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Bad Wörishofen: Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement feiert erste Absolventen

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Von: Marco Tobisch

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Beim Neujahrsempfang der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement (v. links): Bad Wörishofens Bürgermeister Stefan Welzel, Berufsschul-Außenstellenleiterin Ute Mangrich und Schulleiter der Berufsschule Mindelheim, Gottfried Göppel.
Beim Neujahrsempfang der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement (v. links): Bad Wörishofens Bürgermeister Stefan Welzel, Berufsschul-Außenstellenleiterin Ute Mangrich und Schulleiter der Berufsschule Mindelheim, Gottfried Göppel. © Tobisch

Bad Wörishofen – Zehn Jahre ist es nun her, dass die Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement ihre ersten erfolgreichen Absolventen ins Berufsleben entlassen durfte. Die Schüler von damals sollten vergangene Woche anlässlich dieses Jubiläums im Mittelpunkt stehen – und zwar beim inzwischen traditionellen Neujahrsempfang, den die zwölfte Klasse (mit Hilfe der elften) auch heuer feierlich gestaltete. 

Hatten ihre Vorgänger den Festsaal im Stile eines Märchenwaldes, einer Oscar-Verleihung, eines Casinos oder als Zauberei-Schule Hogwarts dekoriert, lud die amtierende BSF12 nun nach Venedig ein. Schon am Eingang bekamen alle 80 Besucher eine venezianische Maske in die Hand gedrückt – die auch nach Abschaffung der Maskenpflicht in Bayern jeder gerne trug. Und trotz des besonderen Gesichts-Accessoires schienen sich die Grüppchen – Ehrengäste, Lehrer und ehemalige Schüler – schnell zusammenzufinden.

Als nahezu Einziger vollständig venezianisch gekleidet und damit dem par excellence Motto gefolgt war übrigens Gottfried Göppel, Schulleiter der Berufsschule Mindelheim. Er freute sich besonders über die Mottowahl, erinnerte sie ihn doch an seine Hochzeitsreise nach Venedig vor gut 30 Jahren, wie er sagte. Göppel betonte in seiner Rede die Möglichkeiten, die die Berufsfachschule bietet. „Beruf und Abitur in einem, wo gibt´s das schon?“ Zur Erklärung: An der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement erwerben die Schüler binnen drei Jahren das Fachabitur und machen parallel ihren Berufsabschluss. Dessen Titel: Staatlich geprüfter Assistent für Hotel- und Tourismusmanagement.

Lehrerin Franziska Seivert (Mitte) wurde per Applaus zur Ballkönigin gewählt.
Lehrerin Franziska Seivert (Mitte) wurde per Applaus zur Ballkönigin gewählt. © Lisa Herkommer

Den Grundstein für dieses Angebot in Bad Wörishofen hatte 2010 Dieter Gerhardinger gelegt, seinerzeit Leiter der Berufsschule und Berufsfachschule in der Kneippstadt. Der gelernte Koch hatte in Wiesau in der Oberpfalz ein Pilotprojekt ausgemacht - ein Schulmodell nach österreichischem Vorbild, bei dem das Abitur mit einer Ausbildung fürs Hotelfach kombiniert wird. Das würde auch nach Bad Wörishofen passen, warb Gerhardinger.

Und das Interesse war tatsächlich groß: Ein Infoabend an seiner Schule entpuppte sich gleich als Erfolg und nachdem Gerhardinger nach zähem Ringen auch in den Ministerien Zustimmung fand, konnte die Schule schließlich anlaufen – und besteht 13 Jahre später noch immer, trotz zuletzt rückläufiger Schülerzahlen und einer schweren Coronazeit für die Hotel- und Tourismusbranche, wie auch Außenstellenleiterin Ute Mangrich betonte.

Doch die Verantwortlichen strahlten im Gespräch mit dem Wochen KURIER Zuversicht aus: „Ich finde es toll, dass die Schule jetzt schon so lange Bestand hat“, sagte Gerhardinger, der die „BFS HoTour“ noch ein Jahr leitete, ehe er in Pension ging. Eine Ausbildung in der Hotel- und Gastrobranche sei noch immer „eine gute Basis für junge Leute“, meint der Initiator.

Ute Mangrich freute sich in ihrer Ansprache, dass zu vielen Absolventen des ersten Jahrgangs eine persönliche Bindung geblieben sei (nicht zuletzt dank Social Media). Überhaupt dürfte eine Besonderheit der Schule die familiäre Atmosphäre sein – eine Kompetenz, die sich zugegebenermaßen viele Einrichtungen auf die Fahne schreiben. Dass es in Bad Wörishofen tatsächlich so ist, bestätigen viele ehemalige Schüler, die in den letzten Jahren zu den Neujahrsempfängen kamen.

Bei einigen Tanzeinlagen und Gesprächen, denen auch Bürgermeister Stefan Welzel bis zum späten Abend beiwohnte, klang der Neujahrsempfang aus. Eines der letzten Highlights, das die Schülerinnen Helen Schneider und Kathi Grau anmoderieren durften: Per Applaus wurde unter sieben Lehrerinnen und Lehrern die „Ballkönigin“ gewählt. Die lautesten Unterstützer hatte am Ende Deutschlehrerin Franziska Seivert auf ihrer Seite und durfte sich zu Recht „sehr geehrt“ fühlen.

Marco Tobisch

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