Bahnhofsfest und Doppelzugtaufe

Vor 175 Jahren erreichte die Eisenbahn Kaufbeuren und damit das Allgäu, was für Stadt und Region eine wichtige Rolle in ihrer Entwicklung spielte. Dieses Jubiläum feiern die Eisenbahnfreunde Kaufbeuren mit einem großen Bahnhofsfest am 25. und 26. Juni, dessen Highlight die bislang in Deutschland einmalige Doppeltaufe zweier Züge, ein roter der Deutschen Bahn und ein blau-weißer der Bayerischen Regiobahn, auf den Namen der Stadt Kaufbeuren sein wird.
Gemeinsam haben der Landtagsabgeordnete und Kaufbeurer Stadtrat der Freien Wähler, Bernhard Pohl, und die Eisenbahnfreunde Kaufbeuren e.V. unter ihrem Vorsitzenden Markus Peschel die Idee für die Taufe eines Zuges auf den Namen „Kaufbeuren“ geboren. Nach ersten Recherchen knüpfte Pohl Kontakt zu den Bahngesellschaften, woraus sich nach der Zusage beider Bahnen die Doppelzugtaufe entwickelte, was wiederum die bunte Vielfalt im Bahnland Bayern widerspiegelt und im gesunden Wettbewerb auch das Zusammenwirken der verschiedenen Verkehrsunternehmen repräsentiert, die letztlich das gemeinsame, attraktive Angebot für die Bahnkunden schaffen. Solch ein gemeinsames Ereignis gab es deutschlandweit bislang noch nie und die Initiatoren freuen sich, dass diese Premiere in Kaufbeuren stattfinden kann. Die Stadt ist damit auf den bayerischen Gleisen bei vielen Bahnfahrern präsent.
Die beiden Züge werden nach der ökumenischen Segnung durch den katholischen und den evangelischen Pfarrer sowie der Grußworte von Vertretern aus Politik und der Bahngesellschaften im Beisein von vielen geladenen Gästen auf den Namen der Stadt Kaufbeuren getauft. Die beiden Züge stehen im Anschluss allen Besuchern zur Besichtigung offen – auch auf dem Lokführersessel kann man gerne Platz nehmen. Als Schirmherr der gesamten Veranstaltung konnte Stefan Bosse als Oberbürgermeister der Stadt gewonnen werden, der ebenfalls zu diesem besonderen Event sprechen wird.
Bahnhofsfest und Stadtführungen als bunter Rahmen
Um die Zugtaufe in einen gebührenden, bunten und interessanten Rahmen einzubetten, haben die Kaufbeurer Eisenbahnfreunde mit großer Unterstützung der Stadt Kaufbeuren, der Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren sowie des Büros von Bernhard Pohl ein Bahnhofsfest organisiert. Dabei wird in der ehemaligen Expressguthalle des Bahnhofs die Vereinsanlage „Pforzen“ mit dem Abzweig in den heutigen Kaufbeurer Stadtteil Neugablonz sowie der östlichen Bahnhofseinfahrt des Kaufbeurer Bahnhofs mit der markanten historischen Wertachbrücke und dem Abzweig nach Schongau gezeigt. Neben weiteren Anlagen und Dioramen sowie einer Dokumentation der historischen Entwicklung des Bahnhofs und der Jubiläumsstrecke werden die Zschopauer Freunde mit ihrem Führerstandssimulator kommen. In dem Originalführerstand, der aus einem französischen TGV-Hochgeschwindigkeitszuges ausgebaut wurde, können die Besucher selbst Lokführer spielen und erleben, wie man einen Zug sicher über die Gleise steuert.
Für die kleinen Besucher dreht die Kindereisenbahn des Vereins ihre Runden auf dem Bahnhofsvorplatz. Daneben präsentiert sich die Feuerwehr Kaufbeuren mit historischen Fahrzeugen. Das Feuerwehrmuseum ist mit der Sonderausstellung „50 Jahre Eisenbahnunglück Aitrang“ ebenfalls geöffnet und mit dem Shuttlebus vom Bahnhof zu erreichen. Des Weiteren ist das Stadtmarketing mit einem Stand vor Ort, ebenso wie der Fahrgastverband Pro Bahn sowie die im Rahmen eines Tagesausflugs erreichbare Museumseisenbahn „Wälderbähnle“.
Um das Flair der Stadt mit ihrer Geschichte den Besuchern näher zu bringen, hat das Stadtmarketing ein paar besondere Stadtführungen zusammengestellt, für die man sich beim Infostand am Bahnhof anmelden kann.
„Wir freuen uns auf viele Besucher und darüber, dass eine solche Veranstaltung nach zwei schwierigen Jahren wieder möglich ist,“ betont Markus Peschel von den Kaufbeurer Eisenbahnfreunden. Das gesamte Programm ist auf der Homepage www.eisenbahnfreunde-kf.de zu finden.