Aktuell kritisiert Fridays for Future auch den städtischen Bescheid eine geplante „Laufdemo mit Schulstreik“ am 24. September, die zwei Tage vor der Bundestagswahl auf den Klimawandel aufmerksam machen soll.
Das Ordnungsamt ist derzeit nicht mit dem Verlauf durch die schmalen Altstadtgassen einverstanden – Abstände im Sinne des Infektionsschutzes in der Altstadt könnten so nicht dauerhaft eingehalten werden, heißt es. Auch eine Demo-Polonaise, die die Abstände wahren sollte, überzeugte die Stadt bislang nicht.
Grundsätzlich müssen Demonstrationen und Kundgebungen nicht genehmigt, sondern lediglich angemeldet werden. Ort und Zeit sind frei wählbar. Die zuständige Versammlungsbehörde darf jedoch bestimmte beschränkende Auflagen machen. Von dieser Möglichkeit macht das Regensburger Ordnungsamt (nicht erst seit Corona) regen Gebrauch – und betroffen waren davon in der jüngeren Vergangenheit nicht nur Fridays for Future.
So schränkte das Ordnungsamt wiederholt Versammlungen der Initiative gegen Rechts (IgR) ein. Dabei handelte sich seit der Corona-Pandemie vor allem um Gegenproteste zu Querdenken-Kundgebungen, Veranstaltungen der Partei die Basis oder der AfD.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD Mitte August am Dultplatz untersagte die Stadt jedweden Protest in Hör- und Sichtweite. Als Alternativorte wurden der IgR das nördliche Ufer am Europakanal oder der Platz nehmen dem Walhalla-Bockerl in Stadtamhof vorgeschlagen. Die AfD-Kundgebung wurde auf einer Fläche von fünf Hektar mit Hamburger Gitter weiträumig abgeriegelt. Damit habe man den Angaben der AfD zur Teilnehmerzahl „Rechnung getragen“, so eine Stadtsprecherin.
Die extrem rechte Partei hatte 300 Anwesende angemeldet. Etwa 40 waren es am Ende. Diese konnten auf dem riesigen Gelände ungestört unter anderem einer pöbelnden Rede des Bundestagsabgeordneten Stephan Protschka lauschen. Der Gegenprotest musste einen halben Kilometer entfernt in Stadtamhof abgehalten werden.
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