PETA zeigt deutsche Zoos an: „Es ist ein Verbrechen“ – Auch bayerischer Tiergarten betroffen

Zoos sind umstritten. Besonders PETA äußert aktuell laute Kritik – und schreitet zur Tat. Die Organisation zeigte mehrere deutsche Zoos an.
Augsburg – Zoos sind sehr beliebt, aber nicht unumstritten. Viele lieben den Tiergarten-Besuch, um verschiedene, teils exotische Tierarten hautnah beobachten zu können. Andere finden das Konzept dagegen grausam, da es nicht artgerecht sei, Tiere einzusperren und zur Schau zu stellen.
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PETA kritisiert Zoos in Deutschland – „Zur Schau gestellt“
Zur letzten Gruppe gehört PETA. „Menschen gehören genau wie Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans biologisch zur Familie der Großen Menschenaffen. Unsere nächsten Verwandten werden jedoch noch immer in Zoos zur Schau gestellt“, kritisiert die Organisation in einer Pressemitteilung vom 3. April. Den Grund dafür sieht PETA im Speziesismus – „der Annahme, der Mensch sei Lebewesen anderer Spezies überlegen und hätte das Recht, sie auszubeuten.“
Die Tierschutzorganisation weist im Rahmen der Mitteilung darauf hin, „dass die bereits seit 2014 für zoologische Einrichtungen geltenden Mindestanforderungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums an vielen Haltungsstandorten noch immer nicht umgesetzt wurden.“
PETA zeigt deutsche Zoos an: „Es ist ein Verbrechen“
Dies sei vor allem in den Innenanlagen der Fall, in denen die Tiere im Winter die meiste Zeit ausharren müssen. Dort würden die Vorgaben „teils eklatant“ unterschritten, teilweise um rund zwei Drittel der Fläche. Daher habe PETA im April Strafanzeige gegen die Verantwortlichen zehn deutscher Zoos erstattet. Außerdem appelliert die Tierrechtsorganisation an diese Einrichtungen sowie an die Politik, die Gefangenhaltung von Menschenaffen in Zoos gänzlich zu beenden.
„Es ist ein Verbrechen, Menschenaffen aus vorgeschobenen Artenschutzgründen – tatsächlich aber zur Belustigung des Zoopublikums – einzusperren“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie. „Erst recht inakzeptabel ist, dass Zoos noch dazu die Tierschutzvorgaben missachten. Genetisch trennen uns nur Nuancen von unseren nächsten Verwandten, ganz zu schweigen von der Gefühlswelt und den komplexen Bedürfnissen aller Menschenaffen. Wir müssen uns von der speziesistischen Denkweise lösen und die menschenaffenunwürdige Gefangenhaltung dringend beenden.“
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PETA zeigt Augsburger Zoo an – „kein artgerechter Lebensraum“
Neben den Zoos in Berlin, Dresden, Duisburg, Halle, Krefeld, Landau und Stralsund, hat PETA auch den Zoo in Augsburg angezeigt. Gleiches gilt für den Tierpark Gettorf sowie den Tierpark Schwaiger.
„Die Bedürfnisse von Menschenaffen sind so komplex, dass ihnen kein Zoo einen artgerechten Lebensraum bieten kann“, so die Kritik der Tierrechtsorganisation. Für sie sei es psychisch extrem belastend, lebenslänglich eingesperrt zu sein. In Zoos würden sie oft deutliche Verhaltensstörungen entwickeln. (kam)
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