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Merkur exklusiv: Söder plant Sperrstunden-Änderung - weitere Corona-Lockerungen in Bayern möglich

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Von: Mike Schier

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Alexander Dobrindt und Markus Söder kommen zu einer Pressekonferenz bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Deutschen Bundestages.
Alexander Dobrindt und Markus Söder kommen zu einer Pressekonferenz bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Deutschen Bundestages. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Seit Tagen spricht Markus Söder über Corona-Lockerungen. Nun will die Staatsregierung Fakten schaffen: Die Sperrstunde verschiebt sich nach hinten. Weitere Regeln könnten fallen.

München - Seit Tagen plädiert Markus Söder für weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen.* In dieser Woche will er im Kabinett offenbar den nächsten Schritt machen: Bayerns strenge Sperrstunde wird gelockert. Nach Informationen des Münchner Merkur* vom Sonntagabend bereitet die Staatsregierung einen Beschluss vor, die Gastronomie künftig bis 23 Uhr oder Mitternacht öffnen zu lassen. Am Dienstag wollen CSU* und Freie Wähler den Weg dafür freimachen, gültig noch im Lauf der Woche.

Corona-Lockerung in Bayern: Markus Söder plant spätere Sperrstunde

Es seien wohl „weitere vorsichtige Schritte“ beim Lockern möglich, heißt es im Umfeld von Ministerpräsident Markus Söder* (CSU). Er habe sich am Wochenende nochmal in allen Regionen nach den Klinik-Daten erkundigt. Tenor: Die Ansteckungen sind weiterhin extrem hoch, es gibt aber kaum Auswirkungen auf die Kliniken. Vereinzelt steigen die Zahlen auf den Normalstationen, bei den Intensivpatienten gibt es aber keinen Anstieg.

Sperrstunde wird in Bayern gelockert: Freie Wähler und FDP wollen das schon lange

Für eine spätere Sperrstunde (aktuell 22 Uhr) gibt es in der Staatsregierung eine klare Mehrheit – die Freien Wähler werben seit Tagen dafür.* Auch bei den anderen Parteien im Landtag ist Zustimmung absehbar. Zum Vergleich: Österreich hat am Wochenende die 22-Uhr-Sperrstunde um zwei Stunden nach hinten geschoben. In den vergangenen Tagen hatten auch mehrere Oppositionspolitiker für ein Ende der Sperrstunde in Bayern geworben. „Die Wirte wollen keine staatlichen Almosen, sondern endlich wieder die bayerische Gastfreundschaft pflegen“, sagte beispielsweise FDP-Fraktionschef Martin Hagen.

Corona-Regeln in Bayern: Weitere Lockerungen möglich - Lauterbach mit Oster-Prognose

Bayern kann die Sperrstunde ohne Rücksprache mit dem Bund regeln. Im Januar hatte Söder schon für die Kultur die Zuschauerzahlen auf 50 Prozent verdoppelt und im Sport bis zu 10.000 Zuschauer erlaubt. Auch hier dürften diese oder nächste Woche Schritte folgen. Zudem bleibt es beim Aussetzen der 2G-Regel im Handel, die ein Gericht erzwungen hatte. Lediglich die Maskenpflicht bleibt, das auch noch längere Zeit. Gleichzeitig wirbt Söder beim Bund für einen Stufenplan. Hier gibt es in der Ampel-Koalition Unterstützung von der FDP. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnen aber vor einer schnellen Lockerung. Lauterbach stellte sie allerdings bereits in Aussicht: „Ich glaube, dass wir deutlich vor Ostern lockern werden. Davon bin ich fest überzeugt“, sagte er am späten Sonntagabend Bild. Ostern wird in diesem Jahr Mitte April gefeiert. Schon beim nächsten Corona-Gipfel am 16. Februar könnte über einen Stufenplan gesprochen werden. Zudem könnte laut Lauterbach im Herbst „der Spuk vorbei“ sein. Allerdings nur, falls es bis dahin eine Impfpflicht gebe. Gleichzeitig sprach er aber auch warnende Worte aus: „Wir sind vor dem Höhepunkt der Welle. In das Maximum der Fallzahlen jetzt zu lockern, das bedeutet: Ich gieße Öl ins Feuer“, so der SPD-Mann.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz überstieg am Wochenende erstmals 1400, in Bayern 1700. Den bundesweiten Spitzenwert hat erneut der Landkreis Fürstenfeldbruck mit 3822,8. Grund waren massive Nachmeldungen in den vergangenen Tagen. *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA 

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