Masterplanung beschlossen: 2030 soll die erste Stadtbahn durch Regensburg fahren

Die Planungen für eine schienengebundene Stadtbahn in Regensburg werden konkreter. Knapp 250 Millionen Euro sollen dafür investiert werden.
Regensburg - Jahrelang wurde diskutiert, doch seit Sommer 2018 ist klar: Regensburg* soll eine schienengebundene Stadtbahn bekommen. Ein eigener Ausschuss im Stadtrat wurde dafür geschaffen, seit Mitte 2020 gibt es im Planungs- und Baureferat ein eigenes Amt für den Stadtbahnneubau. Nach ersten Vorbereitungen tritt das größte Verkehrsprojekt seit Jahrzehnten nun in eine neue Phase. Eine Bewerbergemeinschaft zweier Büros hat den vom Stadtrat Auftrag für die Masterplanung der Stadtbahn erhalten. Die bislang vorgesehenen 14,5 Kilometer lange Strecke soll dabei genau überplant werden.
Stadtbahn für Regensburg: Viele Probleme, ambitionierter Zeitplan
Zunächst geht es um zwei Linien mit einem zentralen Umsteigepunkt am Hauptbahnhof. Die eine soll den Stadtteil Wutzlhofen mit dem Klinikum verbinden, die andere die Nordgaustraße mit Burgweinting. Bislang geht die Stadt Regensburg von notwendigen Investitionen in Höhe von von 246 Millionen Euro aus. Bis zu 90 Prozent davon sollen förderfähig sein
Bei dem nun in Auftrag gegebenen Masterplan geht es vor allem um die Trassenführung, die Haltestellen und nötige Umgestaltungen der betroffenen Straßen. Im Stadtbahnausschuss des Stadtrats ging es am Dienstag vor allem um planerische Schwerpunkte und Herausforderungen. Komplex bei dem Vorhaben sind beispielsweise die Kreuzungssituation am Donaueinkaufszentrum und die Überplanung und gegebenfalls notwendig Verstärkung der betroffenen Brücken im Stadtgebiet die Brücken. Vor allem die Galgenbergbrücke erweist sich dabei als problematisch (unser Bericht). Der ambitionierte Plan: Im Herbst 2023 soll die Masterplanung abgeschlossen sein, 2025 das Planfeststellungsverfahren folgen und 2030 die erste Stadtbahn fahren.
Stadtbahn für Regensburg: Stadt und Landkreis unterzeichnen Positionspapier
Auch die Pläne, die Stadtbahn in den Landkreis auszuweiten und zu einer Regiobahn weiterzuentwickeln werden konkreter. Ebenfalls am Dienstag stellten Landrätin Tanja Schweiger und Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ein gemeinsames Positionspapier vor. Man versichert sich gegenseitig einer engen Zusammenarbeit beim Ausbau der Stadtbahn in den Landkreis. Die Stadt bekundet, „den Landkreis in dessen Bemühungen zur Verlängerung des innerstädtischen Kernnetzes in den Landkreis“ unterstützen zu wollen. Das Landratsamt soll dabei in die städtischen Planungen einbezogen werden. Die Kosten wollen sich Stadt und Landkreis dabei teilen. Planungen außerhalb der Stadt muss der Landkreis selbst tragen.
Dabei sind laut den Planern aus dem Landkreis derzeit drei Strecken denkbar: Der Endpunkt Burgweinting könnte nach Neutraubling verlängert werden – 16.000 Einwohner könnten entlang dieser sieben Kilometer davon profitieren – geschätzte Kosten: über 100 Millionen Euro.
Stadtbahn für Regensburg: Bis Ergebnisse sichtbar werden, dauert es noch
Eine weitere Strecke könnte vom Universitätsklinikum nach Pentling verlängert werden. Auch über eine Querspange zwischen Neutraubling und Pentling wird nachgedacht. Diese könnte ohne Umweg durch die Stadt betrieblich eigenständig bedient werden. Eine dritte Trasse schließlich hält man vom Alex-Center über eine mögliche Sallerner Regenbrücke nach Lappersdorf für vorstellbar.
Das alles ist aber noch Zukunftsmusik. Ernsthaft verfolgt werden kann diese Regio-Stadtbahn laut Regensburger Stadtverwaltung frühestens ab dem Jahr 2035. Und ganz generell wird es noch eine Weile dauern, bis es die ersten sichtbaren Ergebnisse gibt. Dann wird sich zeigen, ob die bisher kalkulierten Zeit- und Budgetpläne zu halten sein werden. *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Übrigens: Unser brandneuer Regensburg-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Weltkulturerbe-Stadt. Melden Sie sich hier an.