Lafertons Arbeiten, sagte Filser, zeugten von profunder wissenschaftlicher Schärfe und der Fähigkeit, das Erarbeitete äußerst interessant und für alle Menschen verständlich zu veröffentlichen.
Besonders hob der Kulturamtsleiter die unermüdliche und akribische Arbeit des Heimatforschers an der sogenannten „Fischeriana“ hervor. In mühevoller Kleinarbeit hatte Laferton die Aufzeichnungen des ehemaligen Landrichters Ludwig Wilhelm Fischer aus dem 19. Jahrhundert für heutige Leser zugänglich gemacht. Dabei hatte er die Aufzeichnungen des Richters nicht nur aus der Sütterlinhandschrift transkribiert, sondern auch systematisiert und mit zahlreichen Fußnoten, Erklärungen und Querverweisen versehen. Das mehr als 50 Bände umfassende Werk hatte seinen Platz zunächst in der Bayerischen Staatsbibliothek gehabt und war einer breiten Öffentlichkeit daher nur bedingt zugänglich gewesen. Zum 200. Geburtstag des Landrichters Fischer im Jahr 2017 hatte die Stadt Marktoberdorf die Fischeriana mit der Unterstützung zahlreicher Sponsoren digitalisieren lassen und so einem größeren Publikum zugänglich gemacht.
Die Verleihung der Genovefa-Brenner-Medaille erfolgte durch Marktoberdorfs Ersten Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell und Kulturamtsleiter Filser. Satzungsgemäß bekam Laferton auch eine Urkunde überreicht.
In seiner kurzen Dankesrede bezeichnete der in der Vergangenheit bereits mehrfach geehrte Heimatforscher die Medaille als das “I-Tüpfelchen” der bisherigen Anerkennungen für seine Arbeit. Für ihn persönlich sei die Auszeichnung eine Ermutigung weiterzumachen. Für den Landrichter Fischer hoffe er, “dass er sich auf seiner Wolke sieben auch darüber freut.”
Grund zur Freude gab es auch für Lafertons Ehefrau, die als Anerkennung für die jahrelange Unterstützung ihres Mannes von der Stadtverwaltung mit einem Blumenstrauß geehrt wurde.
Von Felix Gattinger