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Neuer Geiger Standort in Herzmanns

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Von: Josef Gutsmiedl

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Außenansicht Geiger Bürogebäude Herzmanns 2
Keine Kopie: Das Bürogebäude Herzmanns 2 setzt neue Maßstäbe. © Geiger Group

Oberallgäu - Das Traditionsunternehmen Geiger in Oberstdorf investiert und baut weiter „in die Zukunft“. Nur wenige Jahre nach dem ersten Neubau eines Bürogebäudes in Herzmanns bei Waltenhofen wurde jetzt ein weiteres neues Gebäude am Standort offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Von außen bemerkt man den Unterschied wohl kaum. Kein Neubau nach dem Muster „Copy and paste“ – so bremste Architekt Wolfgang Ott alle Überlegungen in diese Richtung ein. Genau dasselbe nochmal wie bei Herzmanns 1 vor wenigen Jahren? Nein. Eine bloße Kopie sei das neue Herzmanns 2 keinesfalls. Pläne kopieren habe noch nie funktioniert, so Ott. Und mit dem „Spirit der Firma Geiger“ habe sich so etwas ohnehin nicht vereinbaren lassen.

Entstanden ist letztlich ein Hybridbau, der zwei „Grundlinien“ des Bauens zusammenführte: Beton und Holz. Ziel war es, beide Baustoffe mit ihren besten Eigenschaften nach besten Möglichkeiten in einem zukunftsweisenden Bauwerk zusammenzuführen. „Wir können beides“, bringt der geschäftsführende Gesellschafter Pius Geiger den Hintergrund der Entscheidung auf den Punkt.

Geiger Neubau in Herzmanns: Besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit

Besonderes Augenmerk legte Geiger beim Bau des neuen Gebäudes auf Nachhaltigkeit. Ziel des Unternehmens war es zum Beispiel, die durch den Bau entstehenden CO2-Emissionen so gering wie möglich zu halten. Im Vergleich zum ersten Bürogebäude, das sich ebenfalls am Standort befindet, wurde deshalb 20 Prozent weniger Beton verbaut. In der Lebenszyklusphase der Herstellung konnten dadurch rund 73 Tonnen CO2 eingespart werden.

Ökologisch und gleichzeitig modern ist auch die Tragkonstruktion der Obergeschosse, bei der über 250 Kubikmeter Holz verbaut wurden. Durch den hohen Holzanteil können circa 223 Tonnen CO2 langfristig gespeichert werden, was in etwa der Jahresemission von 20 Menschen entspricht. „Unser Gebäude soll gleichzeitig auch ein Showroom sein, in dem wir die verschiedenen Bauweisen wie Vollholz, Hybrid oder Furnierschichtholz aus Laubholz zeigen möchten“, erklärt Josef Geiger, zweiter geschäftsführender Gesellschafter der Geiger Gruppe.

Ökobilanz erstellt

Um die Umwelteinwirkungen des Gebäudes über dessen gesamten Lebenszyklus zu bestimmen, erstellte die Innovationsabteilung von Geiger eine sogenannte Ökobilanz. „Das sogenannte BIM-Modell ist für uns auch deswegen relevant, weil es einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leistet. Nachdem die genauen Informationen über die verbauten Materialien digital vorliegen, erleichtert dies auch das Recycling am Ende des Gebäudelebenszyklus“, so Josef Geiger.

Er verweist darauf, dass Kreislaufwirtschaft im Unternehmen bereits seit langem eine große Rolle spielt: „Unser Bestreben ist es, Ressourcen effizient zu nutzen. Deshalb denken wir das Bauen als Kreislauf – begonnen bei der Planung und Entwicklung von Projekten, über die Errichtung bis zum Abbruch und Recycling, wodurch die wiederverwertbaren Stoffe erneut in den Kreislauf eingefügt werden.“

Nachhaltige Standortentwicklung

Im Sinne einer verantwortungsbewussten Ressourcenschonung war für Geiger deshalb schon bei der Planung des Projekts klar, dass das Unternehmen sein Bürogebäude nicht auf einer neuen Fläche baut, sondern eine bereits bestehende Fläche nutzungsbezogen wiederverwendet. Im Fall von Herzmanns 2, so der Name des Firmengebäudes, war es eine ehemalige Kiesgrube, die Geiger später als Deponie betrieb. Die verfüllte Fläche diente schließlich als Baugrund für das neue Bürogebäude. „Das ist ein Beispiel für gelebtes Flächenrecycling“, erläutert Pius Geiger und weist auf die lange Historie des Standortes hin: „Unsere Familien haben hier vor rund 60 Jahren etwas aufgebaut, weil sie von diesem Standort überzeugt waren. Bis heute hat sich an dieser Einstellung nichts geändert. Diese Historie möchten wir nun erfolgreich fortführen.“ Das Familienunternehmen hat in den Bau seines neuen Bürogebäudes deshalb mehrere Millionen Euro investiert.

Entstanden sind modernste und hochwertig ausgestattete Arbeitsplätze, die ein angenehmes und vor allem gesundes Arbeitsumfeld bieten. Bei der Innenraumgestaltung hat Geiger bewusst baubiologische Materialien verwendet. Trennwände aus Holz sowie schallabsorbierende Decken und Wandverkleidungen sollen das positive Ambiente am Arbeitsplatz fördern. Gleichzeitig sorgen filigrane Glasabtrennungen für helle Büroräume.

Nachhaltige Beheizung bei Geiger Neubau

Für die nachhaltige Beheizung des Gebäudes sorgen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine Wärmepumpe. „Unser neues Bürogebäude vereint zahlreiche nachhaltige und innovative Aspekte und unterstreicht damit unsere zukunftsorientierte Vision“, so das Resümee von Pius Geiger.

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