Auch am Areal der ehemaligen Süßwarenfabrik Schwermer tut sich mittlerweile einiges, nachdem nun feststeht, wie viele und welche Gebäude neu gebaut werden sollen.
Mitten in der Stadt liegt ein ganz besonderes Geburtstagskind, der Kurpark. Der wurde 2022 mindestens ein halbes Jahrhundert alt, also der Rosengarten. Die ersten Anfänge, auf einer ehemaligen Ziegelei, hatte sogar Sebastian Kneipp höchstselbst noch miterlebt (1894). Und wo wir schon fast im Wald sind, hat Bad Wörishofen alte Traditionen aus Kneipps Zeiten aufleben lassen.
So gibt es sei diesem Jahr erstmals zertifizierte Kur- und Heilwälder in Bayern. Dazu gehört auch das Versunkene Schloss im Wald bei Bad Wörishofer Wald, wo Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Urkunden an die ersten 13 Orte, die künftig mit dem Qualitätssiegel Waldgesundheit werben dürfen, überreichte. Mehr als 100 Jahre, nachdem schon Pfarrer Kneipp den Menschen den Wald als Medizin verordnet hatte und sich aus Asien das Waldbaden (Shinrin Yoku) etabliert hat, vor allem aber nachdem bereits andere deutsche Bundesländer das Thema Waldgesundheit angegangen waren, hat sich auch der Freistaat auf diesen Weg begeben. Bäume umarmen gehört aber nicht nur zum Konzept von Sebastian Kneipp.
Auch die Heiligenfeld-Klinikgruppe, die Ende des Jahres ihre achte psychosomatische Klinik in Bad Wörishofen, im ehemaligen Kneippianum, eröffnete, setzt auf die Natur als Therapeuten und Apotheke, wie die Zuhörer bei der Eröffnung erfuhren. Nach den Jahren der Pandemie brauche es dieses Angebot und es brauche neue Konzepte, die für die Menschen in diesen Zeiten da seien, meinte auch Klaus Holetschek bei der Eröffnung. Deswegen sei eine psychosomatischen Klinik so „wichtig und wertvoll“, nicht zuletzt deshalb habe er es im Ministerium zur Chefsache gemacht, so der Gesundheitsminister. In Kürze, so Holetschek, würden weitere 18 Betten im ehemaligen Kneippianum verwirklicht und umgesetzt. Diese Verbindung zwischen Heiligenfeld und Bad Wörishofen sei nicht nur neu, sondern habe einen einmaligen Wert und sei besonders für die Menschen, ergänzte Holetschek. Und fügte an, dass der Standort auch ein Entwicklungspotenzial habe. „Ich setze darauf, dass sich das weiterentwickelt.“ Im Besonderen setzt der Minister dabei auf die Klinikgruppe mit ihren Ärzten, wo man das Thema weiterdenke.
Damit wären wir nach einem Jahr voller Ereignisse im Dezember angekommen. Vor einem Jahr, ebenfalls im zwölften Monat begannen die Arbeiten für das neue Kurhaus-Café. Jetzt, ein Jahr später konnte die Kurdirektorin Kathrin Herd die Umsetzung vermelden. Es fehlen noch Kleinigkeiten. Das wichtigste aber, ein neuer Pächter ist gefunden. Und der weiß auch schon, wie die Kur-Lounge heißen soll: „Kasino“ – der Ort der Begegnung, ein Gesellschafts- oder Klubhaus.
Bliebe noch an den Lebensretter zu erinnern, der Ende Januar heldenhaft einen Elfjährigen vor dem Ertrinken gerettet hatte. Das Kind war beim Spielen im Ostpark auf die Eisfläche gelaufen und eingebrochen. Ohne lange nachzudenken, zog ein 39-jähriger Bad Wörishofer den Jungen aus dem Wasser und sorgte dafür, dass er in sichere Hände übergeben wurde.
Aus den Händen gegeben hat derweil Peter Eichler die Geschicke als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Ende Januar ließ er verlauten, dass er das Amt aus Altersgründen abgebe. Inzwischen führt Hans-Peter Scholz die Feuerwehr in den Einsatz. Und ebenfalls ein neues Gesicht sorgt für die musikalische Untermalung der Gottesdienste in der evangelischen Kirchengemeinde: im September übernahm Jutta Kneule die Nachfolge von Tanja Schmid in der Erlöserkirche.