Diesen Gedanken konnte der Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu, Dr. Michael Honisch, nur vertiefen. „Es braucht Männer und Frauen, die bereit sind, in die Berge zu gehen und sich dieser immer noch besonderen Arbeit und Verantwortung zu stellen.“ Auch wenn die Umstände heute anders seien, Stress bedeute das allemal.
Honisch zog eine insgesamt positive Bilanz des vergangenen Alpsommers. Was die Wasserversorgung angeht, sei das Allgäu gut davongekommen. „Woanders war es nicht so prickelnd.“ Und: „Wenn das Vieh nichts zu saufen hat, wird‘s schnell eng.“
Der AVA-Geschäftsführer forderte auch mehr politische Unterstützung für die Belange der Alpwirtschaft ein. Und was das „heiße Eisen Wolf“ angehe, wünschte sich Honisch mehr Unterstützung für die Weideviehhaltung und Möglichkeiten Wolfspopulationen zu regulieren. Letztendlich, so Honisch weiter, sei Alpwirtschaft ohne Vieh unmöglich. Es brauche immer Talbetriebe, die „dabei mitmachen“ und ihr Vieh sömmerten. Letztlich sei die Kulturlandschaft der Bergwelt doch kein „Geschenk Gottes“, sondern vielmehr der Arbeit der Älplerinnen und Älpler zuzuschreiben. Heute, bei der Älplerletze, sei der Tag, dies zum Ausdruck zu bringen und den Menschen, die diese Arbeit verrichteten zu danken. Nicht zuletzt den Kleinhirtinnen und Kleinhirten gelte der Respekt: „Wir können glücklich sein über diese Jugend! Sie sind die Zukunft der Alpwirtschaft. Auf diese Zukunft setzen wir!“
Bei der traditionellen Schellenverlosung ging es um vier prächtige Schellen und Glocken, gestiftet von Tourismus Kleinwalsertal, Tourismus Oberstdorf, sowie der Fellhornbahn und der Kanzelwandbahn. Im Lostopf waren 72 Lose der anwesenden Älplerinnen und Älpler aus dem Euregio-Gebiet – dem Allgäu und dem Tiroler Tannheimer Tal.