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Rundgang durch die neue Ausweichschule St. Martin

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Von: Angelika Hirschberg

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Schulleiter digitale Tafel Bürgermeister Hell Klassenzimmer Ausweichschule
Schulleiter Jörg Schneider (links) präsentierte nicht nur die mit Leben gefüllten Klassenräume der Ausweichschule, sondern erklärte auch, welche Möglichkeiten die digitale Tafel im Unterricht biete. Unter den Gästen im Klassenzimmer war auch Bürgermeister Dr. Hell (rechts). © Angelika Hirschberg

Marktoberdorf– Wie gut ihnen denn die neue Schule gefalle, hatte Schulleiter Jörg Schneider seine Schüler der dritten Klasse noch am Vormittag gefragt. Daumen hoch, kam es einstimmig von den Bänken zurück. Und so konnte der Leiter der Grundschule St. Martin beim offiziellen Presserundgang durch die Räume der so genannten Ausweichschule am Modeon stolz und begeistert berichten: „Wir fühlen uns schon richtig wohl.“ Dass dies keine Selbstverständlichkeit sei, wurde im Gespräch mit der Stadt als Bauherr und der Schule deutlich.

Denn nicht nur der Zeitplan für die Erstellung der Ausweichschule war denkbar knapp. Das Bauvorhaben, das als vorübergehende Stätte die Schüler der Martinsschule aufnehmen soll, bis der Neubau der Grundschule an der Eberle-Kögl-Straße steht, wurde innerhalb eines guten Jahres von der Genehmigung des Bauantrags bis zum Einzug der Schüler am 14. September abgeschlossen. Als „Punktlandung zum Schulstart“ und „Meisterleistung aller Beteiligten“ lobte der Bildungsbeauftragte der Stadt Thorsten Krebs (CSU) die pünktliche Fertigstellung bereits vergangene Woche im Stadtrat. Bürgermeister, Schulamt und Stadtverwaltung konnten sich dann drei Wochen nach Schulstart von dem Erfolg der knapp fünf Millionen Euro teuren Investition überzeugen.

Schule hat ihren Namen sehr wohl verdient

Anstrengend seien die letzten Wochen dennoch gewesen, das gab auch Schulleiter Schneider zu. Neben dem Umzug musste die Hol- und Bringssituation per Schulbus und die neuen Corona-Maßnahmen an der Schule gemanagt werden. Jetzt sei alles am rechten Platz. „Wir sind an einem Ort angekommen, der den Namen St. Martinsschule sehr wohl verdient hat“, so Schneider. Das als Ausweichschule für drei bis vier Jahre geplante Gebäude beherbergt aktuell 222 Kinder in elf Klassen und 23 Lehrkräfte. Auch der Schülerhort mit derzeit 70 Kindern, die teilweise bis 17.30 Uhr betreut werden, ist dort untergebracht. Hortleiter Klaus Hönig freut sich, dass den Kindern nun ein Außengelände zum Spielen und Toben zur Verfügung stehe, das sie im Zentrum nicht gewohnt gewesen waren. Im Namen der Schulfamilie dankten Schneider und Hönig der Stadt für das Engagement und den hohen Stellenwert, den Bildung in der Kommune genieße.

Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell bekannte sich erneut zur Ausweichschule als einer hochwertigen Zwischenlösung, die auch die Grundschüler der Übergangszeit nicht schlechter gestellt lasse als andere Jahrgänge. Außerdem würden sie vom Unterricht auf einer Baustelle verschont. Auch Schulamtsdirektorin Karin Weikmann freute sich, dass die Stadt mit ihren geplanten Schulneubauten so engagiert in zeitgemäße Bildung investiere. „Das kostet Geld, wird sich aber lohnen“, sagte Weikmann.

Abbruch beginnt in Stadtmitte

Mit dem Umzug von Grundschule und Hort in die Ausweichschule am Modeon haben in der Stadtmitte die Abbrucharbeiten der ehemaligen St. Martinsschule begonnen. In der Eberle-Kögl-Straße startete bereits vergangene Woche die Entkernung und Schadstoffsanierung des alten Gebäudes. Das gehe relativ unbemerkt von außen vor sich, wie Projektleiterin und Architektin Amica-Laura Westermayr von der Bauverwaltung erklärte. Nächste Woche solle dann der maschinelle Abbruch mit Baggern und schwerem Gerät erfolgen. Die Containerburg werde ebenfalls gerade entkernt, danach soll das Dach abgebaut und kommende Woche mit dem Abtransport begonnen werden, so Westermayr. Dann wird es auch Einschränkungen im Verkehr entlang der Eberle-Kögl-Straße und der Kurfürstenstraße geben. Voraussichtlich werde der Gehweg entlang der Baustelle gesperrt und Fußgänger würden über einen provisorischen Zebrastreifen auf die andere Straßenseite umgeleitet. Der Pkw-Verkehr werde aber nicht beeinträchtigt sein. Mitte November soll dann mit der Hangsicherung begonnen werden, heißt es aus dem Bauamt.

Noch ist allerdings der Kindergartenbetrieb auf dem Schulareal in vollem Gang. Der Umzug der Kindergartenkinder in das neue Gebäude in der Saliterstraße (wir berichteten) steht erst zu Jahresende an. Dass der Marktoberdorfer Stadtrat vergangene Woche sein eigenes Bauvorhaben, nämlich den Neubau der Grundschule, offiziell erst genehmigen musste, ist dagegen reine Formsache. Am Zeitplan zur Erstellung der Grundschule bis 2024 ändere sich nichts.

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