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Überraschende Wende im Rocker-Prozess

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Bayreuth - Damit hatte keiner gerechnet: Sechs wegen versuchten Totschlags angeklagte Rocker standen kurz vor dem Freispruch. Doch dann stellt die Nebenklage noch einen Beweisantrag - und der komplette Prozess platzt.

Unmittelbar vor dem erwarteten Urteil ist der Prozess gegen sechs Mitglieder einer Rockerbande vor dem Landgericht Bayreuth überraschend geplatzt. Die Männer saßen wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag auf der Anklagebank - doch Prozessbeobachter erwarteten einen Freispruch, nachdem selbst die Staatsanwaltschaft dies in ihrem Plädoyer gefordert hatte. Doch am Freitag meldete sich der Anwalt des Opfers, der als Nebenkläger auftritt, noch einmal zu Wort und stellte einen neuen Beweisantrag - es geht um DNA-Spuren an einer Lederkutte.

Diesem Beweisantrag gab das Gericht statt. Deshalb müssen nun die DNA-Spuren auf der Kutte des Opfers gesichert und ausgewertet werden, was allerdings in der erlaubten Drei-Wochen-Frist nicht zu schaffen ist. Der Prozess gegen die 26 bis 53 Jahre alten Oberfranken wird deshalb ausgesetzt und - vermutlich erst im nächsten Jahr - völlig neu aufgerollt.

Laut Anklageschrift sollen die sechs mutmaßlichen Täter vor knapp fünf Jahren den Chef einer rivalisierenden Rockerbande in Goldkronach (Landkreis Bayreuth) bei einer Prügelei lebensgefährlich verletzt haben. Doch bei den Plädoyers forderte die Staatsanwaltschaft dann einen Freispruch: Es habe sich nicht eindeutig nachweisen lassen, wer genau was getan hatte.

dpa

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