißt die inzwischen relativ verbreitete Masche, auf die vor allem ältere Internetnutzer immer wieder reinfallen. Laut Polizei kommt es selten vor, dass die Täter vor Gericht landen. Kürzlich kam es zu einem weiteren Fall von „Love Scamming“: Nachdem sie eine Frau im Internet um viel Geld betrogen hatten, nahm die Polizei die Betrüger fest. (Merkur.de)*
Währenddessen gibt es im Prozess um die verbrannte Leiche am Feringasee neue Erkenntnisse.
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