Hong Hua Mutterlose spricht sehr offen über ihre Tätigkeit und erzählt im Gespräch mit dem Wochen KURIER, dass sie täglich etwa fünf Stunden in ihrem heimischen Atelierraum arbeitet, aber sich auch zwei Stunden jeden Tag dem Verfeinern ihrer Deutschkenntnisse widmet. Aquarellmalerei ist die bevorzugte Technik der Malerin, die ihren auffällig feinen Pinselstrich und die markanten Farben ihrer gegenständlichen Gemälde, Porträts, Tierbilder und Landschaftsansichten vor allem auch auf die Verwendung original chinesischer Utensilien zurückführt; wobei allerdings seit geraumer Zeit chinesisches Papier nur sehr schwer erhältlich sei, während es bei Farben und Pinsel ziemlich unkompliziert gehe.
Gelernt hat Hong Hua ihr Metier bei ihrem Vater und vor allem der Mutter, die beide als anerkannte Künstler in China tätig waren. So wurde ihr die Malerei quasi „in die Wiege gelegt“. Und sie lebte als Kunstpädagogin – vor allem auch für Kinder – und freie Malerin in ihrer Heimat. Bis sie mit und durch ihren Partner mit einem Zwischenaufenthalt in Rumänien, über Wiggensbach und Kempten nun im Unterallgäu ihre neue Heimat fand.
Kein Wunder, dass da auch Illustrationen vom Leben auf dem Land, wie beispielsweise Impressionen vom Bauernhof mit „Junge putzt Kuh“ oder dem Fußballjungen mit Hund, Ortsansichten von Ottobeuren oder Allgäuer Schneelandschaftsbilder entstehen konnten.
Noch lassen sich Hong Huas meist realistische, fast fotografisch anmutende Werke, nur durch Mund zu Mund-Propaganda entdecken. Das soll sich für sie, deren „größter Wunsch eine Brücke zwischen China und Deutschland zu bauen“ ist, durch die Verkaufs-Ausstellung im Salon ändern. Die meist naturalistischen Motivbilder und die pastelligen Landschaftsansichten der ambitionierten Malerin eröffnen dem Betrachter in jeder Hinsicht besondere und fein gezeichnete Welten.
Regine Glöckner