Der Leiter des Stadtplanungsamtes Uwe Weißfloch legte nun die Ausschreibungskriterien vor, die vom Bauausschuss einstimmig beschlossen wurden. Danach sollen Architektur- und Planungsbüros bis zum 7. März Gestaltungsentwürfe einreichen, die neben etwa 100 neuen Wohnungen auch Gewerbeflächen und Freizeiteinrichtungen vorsehen. Da die Kriterien keine Höhenbegrenzungen für die Gebäude vorsehen und die Wettbewerbsteilnehmer hier große Freiheiten haben, könne noch nicht exakt abgesehen werden, wie viele neue Wohnungen am Ende entstehen. Fest steht jedoch bereits jetzt, dass ein Drittel aller Wohnungen im öffentlich geförderten Wohnraum entstehen sollen. Insgesamt sollen 45 Prozent der Wohnstätten als Zweizimmer-Wohnungen, 30 Prozent als Dreiraum- und 25 Prozent als Vierzimmerwohnungen gebaut werden. Im Bereich der dort künftig entstehenden Gewerbeflächen wird auch die Kreishandwerkerschaft ein neues Gebäude mit einer Grundfläche von 500 Quadratmetern bauen.
Auch für das Leben drumherum macht die Wettwerbsausschreibung fixe Vorgaben: Demnach sollen sowohl eine Kindertagesstätte, ein Quartiersspielplatz mit etwa 3.500 Quadratmetern Fläche und ein eigenes Heizkraftwerk mit regenerativen Energiequellen zur Versorgung entstehen. Eine zusätzliche Bushaltestelle zur besseren Anbindung an das Nahverkehrsnetz ist ebenfalls eingeplant. Auch wenn während der Debatte der ehemalige Streit um den dort vorhandenen Rodelhang kurz wieder aufflammte, ist nun klar: Der Rodelhang, der seit Jahrzehnten an der Stelle mit dem größten Gefälle von insgesamt 18 Höhenmetern genutzt wird, soll auch weiter bestehen bleiben.
Einigkeit besteht auch darin, dass es vom neuen Quartier aus keine Durchfahrt für Kraftfahrzeuge zum Dickenreiser Weg geben wird, wohl aber Fuß- und Radwege. Der Autoverkehr wird ausschließlich über die Zu- und Abfahrt zur Allgäuer Straße hin geregelt. Stadtplanungsleiter Weißfloch konkretisierte gegenüber unserer Zeitung auch den absehbaren Zeitplan für die weitere Entwicklung bis zur Fertigstellung des neuen Quartiers: Im September dieses Jahres soll eine Jury den endgültigen Gestaltungsvorschlag auswählen. Der konkrete Bebauungsplan wird dann etwa ein Jahr lang brauchen und die Erschließungsarbeiten des Geländes werden dann voraussichtlich in 2024 beginnen. Die ersten Wohnungen dürften dann im Laufe des Jahres 2026 bezugsfertig sein, so Weißfloch.