Streik in Bayerns Städten: Kliniken, Kitas und Müllabfuhr nächste Woche betroffen
In mehreren Städten Bayerns standen am Freitag Teile des öffentlichen Nahverkehrs still. Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag schon zum nächsten Warnstreik aufgerufen.
Update vom 3. März, 14.49 Uhr: Am Donnerstag (2. März) und Freitag (3. März) standen Busse und Bahnen in vielen bayerischen Städten still. Grund dafür ist ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi, die dazu aufrief, die Arbeit im ÖPNV niederzulegen. In München fielen an beiden Tage nahezu alle U-Bahnen und Busse aus. Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund meldete, der Nahverkehr in der Stadt sei fast vollständig zum Erliegen gekommen. Am frühen Morgen verließen demnach anstelle der üblichen 140 nur 6 Busse das Depot.
In Nürnberg und Bamberg blieben laut Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) alle Fahrzeuge im Depot, in Erlangen, Fürth und Bayreuth gab es Notfahrpläne. In Regensburg entfielen alle von den Stadtwerken betriebenen innerstädtischen Buslinien. In Ingolstadt rechneten die INVG ebenfalls mit massiven Ausfällen.
Streik in Bayern: In der nächsten Runde auch Kitas und Krankenhäuser betroffen
In der kommenden Woche sollen weitere Protestaktionen in der separaten Tarifrunde des öffentlichen Dienstes folgen, wie der bayerische Verdi-Landesbezirk in München am Freitag mitteilte. Die nächste Runde der Arbeitsniederlegungen soll zu Wochenbeginn am Montag (6. März) folgen. Aufgerufen sind unter anderem die Belegschaften von Krankenhäusern und Stadtwerken, zum Teil auch Straßenreinigung oder Müllabfuhr.
Zum Internationalen Frauentag am 8. März sind dann Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen geplant. Darüber hinaus soll es bis zur dritten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern Ende März weitere Protestaktionen geben. Das sagte der stellvertretende Landesbezirksleiter Sinan Öztürk.
Streik in Bayern: In diesen Städten legte der Streik den ÖPNV lahm
Erstmeldung vom 28. Februar: Nürnberg – Der Tarif-Konflikt eskaliert, nun wird im öffentlichen Nahverkehr großflächig gestreikt. Am Freitag, 3. März, werden in vielen bayerischen Städten Teile des ÖPNV stillstehen, in München ist dies zusätzlich auch am Donnerstag, 2. März, der Fall.
Streik im öffentlichen Nahverkehr: Es geht auch um Klimaziele und die Mobilitätswende
Ausschlaggebend für den Streik sind zwei Gründe. Laut Gewerkschaftssekretär Franz Schütz sind vor allem die Mitarbeiter in München stark gefrustet – sie kriegen laut Verdi weniger Geld als der Flächentarifvertrag für den ÖPNV sonst vorgibt. Hier fordern die Gewerkschafter eine Anpassung. Zweiter Grund ist die Forderung nach der notwendigen Finanzierung des ÖPNV von der Politik. Die Gewerkschaft sieht hier massive Defizite, die beseitigt werden müssten, wenn die Verkehrswende gelingen solle. In diesem Punkt ist man sich sogar mit der MVG, der Münchner Verkehrsgesellschaft, einig.

Zur Aktion aufgerufen hat aber nicht nur Verdi – auch die Klimaaktivisten von Fridays for Future sind beteiligt. Für Freitag ruft die Organisation zu einem globalen Klimastreik auf. „Der ÖPNV ist das Rückgrat klimaneutraler Mobilität“, betonte die Pressesprecherin von Fridays for Future München, Jana Häfner. Die Mitarbeiter des ÖPNV müssten besser unterstützt werden, sonst könnten Klimaziele und die Mobilitätswende nicht gelingen.
(Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie über alle wichtigen Geschichten aus dem Freistaat. Melden Sie sich hier an.)
Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr: Das sind die betroffenen Städte
Zu den Warnstreiks aufgerufen sind die Mitarbeiter des Nahverkehrs in den Städten Nürnberg, Regensburg, Ingolstadt, Bayreuth, Augsburg, Bamberg und Landshut. Inwieweit der Warnstreik in diesen Städten den öffentlichen Nahverkehr lahmlegen wird – beziehungsweise, ob er sogar komplett zum Erliegen kommen kann – ist derzeit nicht absehbar. (fhz mit Material von dpa)
Alle Nachrichten aus ganz Bayern lesen Sie immer bei uns. News und Geschichten aus dem Freistaat sind nun auch auf unserer brandneuen Facebook-Seite Merkur Bayern zu finden.