Dass die Geburtszahlen im Standesamtsbezirk so in die Höhe geschnellt sind, führt Rösel aber auch darauf zurück, dass sich die Geburtsabteilung am Füssener Klinikum gut etabliert hat. Sie zieht mittlerweile werdende Mütter nicht nur aus dem direkten Umland sondern auch aus dem Kemptener Raum oder dem benachbarten Oberbayern an. Diese schätzen die familiäre und individuelle Betreuung am Füssener Klinikum. So stammten 346 Mütter (73 Prozent), die in Füssen entbanden, außerhalb des Standesamtsbezirks. Die meisten von ihnen, 322 Frauen (68 Prozent), waren verheiratet.
„Allen nicht verheirateten Frauen, die schwanger sind, rate ich Kontakt mit dem Standesamt aufzunehmen“, appellierte Rösel. „Die Vaterschaftsanerkennung kann man schon vor der Geburt machen.“ Dann haben die werdenden Mütter meist noch die Ruhe, mit den Experten abzuklären, was sie in ihrer jeweiligen Situation beachten müssen.
Auf Tipps von Freundinnen oder das Internet sollten sie sich jedenfalls nicht verlassen. Jede Situation sei anders und online stehe auch viel Blödsinn, sagt Rösel. „Wenn man im Vorfeld darüber redet, kann man sich viel Ärger ersparen“, so der Standesamtschef. „Bei uns funktioniert das schon ganz gut.“ Im Umland sei es allerdings noch ausbaufähig.
Ist die Vaterschaftsanerkennung geklärt, sei es beispielsweise viel leichter, Unterhaltsfragen zu regeln. Gleiches gilt, wenn der Kindsvater stirbt. Passiert das vor der Anerkennung, „dann ist es schwierig die rechtlichen Sachen durchzubekommen“, informierte der Standesamtsleiter.
Im Standesamtsbezirk Füssen kamen 2021 etwas mehr Buben (241, 51 Prozent) als Mädchen (231, 49 Prozent) auf die Welt. Die beliebtesten Namen bei den Jungs waren Felix, Jakob und Leon (jeweils sieben Buben) gefolgt von Elias, Emil (jeweils sechs) und Matteo (fünf). Bei den Mädchen sind Anna und Lena (jeweils sechs Mal) die häufigsten Vornamen, gefolgt von Emma und Marie (jeweils fünf Mal).