Durch Riesen-Zufall: 16-Jähriger rettet zwei völlig betrunkenen Jugendlichen das Leben

Ein 16-Jähriger aus Traunreut rettete Samstagnacht zwei Jugendlichen im Alter von vierzehn und neunzehn Jahren durch Glück das Leben - und das auch noch an seinem Geburtstag.
Traunreut - „Ich bin sehr stolz auf unseren Retter aus der Jugendfeuerwehr“, sagt der Traunreuter Feuerwehrkommandant Karl-Heinz Erhard am Sonntag, als er von dem Großeinsatz Samstagnacht an der Traun erzählt. Dank eines Nachwuchsfeuerwehrmanns konnten zwei Jugendliche gerettet werden.
Besonders ein 19-Jähriger befand sich in einer höchst gefährlichen Lage: Er hatte eine schwere Alkoholvergiftung, war bewusstlos und seine Körpertemperatur war bereits stark abgesunken. „Wäre er noch länger in dem Gebüsch gelegen, wäre das lebensbedrohlich gewesen“, sagt Erhard. Auch das 14-jährige volltrunkene Mädchen hätte die kalte Nacht in dem Gebüsch am Fluss womöglich nicht überlebt.
Traunreut: 16-Jähriger rettet auf dem Weg zum Feiern zwei Jugendlichen das Leben
Dass die beiden entdeckt wurden, ist ein riesengroßer Glücksfall. In jener Nacht hatte ein 16-jähriger Jungfeuerwehrmann aus Traunreut (Kreis Traunstein) Geburtstag und wollte das mit Freunden am Traunreuter Wehr feiern. Dorthin gelangt man nur über einen stockdunklen, steilen und unbefestigten Trampelpfad.
Als der 16-Jährige mit einem Freund hinabging, sahen die beiden einige Leute in der Dunkelheit flüchten. Um herauszufinden, warum sie wegrannten schauten sie sich um – und entdeckten das junge Mädchen und ihren Begleiter, die mit einer Alkoholvergiftung im Gebüsch lagen. Um 18.45 Uhr alarmierten sie die Rettung. Bei dem Einsatz halfen die Jugendlichen mit – das durften sie, weil sie 16 Jahre alt sind und kurz zuvor die Truppmannprüfung erfolgreich bestanden hatten.
Für die 25 Feuerwehrmänner aus Traunreut und die 14 Feuerwehrler aus dem benachbarten Stein war es schwierig, an die Stelle zu gelangen. Zum Glück hat die Feuerwehr sich für solche Einsätze am Traunreuter Wehr im vergangenen Jahr zwei große Einsatzstellenbeleuchtungen gekauft. Mit Spezialtragen brachten sie die Jugendlichen nach oben.
Einsätze wegen zu viel Alkohol an der Stelle in Traunreut kein Einzelfall
Die schwer erreichbare Stelle am Wehr an der Traun ist ein beliebter Treffpunkt bei Jugendlichen. Zwei- bis dreimal jährlich muss die Feuerwehr dort jemanden retten – in den allermeisten Fällen wegen zu viel Alkohol. Auch bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr ist der Platz beliebt, weiß Kommandant Erhard. Der 50-Jährige kennt den 16-jährigen Retter seit vier Jahren. „Der Fall zeigt, was diese Ausbildung für die Gesellschaft bringt.“
In Penzberg retteten drei Jugendliche einem Mann das Leben - sie waren zuvor einer Blutspur gefolgt. (Merkur.de*) Ein 16-jähriger Münchner rettete ein junges Mädchen, das hilflos in der Isar trieb, vor dem Ertrinken. Doch unmittelbar nach seinem ehrenhaften Einsatz folgte der Schock: Dem Jungen wurde der Rucksack gestohlen. (tz.de*)
*tz.de und Merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.