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Energiekostenanstieg: Interesse an Photovoltaik-Anlagen im Allgäu steigt

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Photovoltaik-Anlage
Solarstrom selber erzeugen und einspeisen wird für Hausbesitzer immer attraktiver. © Pixabay

Oberallgäu – Die Kosten für Energie steigen. Immer mehr Hausbesitzer wollen daher in eine Photovoltaik-Anlage investieren. Das Geld ist dank Corona da.

Eine Umfrage von Zolar, einem Online-Anbieter von Solaranlagen, an der deutschlandweit 521 Hausbesitzer aus ganz Deutschland teilnahmen, fand heraus, dass jeder vierte Hausbesitzer mit Solaranlage plant. 66 Prozent der Befragten motivieren vor allem die steigenden Energiekosten etwas an ihrer Energieversorgung zu ändern. Auch Martin Sambale, Geschäftsführer von eza! in Kempten, berichtet von steigender Nachfrage und Interesse an der Sonnenenergie.

„Wir registrieren eine sehr hohe Nachfrage, allerdings nicht erst seit den gestiegenen Energiekosten, sondern seit Beginn der Coronakrise“, berichtet Martin Sambale von eza!. Dies führt der Geschäftsführer auf zwei Aspekte zurück: „Einerseits verbringen die Leute aufgrund der Corona-Maßnahmen jetzt mehr Zeit daheim und beschäftigen sich dem entsprechend auch mit ihrem Zuhause, andererseits haben die Haushalte momentan mehr Geld übrig, weil sie es nicht für andere Dinge ausgeben konnten.“

Unabhängigkeit von Energiekonzernen

Die hohen Energiekosten spielten eine Rolle, aber entscheidend für den Umstieg auf Photovoltaik seien andere Faktoren: „Für viele ist der Klimaschutz ein Faktor, sie wollen ihren Beitrag dazu leisten. Außerdem wollen sie unabhängig sein und ihren eigenen Strom erzeugen.“

Jeder vierte Hausbesitzer (26 Prozent) plante in den nächsten zwei Jahren in eine Solaranlage zu investieren. Unter den 35- bis 44-jährigen sowie 55- bis 65-jährigen seien es sogar fast jeder Dritte (29 Prozent). 64 Prozent würden den Geldbeutel hingegen durch konsequentes Energiesparen entlasten, so die Umfrageergebnisse von Zolar.

Hoher bürokratischer Aufwand für Vermieter

Dass sich hauptsächlich Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern für Solarenergie entscheiden, liege am bürokratischen Aufwand für Vermieter, erklärt Sambale: „Derzeit ist es so, dass der Vermieter den Solarstrom dann an die Mieter verkaufen muss, diese sind aber nicht zur Abnahme verpflichtet, das bedeutet, das Ganze muss vertraglich aufgearbeitet sein und ist damit mit viel Aufwand verbunden.“

Die neue Bundesregierung möchte die bürokratischen Rahmenverbindungen zwar vereinfachen, „aber wir stehen eben noch am Anfang der Legislaturperiode.“ Momentan seien die Anreize in nachhaltige Energie zu investieren für Vermieter einfach zu gering, urteilt der eza!-Chef. „Solange die Heizung noch läuft, sehen viele Vermieter keinen Grund etwas zu verändern.“

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