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LKW-Fiasko an der Grenze: Bayern schließt Nebenstraßen – Unfall sorgt für Chaos

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Von: Felix Herz

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Bayern reagiert auf die Tiroler LKW-Blockabfertigung und setzt ein Fahrverbot für Lastwagen auf den Straßen abseits der Autobahn durch. Die Staus werden lang.

Inntal – Es ist ein seit Jahren andauernder Konflikt, der nun massiv an Schärfe gewinnt. Der Weg durch das bayerische und österreichische Inntal in Richtung Brenner-Autobahn und schließlich nach Italien ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen in Europa. Dementsprechend vollgestopft sind die Autobahnen daher mit LKW.

Tirol reagiert darauf mit Blockabfertigungen an ausgewählten Tagen – nur etwa 100 bis 300 Lastwagen pro Stunde dürfen dann die Grenze passieren. Es kommt zu Staus und viele LKW-Fahrer weichen auf die Nebenstraßen aus, um diese zu umgehen – eine arge Belastung für die Anwohner der umliegenden Gemeinden.

Blockabfertigung in Tirol, Fahrverbot in Bayern – Unfall auf der Autobahn: Das Chaos ist perfekt

Seit Jahren beschränkt Tirol also den Lastwagen-Verkehr auf der Inntalautobahn. Mit herben Folgen für Bayern, insbesondere von Anwohnern, die in Gemeinden wohnen, auf deren Straßen die LKW ausweichen, um die Blockabfertigung zu umgehen. An bisher 38 Tagen führte Tirol in diesem Jahr Blockabfertigungen durch, weiß der BR. Am Montag, 25. Juli, tritt nun die von Ministerpräsident Söder angekündigte Reaktion Bayerns in Kraft: Fahrverbote auf den „Ausweichstraßen“ – die LKW müssen auf der Autobahn bleiben.

Und bereits am Morgen des 25. Juli zeigte sich das erwartbare Chaos: Weil es zusätzlich noch einen Auffahrunfall zwischen zwei Lastwagen auf der A93 gab – eine Person wurde im Führerhaus ihres Fahrzeugs eingeklemmt und kam ins Krankenhaus – und die Autobahn gesperrt wurde, bildete sich ein langer Stau, berichtet der BR.

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Trotz A93-Vollsperrung: Bayern setzt Fahrverbot durch

Nach dem Unfall bildete sich ein zehn Kilometer langer Rückstau. Trotzdem hielt Bayern am Fahrverbot fest, nur PKW durften auf die umliegenden Straßen ausweiche, um voranzukommen. An fast allen Ausfahrten der Autobahnen A93 und A3 stehen im Süden Polizisten bereit, um die Maßnahmen auch durchzusetzen.

Bußgelder sollen jedoch nicht direkt verhängt werden, erklärte ein Polizeisprecher laut BR. Man wolle aufklären und nicht direkt zur Kasse bitten. Theoretisch stehen aber 100 Euro Bußgeld auf dem Ignorieren des Fahrverbots. Zukunftsfähig ist dieses Vorgehen aber nicht. Laut Bund sollen nun das Innen- und Verkehrsministerium Bayerns Ideen ersinnen und Konzepte erstellen, um eine langfristige Lösung zu finden.

Zumindest ab Dienstag, 26. Juli, wird es wieder etwas ruhiger: Denn dann wird es laut BR für die nächsten zwei Monate keine Blockabfertigungen vonseiten Tirols mehr geben. Wenn es dann trotzdem zu Staus kommt, liegt das alleine am hohen Verkehrsaufkommen. (fhz)

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