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Uni-Aushang von 1995 beeindruckt im Netz und sorgt für Diskussion: Universität meldet sich zu Wort

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Von: Tanja Kipke

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Das Foto eines Aushangs der Universität Regensburg vom Jahr 1995 sorgt im Netz für Staunen – aber auch für Skepsis. Die Uni äußert sich zur Entdeckung.

Regensburg – „Belegung der Garderobenschränke“ ist die Überschrift eines Aushangs, der offenbar an der Universität Regensburg entdeckt wurde. Ein Jodel-Nutzer postete am Mittwoch ein Bild des Zettels in der App. Das Besondere: In der rechten Ecke unterstrich der Jodel-Nutzer das Datum des Dokuments. „Regensburg, 23.11.1995“ ist dort zu lesen. Der Aushang scheint augenscheinlich von der Verwaltung der Universität zu stammen und hängt an den Spinden offenbar schon länger.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Uni-Aushang in Regensburg von 1995 sorgt für Staunen: „Ich bin beeindruckt, dass ...“

In dem Aushang geht es darum, dass einige der Garderobenschränke nach dem Sommersemester bisher nicht belegt wurden, obwohl sie mit einem Vorhängeschloss gekennzeichnet wurden. „Viele Studierende, die dringend einen Schrank benötigen, haben deswegen die Universitätsverwaltung um Freigabe dieser Schränke gebeten“, heißt es weiter. Die Verwaltung bittet daher alle bis spätestens 8. Dezember 1996 die Schränke zu verschließen oder die „angebrachten Vorhängeschlösser“ zu entfernen. Unterschrieben ist das Dokument von einem gewissen „Dr. Kredel“. Kann das Dokument wirklich schon seit so vielen Jahren dort hängen?

Laut Datum auf dem Aushang ist der Zettel von 1995.
Laut Datum auf dem Aushang ist der Zettel 1995 geschrieben worden © Jodel

„Haben sie es ‚zeitnah‘ durchgezogen und die Schlösser entfernt?“, fragt ein Jodel-Nutzer scherzhaft unter dem Foto. Die Person, die das Foto mit der Community geteilt hat, schreibt: „Ich bin vor allem beeindruckt, dass das Ding nur mit diesem einen Klebestreifen so lange gehalten hat. Ich meine, das Ding ist wahrscheinlich älter als die meisten Studierenden.“ Das Dokument sieht tatsächlich schon sehr mitgenommen aus, was für die Community nicht verwunderlich scheint, da es ja auch „ein Jährchen oder zwei“ dort zu hängen scheint.

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Uni-Dokument aus dem Jahr 1995 sorgt auf Jodel für Diskussion: „Das ist fake“

Einige Nutzer scheinen von der Echtheit des Dokuments allerdings nicht überzeugt zu sein. „Ich bin mir nicht sicher, ob das echt ist. Hab in der Arbeit oft mal Dokumente aus den 90ern vorliegen und die sind alle ausnahmslos in Schreibmaschinenschrift“, gibt jemand zu Bedenken. „So PC-Schrift wie hier ist erst ab den 2000ern.“ Daraufhin fragt der Jodel-Nutzer, der das Bild hochgeladen hat: „Aber wieso sollte jemand sowas fälschen? Ende 1995 kann die Uni auch gut schon auf PCs umgestiegen sein.“ Er scheint von der Echtheit seiner Entdeckung überzeugt zu sein.

Jodel-Nutzer diskutieren über die Echtheit des Dokuments.
Jodel-Nutzer diskutieren über die Echtheit des Dokuments. © Jodel

Ein weiteres Detail macht den Kritiker stutzig. „Was mich auch irritiert ist, dass da von ‚Studierenden‘ die Rede ist. Also klar gabs das Wort damals auch schon, aber hätte man da nicht eher Studenten gesagt?“ Wohl ein berechtigtes Argument. Ein anderer Nutzer sieht das ähnlich: „Ist aufgrund der Bezeichnung ‚Studierende‘ sicherlich nicht echt.“ Damals hätte man noch nicht so rumgesponnen, behauptet er. Ein anderer kommentiert schlicht und einfach: „Das ist fake“.

Universität Regensburg meldet sich zu Jodel-Foto zu Wort: „Kann sich durchaus um ein Original handeln“

Auf Anfrage von Merkur.de äußert sich die Universität Regensburg selbst zu dem außergewöhnlichen Fund. Es sehe so aus, als wäre der Aushang 1995 oder kurz danach hinter einen Spind gerutscht, wo er die Zeit bis heute überdauert hat. Dafür würden auch die Staubflusen am unteren Ende des Papiers sprechen. „Jetzt scheint er wieder aufgetaucht zu sein und es kann sich durchaus um ein Original handeln“, schreibt uns die Universität.

Der Briefkopf entspreche zudem der in den „1990er Jahren an der Uni üblichen Gestaltung“ und auch die Unterschrift passe zum damaligen Leiter der Verwaltungsabteilung. Auch der Begriff „Studierende“ könnte bereits in dieser Zeit schon zum Einsatz gekommen sein. Laut Universität komme es auch heute noch zu solchen Aktionen, um Spinde wieder belegbar zu machen. Echt oder nicht echt, der Aushang wird mit Sicherheit noch für einige Aufregung sorgen. (tkip)

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