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Vertreter der Stadt informieren auf dem Wochenmarkt zur „Erweiterten Doppelstadt“

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Von: Dominik Baum

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Was gefällt, was nicht? Mit gelben (gefällt gut) und roten Pins (gefällt weniger gut) konnten Bürger ihre Meinung zur erweiterten Doppelstadt kundtun.
Was gefällt, was nicht? Mit gelben (gefällt gut) und roten Pins (gefällt weniger gut) konnten Bürger ihre Meinung zur erweiterten Doppelstadt kundtun. © Dominik Baum

Kempten – Kemptens Altstadt setzt sich bekanntlich aus der Reichs- und Stiftsstadt zusammen. Im Juni dieses Jahres hat der Stadtrat die Evaluierung und Fortbeschreibung der vorbereitenden Untersuchungen der sogenannten „Erweiterten Doppelstadt“ im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms „Lebendige Zentren“ beschlossen. 

Am vergangenen Samstag suchten Vertreter der Stadtverwaltung sowie Mitarbeiter des von der Stadt zur Evaluierung beauftragten Planungsbüros mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt das Gespräch zu den Bürgern.

Der Kreisbote hat sich bei Tim Koemstedt, Leiter des Referats für Planen, Bauen und Verkehr der Stadt Kempten, Markus Wiedemann, Leiter des Amts für Tiefbau und Verkehr, und Stadtplanerin Julia Reuter von der UmbauStadt PartGmbB nach dem aktuellen Projektstand erkundigt.

„Viele Beiträge erhalten“

Nach dem Interesse der Bürger gefragt, sagte Reuter: „Ich bin sehr happy“. Das Planungsbüro ist von der Stadt mit der Erarbeitung der Fortbeschreibung und Evaluierung der Erweiterten Doppelstadt beauftragt worden. „Wir haben viele Beiträge erhalten“, erzählte die Stadtplanerin weiter und deutete auf die zahlreichen vollgekritzelten Klebezettel an den Pinnwänden des Infostands. Dort hatten die Bürger die Möglichkeit, Stärken (u. a. „Nachtbus“, „Fahrradstraße am Forum“, „Zumsteinhaus super“), Schwächen (u. a. „Verkehr am Rathaus stört“, „Winterdienst“, „Reduzierung Busverkehr“) und Potentiale (u. a. „Wochenmarkt ohne Autos“, „Iller als Naherholungsgebiet“, „vertikale Begrünung“) zu notieren. „Radfahren ist ein großes Thema“, so Reuter. Positives Feedback komme zur kürzlich fertiggestellten Immenstädter Straße. Allgemein werde der Wunsch nach mehr überdachten Fahrradabstellplätzen geäußert. Abseits des Themas Rad sei ein wiederholtes Anliegen, die Burghalde mehr in die Erweiterte Doppelstadt zu integrieren. Auch eine bessere ÖPNV-Anbindung zum Bahnhof sei genannt worden.

Tim Koemstedt vom Referat für Planen, Bauen und Verkehr der Stadt Kempten zeigte sich hinsichtlich des Interesses der Bürger nach rund drei Stunden Infostand ebenfalls zufrieden. Im Vorfeld seien gezielt die Altstadtfreunde, die Stiftsstadtfreunde, der Stadtjugendring und andere Organisationen eingeladen worden. „Sie alle waren da und haben ihre Ideen eingebracht“, meinte Koemstedt. Der Referatsleiter erklärte, dass man etwa bei der Hälfte des geplanten Projektzeitraums angekommen sei und aktuell die bisherigen Maßnahmen evaluiert würden. „Deshalb auch der aktuelle Bürgerbeteiligungsprozess, um neue Ideen aufzunehmen und anschließend dem Stadtrat zu präsentieren.“

Erreichte Meilensteine

Gemeinsam mit Wiedemann zählte Koemstedt bisher erreichte Meilensteine auf: Die Neugestaltung des Stadtparks und der Zumsteinwiese, die Sitzstufen im Altstadtpark an der Iller, der Mittelalterspielplatz und die Treppenanlage der Burghalde und die Sanierung verschiedener Straßen in der nördlichen Stiftsstadt. „Lorenzstraße, Schleienweiher, Weiherstraße“, so Wiedemann.

Inspirieren lassen konnten sich die Bürger auch an einer Pinnwand, die bereits 17 „mögliche Maßnahmen und Vertiefungsbereiche“ auflistete. Aufgeführt waren unter anderem Neubauten (Stadtbibliothek, Illersteg, Sankt-Mang-Brücke), Straßenumgestaltungen (Salz-, Rottach- und Königstraße) und weitere Projekte, beispielsweise der Rückbau der Pfeilergrabenunterführung oder die Verbindung zwischen Stiftsstadt und Iller. „Nach einer Stärken-Schwächen-Analyse werden die konkreten Maßnahmen im Frühjahr 2023 bei einer öffentlichen Abschlussveranstaltung präsentiert werden“, sagte Reuter.

Schon jetzt sei klar: Die Themenkomplexe Mobilität und Aufenthaltsqualität seien sowohl von den Bürgern gewünschte und auch fachliche Schwerpunkte, meinte Koemstedt abschließend.

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