Die Realschule in Buchloe könnte schon bald eine stationäre Lüftungsanlage bekommen. Ein Zuschuss von 80 Prozent stehe dafür vom Bund in diesem Jahr in Aussicht, erklärte Stöckle. „Der Einbau könnte gut funktionieren, Entwürfe liegen vor und die Förderung ist bereits beantragt.“ 500.000 Euro sind aus dem Landkreis-Etat dafür vorgesehen. Beim Bauunterhalt benötigen neben dem Landratsamt die Realschulen Marktoberdorf, Füssen und Buchloe, das Gymnasium Füssen sowie die Erich-Kästner-Schule Füssen jeweils zwischen 100.000 und 625.000 Euro. Das sei ein „sehr ambitioniertes Hochbauprogramm“, lobte Dr. Alois Kling (CSU). Wir konzentrieren uns auf den wichtigen Bereich Schulen.“ Worin Fraktionskollege Robert Pöschl zudem ein starkes Zeichen für die Konjunktur sah. „Der Landkreis zeigt: Wir gehen optimistisch in die nächsten Jahre.“
Die Sanierung und Erweiterung des Senioren- und Pflegeheims in Waal gehöre zwar ebenfalls zum Arbeitsbereich des Hochbaus. Doch das nötige Geld dafür würde im Wirtschaftsplan des Heims, nicht im Kreishaushalt dargestellt. Für die Sanierung des Hauses in Waal ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 465.000 Euro eingeplant, listete die Kreiskämmerin. Bei den Senioren- und Pflegeheimen Buchloe und Obergünzburg sei dies nicht vorgesehen. Bei allen dreien gehe der Landkreis dennoch von höheren Einnahmen als Ausgaben aus.
Während der Hebesatz für die Bezirksumlage unverändert bei 22,9 Prozentpunkten bleibe, soll sich der Satz der Kreisumlage um 0,5 auf 44,3 Punkte anheben. Das sei nötig, so die Kreiskämmerin, um Fehlbeträge, die heuer und in den kommenden Jahren beim kommunalen Klinikunternehmen anfallen, zu finanzieren. Immerhin habe sich die Kreisumlage in den vergangenen beiden Jahren nicht erhöht und sei dabei stets unter dem schwäbischen Durchschnitt gelegen.
Risiken in der Planung gebe es neben dem KU auch bei der Entwicklung der Steuereinnahmen der kreisangehörigen Gemeinden, den weiteren Auswirkungen der Corona-Krise, steigenden Sozialausgaben, der Fortentwicklung der Bezirksumlage und der Liquidität.
Der Haushaltsplan sei stets der wichtigste Beratungsgegenstand im Jahresablauf des Kreistags, dankte Kling der Kreiskämmerin. Er betonte, dass der kommende Haushalt einer sei, der in schwierigen Zeiten „sehr solide“ gearbeitet sei und „der die Interessen der Kommunen sehr gut berücksichtigt“. Grünen-Kreisrat Günter Räder hätte sich eine höhere Steigerung der Kreisumlage gewünscht. „Wir müssen die Gemeinden besser darauf vorbereiten, dass sie in den nächsten Jahren mehr in die Pflicht genommen werden müssen.“Räder befürchtete, dass in Sachen Kliniken größere Probleme auf den Landkreis zukommen werden.
Brigitte Schröder (FW) erwähnte, dass von Seiten der Bürgermeister in deren jüngster Dienstbesprechung bei diesem Thema Konsens geherrscht habe. Einstimmig wurde der Haushalt 2022 schließlich dem Kreistag empfohlen.