Anstrengend seien die letzten Wochen dennoch gewesen, das gab auch Schulleiter Schneider zu. Neben dem Umzug musste die Hol- und Bringssituation per Schulbus und die neuen Corona-Maßnahmen an der Schule gemanagt werden. Jetzt sei alles am rechten Platz. „Wir sind an einem Ort angekommen, der den Namen St. Martinsschule sehr wohl verdient hat“, so Schneider. Das als Ausweichschule für drei bis vier Jahre geplante Gebäude beherbergt aktuell 222 Kinder in elf Klassen und 23 Lehrkräfte. Auch der Schülerhort mit derzeit 70 Kindern, die teilweise bis 17.30 Uhr betreut werden, ist dort untergebracht. Hortleiter Klaus Hönig freut sich, dass den Kindern nun ein Außengelände zum Spielen und Toben zur Verfügung stehe, das sie im Zentrum nicht gewohnt gewesen waren. Im Namen der Schulfamilie dankten Schneider und Hönig der Stadt für das Engagement und den hohen Stellenwert, den Bildung in der Kommune genieße.
Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell bekannte sich erneut zur Ausweichschule als einer hochwertigen Zwischenlösung, die auch die Grundschüler der Übergangszeit nicht schlechter gestellt lasse als andere Jahrgänge. Außerdem würden sie vom Unterricht auf einer Baustelle verschont. Auch Schulamtsdirektorin Karin Weikmann freute sich, dass die Stadt mit ihren geplanten Schulneubauten so engagiert in zeitgemäße Bildung investiere. „Das kostet Geld, wird sich aber lohnen“, sagte Weikmann.
Mit dem Umzug von Grundschule und Hort in die Ausweichschule am Modeon haben in der Stadtmitte die Abbrucharbeiten der ehemaligen St. Martinsschule begonnen. In der Eberle-Kögl-Straße startete bereits vergangene Woche die Entkernung und Schadstoffsanierung des alten Gebäudes. Das gehe relativ unbemerkt von außen vor sich, wie Projektleiterin und Architektin Amica-Laura Westermayr von der Bauverwaltung erklärte. Nächste Woche solle dann der maschinelle Abbruch mit Baggern und schwerem Gerät erfolgen. Die Containerburg werde ebenfalls gerade entkernt, danach soll das Dach abgebaut und kommende Woche mit dem Abtransport begonnen werden, so Westermayr. Dann wird es auch Einschränkungen im Verkehr entlang der Eberle-Kögl-Straße und der Kurfürstenstraße geben. Voraussichtlich werde der Gehweg entlang der Baustelle gesperrt und Fußgänger würden über einen provisorischen Zebrastreifen auf die andere Straßenseite umgeleitet. Der Pkw-Verkehr werde aber nicht beeinträchtigt sein. Mitte November soll dann mit der Hangsicherung begonnen werden, heißt es aus dem Bauamt.
Noch ist allerdings der Kindergartenbetrieb auf dem Schulareal in vollem Gang. Der Umzug der Kindergartenkinder in das neue Gebäude in der Saliterstraße (wir berichteten) steht erst zu Jahresende an. Dass der Marktoberdorfer Stadtrat vergangene Woche sein eigenes Bauvorhaben, nämlich den Neubau der Grundschule, offiziell erst genehmigen musste, ist dagegen reine Formsache. Am Zeitplan zur Erstellung der Grundschule bis 2024 ändere sich nichts.