Buchungen bleiben aus, weil zu viel Unsicherheit herrscht“, beschrieb Gerber die Lage in Tirol.
Für Vorarlberg berichtete Kegler schon von Stornierungen für den Winter. Er hoffe auf eine Wirkung der Maßnahmen - sowohl der vom Land geplanten Sicherheitskonzepts für den Winter, als auch der in Vorarlberg, Tirol und Salzburg eingeführten Sperrstunde von 22 Uhr. Tatsächlich lag in Vorarlberg der Sieben-Tages-Durchschnitt der Infektionen nach Angaben der Landesregierung seit Montag wieder unter dem entscheidenden Wert von 50 Infektionen pro 100 000 Einwohner. Auch in Tirol sank die Zahl der aktiven Fälle im Vergleich zu vor einer Woche etwas, dort galten rund 500 Menschen als aktiv erkrankt.
Erstmeldung vom 27. September: Kiefersfelden/Innsbruck - Krisenstimmung in Tirol, Verunsicherung in Oberbayern – nachdem das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagabend das österreichische Bundesland als Corona*-Risikogebiet einstufte, herrscht eine schwierige Gefühlslage bei Urlaubern und Gastgebern, wie auch bei Arbeitnehmern und Studenten, die zwischen den beiden Ländern pendeln.
Nach der Einstufung setzte spürbarer Rückreiseverkehr ein. Am Samstagvormittag staute es sich vor der Corona*-Teststation an der Inntal-Autobahn A 93 am Rastplatz Heuberg; auch am gestrigen Sonntag war die Station ausgelastet. Denn wer aus Tirol einreist, muss nun in die 14-Tage-Quarantäne, sofern er keinen negativen Test vorweisen kann. Auf der Corona-Ampel* sind viele Teile Tirols mit gelb und orange markiert.
Ausnahmen sieht die Bayerische Quarantäneverordnung seit wenigen Tagen vor: Sie gelten für Personen, die sich nicht länger als 48 Stunden im Risikogebiet aufgehalten haben. Der Aufenthalt darf aber nicht einer Festivität, einer Kultur-, Sport- oder Freizeitveranstaltung gegolten haben. Das schützt etwa Berufspendler zwischen Bayern und Tirol, doch schwammig bleibt diese Erklärung für die Tagesausflügler in die Berge.
Die in Österreich als „Reisewarnung“ bezeichnete Einstufung nannte der Tiroler Präsident der Wirtschaftskammer Christoph Walser „eine Katastrophe“; Tourismusexperten sprechen von einem „harten Schlag“.
Dabei sind es reine Zahlen, die das Institut handeln ließen. Das RKI bewertet nach dem Sieben-Tage-Inzidenzwert*. Der Bezirk Kufstein hatte in der vergangenen Woche zwar nur 44 Infizierte auf 100 000 Einwohner, der Bezirk Kitzbühel 34. In Scharnitz, eine Gemeinde, die an den Kreis Garmisch-Partenkirchen angrenzt*, gibt es derzeit gar null Fälle. Doch im Bezirk Innsbruck-Stadt liegt der Wert bei 149. Die Stadt wird nun als „Hotspot“ bezeichnet. Um die Infizierungen einzudämmen, gibt es jetzt um 22 Uhr eine Sperrstunde in der Gastronomie.
Hajo Gruber, Bürgermeister in Kiefersfelden (UW), sprach gestern auch über eine Verunsicherung in seinem Ort. „Und dürfen die Tiroler noch zu uns, zum Einkaufen etwa?“, fragt er. Und antwortet gleich darauf: „Man weiß nichts Genaues.“ *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
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