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Babenhauserin startet neues Hilfsprojekt für Tansania

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Von: Tom Otto

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Schwarze Frau in traditioneller Kleidung neben weißer Frau mit Brille
Maria Molnar war kürzlich in Emarti im Nordosten Tansanias und hat sich von dem Schulprojekt vor Ort überzeugt. Jetzt will sie das Dorf dabei unterstützen. © Privat

Babenhausen - Im Nordosten Tansanias unweit der Grenze zu Kenia liegt die Stadt Arusha und die gleichnamige Region. Mitten im Nirgendwo liegt die Massai-Gemeinde Emarti, etwa 45 Kilometer nördlich von Arusha. Hier leben etwa 300 Menschen noch sehr traditionell von Landwirtschaft und Viehzucht, abgeschnitten von zivilisatorischen Errungenschaften wie Bildungssystem oder öffentlichem Nahverkehr.

Asphaltierte Straßen gibt es dort nicht, warum auch: Uns bekannte Fahrzeuge gibt es hier ohnehin nicht. Ein etwa 15 Kilometer langer Feldweg führt durchs Gelände zur Straße nach Arusha, die Massai in Emarti versorgen sich weitgehend selbst. Doch das abgeschnittene Leben in der Region hat seinen Preis: Hohe Müttersterblichkeit, Teenagerschwangerschaften und Verheiratung der jungen Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren sind an der Tagesordnung.

Konkret anpacken

Maria Molnar aus Babenhausen war dort und will nun etwas dagegen unternehmen. Von Beginn an ist sie beim Flüchtlingsverein „Menschen begegnen Menschen“ im Fuggermarkt engagiert. Doch es reicht ihr nun nicht mehr, „nur“ in der Heimat über die Zu- und Missstände in Teilen Afrikas zu informieren. Schon sehr früh hatte sie den Wunsch in der Entwicklungshilfe zu arbeiten, jetzt will sie konkret anpacken. Bei ihrem Besuch in Tansania erfuhr sie durch Stefan Scheuerl, dem ehemaligen evangelischen Pfarrer in Lauben und Babenhausen, von einem Projekt, das vor Ort Unterstützung braucht. Stefan Scheuerl, der als Leiter und Koordinator der Diakonie in der lutherischen Kirche in Arusha sehr engagiert arbeitet, machte sie mit dem Pfarrer bekannt, der für dieses Vorhaben in der Massai-Gemeinde zuständig ist.

Lehmkirche und Hütten

Bis vor kurzem stand in Emarti nur eine kleine Lehmkirche. Die Massai, die hier in Hütten leben, sind fast alle Analphabeten. Mit Hilfe von Spenden konnte jedoch auch eine Schule mit zwei Klassenräumen gebaut werden. Sie sind für die etwa 90 Kinder aus dem Ort sowohl Kindergarten als auch Schule. Doch außer dem Gebäude fehlt es so gut wie an allem, was dafür nötig ist. Maria Molnar will mit ihrem Hilfsprojekt Mobiliar, Schulmaterial, Gehälter für die Lehrer und ein tägliches warmes Mittagessen finanzieren. Langfristig soll hier ein Zentrum für Bildung und Gesundheit entstehen. Durch den Zugang zum Lernen und zur Medizin werde den Massai eine Hilfe zur Selbsthilfe geboten, so Maria Molnar. „Dadurch wirken wir beispielsweise der frühen Verheiratung von jungen Mädchen entgegen“.

Unterstützung durch Mewaiki

Bereits zwei Mal war sie privat in Tansania, mit Unterstützung des Memminger Mewaiki-Projekts des evangelischen Dekanats vor Ort hat sie Einblicke in die Organisation und Strukturen bekommen. Auch einen Sprachkurs hat sie dafür gemacht. Ihr Hilfsprojekt kommt bislang noch ohne Vereinsstrukturen aus: „Die Unterstützung geht direkt dorthin, wir wollen möglichst schlanke Strukturen ohne zusätzliche Kosten haben“, so Molnar. Weitere Informationen gibt sie unter der Mailadresse maria.molnar880@gmail.com. Spenden sind erwünscht auf das Raiffeisenbank-Konto IBAN DE68 7206 9736 0004 0797 79.

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