Der Veranstalter, der Tourismusverband Ostallgäu, organisierte unter Federführung des Landkreises Ostallgäu und der Aktienbrauerei Kaufbeuren (ABK) nach einer Corona-Pause diese 12. Radltour auf einer Teilstrecke des Radfernweges Schlossparkrunde. Das Technische Hilfswerk (THW) und das Rote Kreuz sollten die Tour auf Quads und Motorrädern begleiten, die örtlichen Feuerwehren für Absicherungen vor Ort sorgen. Mitradelnde, erfahrene Tour-Guides steuerten die Geschwindigkeit und achteten bei Ortsdurchfahrten auf Sicherheit. Die Polizei regelte vorausfahrend mit Einsatzfahrzeugen und Motorrädern den Straßenverkehr.
Die Startzeit war für die Radler Karl Fleschutz und Gisela Kaulfersch keine Frage: „Es rentiert sich immer bei so einem schönen Wetter früh aufzustehen“. Verena Kerker und „die Wilden Kippacher“, eine Gruppe aus Wald, wollten zum ersten Mal mitfahren und freuten sich auf die Radlerrunde. „Alte Freunde“, eine Radlergruppe aus Mohnheim bei Donauwörth, hatten sich nach 20 Jahren wiedergefunden und unternehmen jetzt gemeinsame Radltouren. Laura Beyer und eine Gruppe von Kindern aus Ronsberg wollten unbedingt mitradeln, bei Bedarf sollte der Papa anschieben helfen.
Auf die Runde für sportliche Rennradfahrer freuten sich Jürgen Eckert aus Bernbeuren und Thomas Scholz: „In der Gruppe fällt es eben leichter zu fahren.“
Nach einer kurzen Begrüßung durch Landrätin Rita Maria Zinnecker warteten alle Teilnehmer auf den Startschuss für die sportlich ambitionierten Rennradfahrer. Die nahmen eine Runde von 103 Kilometern über Hochgreut, Durach und Rettenberg, entlang des Rottachsees weiter nach Görisried und Unterthingau in Angriff. Wer die Schützen aus Obergünzburg kennt ahnte, dass es da nicht nur einen Startschuss, sondern einen markerschütternden Böllerschuss gibt. Kurze Zeit später starteten ebenfalls mit einem Böllerschuss die „normalen“ Radler und E-Bike-Fahrer, angeführt von der Landrätin, die heuer mitradelte. Die Genussrunde mit traumhaftem Blick auf die Allgäuer Berge führte über Immenthal nach Selltüren und über Berleberg zur Trinkpause nach Unterthingau. Wegen der zu erwartenden hohen Temperaturen war die Runde noch kurzfristig auf 38 Kilometer verkürzt worden, damit der Spaß im Vordergrund bleibt.
Für manche Mitradelnde war es eine neue Erfahrung, mit mehreren Rädern nebeneinander fahren zu können. Allerdings musste man sich dabei an die Geschwindigkeit von gemütlichen 13 bis 14 km/h für den ganzen Pulk halten. Und so schlängelte sich ein orangefarbener Radlwurm durch das Ostallgäu.
Unterthingaus Bürgermeister Bernhard Dolp und die Musikkapelle Unterthingau begrüßten die eintreffenden Radler zur Trinkpause auf dem Schulhof der Schule. Die Aktienbrauerei Kaufbeuren hatte kostenlos Getränke bereitgestellt. Manch einer nutzte die Gelegenheit zum Besuch der Schultoiletten. Aber schon nach kurzer Zeit hielt es so manche Radler nicht mehr im Schatten der Bäume. Sie strebten mit ihren Rädern in Richtung Hauptstraße, um bei der Weiterfahrt gleich vorne mit dabei zu sein.
Der Rückweg führte über Reinhardsried und Günzach direkt zurück nach Obergünzburg, wo ein Unterhaltungsprogramm als Belohnung auf die teilnehmenden Radler wartete.
Der TSV Obergünzburg sorgte mit Gegrilltem für ddas Füllen der geleerten Kohlehydratspeicher, die Feuerwehr Obergünzburg bot Chilli aus der Gulaschkanone an und die Aktienbrauerei Kaufbeuren löschte den Durst. Die Veranstaltung war eine touristische Empfehlung für die Radregion Ostallgäu, viele Teilnehmer dürften im nächsten Jahr wiederkommen.
Wolfgang G. Krusche