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„Tut uns in der Seele weh“: Traditionsbrauerei in Bayern schließt – nach über 130 Jahren

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Von: Katarina Amtmann

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Bierflaschen
Eine Brauerei aus der Oberpfalz schließt im Frühjahr (Symbolbild). ©  Rainer Jensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Seit 1886 besteht die Brauerei Friedenfels in der Oberpfalz. Nun ist nach 136 Jahren Schluss. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Friedenfels – Die Brauerei Friedenfels (Landkreis Tirschenreuth) macht Schluss –  nach weit über einem Jahrhundert. Seit 1886, also 136 Jahren, besteht die Brauerei eigenen Angaben zufolge bereits. Im Frühjahr soll nun Schluss sein.

Friedenfelser Brauerei schließt: „Das kann man auch mit höheren Bierpreisen nicht mehr auffangen“

Geschäftsführer Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg habe diesen Entschluss aus wirtschaftlichen Gründen treffen müssen. Gegenüber Oberpfalz-Medien betonte er, dass dies alles wie eine Lawine auf ihn zugekommen sei. Die Brauerei habe er erst vor zwei Jahren von seinem Vater übernommen.

Wirtschaftlich sei die Brauerei nach der jahrelangen Corona-Pandemie, Gastro-Schließungen, Veranstaltungsverboten, der Inflation sowie der Erhöhung der Energiekosten einfach nicht mehr tragbar. Zum Teil habe es Kostensteigerungen von 100 Prozent gegeben. „Das kann man auch mit höheren Bierpreisen nicht mehr auffangen“, wird der Geschäftsführer zitiert.

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Friedenfelser Brauerei schließt - Familie hat Verluste lange ausgeglichen

Aber auch schon zuvor sei die Brauerei in einer schwierigen Situation gewesen. Laut Geschäftsführer habe die Brauerei schon seit Jahrzehnten Verluste geschrieben. Die Inhaber-Familie habe diese immer wieder aufgefangen, aus „Verbundenheit zur Region“, wie Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg in lokalen Medien zitiert wird.

„Tut uns in der Seele weh“: Gasthof traurig über Schließung der Friedenfelser Brauerei

Über die Schließung der Brauerei zeigt sich auch der Gasthof Weißenstein traurig. „Die Brauerei Friedenfels schließt im Frühjahr. Das tut uns in der Seele weh“, schreiben die Betreiber des Gasthofes auf Facebook. Man verliere einen zuverlässigen Geschäftspartner. „Der Gasthof Weißenstein ohne Friedenfelser Bier, fast undenkbar.“

Um Spezi und Bier zu sichern: Da die Kohlensäure bei einigen Brauereien nicht mehr für alle Getränke reicht, gibt es erste Produktionsstopps.

Friedenfelser Brauerei macht Schluss – 35 Angestellte verlieren Job

Die Gasthof-Betreiber denken auch an die Angestellten, die „Friedenfelser“ ausgemacht haben. „Die unermüdlich für die Brauerei arbeitenden Beschäftigten in Produktion, Disposition, Heimdienst, Transport, Betreuung und Verwaltung. Sie alle hatten stets ein offenes Ohr für uns.“ Laut Oberpfalzecho verlieren 35 Angestellte ihren Job. Auch dem Brauerei-Geschäftsführer sei wichtig, dass alle Mitarbeiter so bald wie möglich einen neuen Job finden. (kam)

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