Ihr spektakulärer Absturz am 6. Mai 1937 in Lakehurst, USA, als sie bei ihrem Landeanflug innerhalb von nur etwa 30 Sekunden in Flammen aufging und 36 Menschen ihr Leben verloren, läutete das Ende der Starrluftschifffahrt ein. Dennoch entlässt das Musical die Besucher nicht mit einem traurigen Gefühl. Vielmehr steht die Liebe und die Verwirklichung von Träumen im Zentrum des Geschehens. Dabei setzen sich Siegel und Musical-Autor Hand Dieter Schreeb aber auch kritisch mit der Geschichte auseinander. Mit dem Lied, das Ferdinand (Patrick Stanke, Jörg-Tim Wilhelm) als Beobachter des Amerikanischen Bürgerkrieges anstimmt, unterstreicht das Musical die Sinnlosigkeit von Kriegen. Später macht dem Grafen schwer zu schaffen, dass seine Luftschiffe auch im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Mit der drohenden Verhaftung der jüdischen Sängerin Emmy Berg (Tanja Petrasek) im „Kabarett der Komiker“ in Berlin durch die Gestapo, thematisiert die Show zudem die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten. Durch die Hilfe von Dr. Hugo Eckener (Sigmar Solbach), Graf Zeppelins Nachfolger, gelangt die Sängerin an Bord der „Hindenburg“, wo sie allerdings mit Lutz Grivius (Hannes Staffler) erneut auf einen Nazi trifft.
Auf unterhaltsame Weise bringt das Musical so den Besuchern die historischen Zusammenhänge näher. Greifbar wird das durch die gelungenen Bühnenbilder von Barbara Fumian. Eine Metallkonstruktion symbolisiert beispielsweise die Hindenburg. Spektakulär ist ihr Start in Frankfurt am Main. Dafür hebt ein echter Zeppelin von der Bühne ab und kreist über dem Zuschauerraum. Im weiteren Verlauf der Show kommt auch die große Drehbühne zum Einsatz, genau wie das versenkbare Wasserbecken. Es stellt den Bodensee dar, in den Ferdinand mit einem seiner ersten Zeppeline abstürzt.
Seine Vielseitigkeit stellt Siegel mit den 35 Lieder unter Beweis, die er für das Musical komponiert hat – und zeigt sich damit von einer ganz neuen Seite. Neben großen Revue- und Ensemblenummern bekommen die Zuschauer auch Jazz und Musicalballaden zu hören. Auf die Bühne bringt das ein großer Gast, unter dem sich bekannte Musical-Darsteller wie Uwe Kröger, Matthias Edenborn, Kevin Tarte, Alexander Kerbst sowie Stefanie Kock, Stefanie Gröning und Sandy Mölling von den „No Angels“ befinden. Regie führt Benjamin Sahler. Dirigent ist Dr. Konstantinos Kalogeropoulos. Mit „Zeppelin – Das Musical“ bieten sie den Zuschauern eine professionelle und äußert unterhaltsame Show.