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News-Ticker: Diese Teile Bayerns hat‘s am schlimmsten getroffen

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Von: Veronika Mahnkopf

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Abgeknickte Bäume, abgesagte Festivals und viel Regen: Das Unwetter, das am Wochenende über Bayern hinweggezogen ist, hat hohe Schäden verursacht. Das Foto ist zwischen Marnbach und Eberfing entstanden. © Emanuel Gronau

Ein Unwetter war angekündigt worden - doch es kam heftiger als befürchtet. Orkanböen und dicke Regenwolken sind über Bayern hinweggezogen und haben deutliche Spuren hinterlassen. Alle Infos im News-Ticker:

Ein weiteres Wetter-Extrem hat den Freistaat am 3. Januar 2018 heimgesucht. In unserem Ticker berichten wir über die Folgen von Sturmtief „Burglind“.

Update vom 5. Oktober 2017: Ein Unwetter wütet in Deutschland. Weite Landesteile sind betroffen. Wir bieten im News-Ticker alle Informationen zum Unwetter, dem Sturm „Xavier“.

Dienstag, 22. August 2017

Unwetter am Freitag: Wie schlimm die Schäden sind, zeigt unsere Fotostrecke. 

Montag, 21. August 2017

14.47 Uhr: Rund 60 Fische sind nach ersten Ermittlungen in einem Weiher in Passau verendet, weil der starke Regen am Freitagabend Gülle in das Gewässer gespült hatte. Der Schaden beträgt etwa 900 Euro, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die toten Tiere waren am Sonntag in dem Fischweiher entdeckt worden.

13.33 Uhr: Nun zieht auch die Bahn Bilanz nach den Unwettern: Zahlreiche umgestürzte Bäume in den Gleisen und auf den Oberleitungen haben bei der Deutschen Bahn in Bayern am Wochenende zu Streckensperrungen und Zugausfällen geführt. Der Schaden lasse sich noch nicht beziffern, sagte ein Sprecher am Montag. Neben Kosten für Reparaturen fielen vor allem Überstunden beim Personal an. So seien am Wochenende rund 200 Mitarbeiter jeweils etwa 30 Stunden im Einsatz gewesen - zum Beispiel Techniker und Kettensägetrupps. Bis Montag waren die meisten Strecken wieder befahrbar. Lediglich die Verbindung der Rottalbahn zwischen Passau und Mühldorf am Inn war noch unterbrochen.

12.42 Uhr: Das Unwetter hat große Schäden in den bayerischen Wäldern verursacht. Aber auch die Bauern melden Schlimmes: Ganze Felder mit Mais und Zuckerrüben seien zerstört.

12.14 Uhr: Nach dem schweren Unwetter vom Freitag haben sich laut dpa bei der Versicherungskammer Bayern bereits zahlreiche Betroffene gemeldet. Bis Montagvormittag seien gut 2000 Schadensmeldung aus Bayern eingegangen, sagte ein Unternehmenssprecher. Eine Gesamtsumme lasse sich jedoch noch nicht beziffern. Am stärksten gewütet habe der Sturm in den Regionen um Passau, Ansbach und den Chiemsee. Von dort stammten auch die meisten Meldungen.

11.50 Uhr: Am Montag hat sich das Wetter bayernweit beruhigt - und es ist wesentlich kühler geworden. Rund 20 Grad werden erreicht. In den kommenden Tagen bleibt es laut wetter.com mild und sonnig. Doch bereits am Donnerstag wird es wieder heißer, und in der schwülen Luft entwickeln sich neue Gewitter.

11.44 Uhr: Nach dem schweren Unwetter in Niederbayern am Wochenende sind die meisten Ortschaften im Landkreis Passau laut dpa wieder mit Strom versorgt. Nur mehr kleine Weiler oder Gehöfte seien noch ohne Strom, teilte die Polizei am Montagmorgen mit. Der Sturm in der Nacht auf Samstag hatte im Landkreis mehrere hundert Quadratmeter Wald beschädigt oder vernichtet. Der am Samstag ausgerufene Katastrophenalarm wurde vorerst aufrechterhalten. Ein Polizeisprecher ging am Montagmorgen davon aus, dass er im Laufe des Tages aufgehoben werde.

Sonntag, 20. August 2017

19:30 Uhr: Laut den Messwerten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern (HND) erreichte die Isar in München am Samstag um 17 Uhr ihren Höhepunkt: Da passierte der Fluss mit einer Abflussvolumen von 178 Kubikmeter Wasser pro Sekunde (entspricht 178.000 Litern) und einem Pegelstand von 1,71 Meter die Messstelle im Münchner Stadtgebiet. Bereits am Freitag hatte die Stadt das Baden und Bootfahrten an der Isar verboten. Bis Sonntagmittag fiel der Pegel auf 1,41 Meter. Baden und Bootfahren ist lebensgefährlich, weil die Isar trüb, reißend und voller Treibgut ist.

Samstag, 19. August 2017

21.45 Uhr: Die Situation bei der S-Bahn normalisiert sich. Die Sperrung der S2 zwischen Markt Schwaben und Erding wurde aufgehoben. Gleiches gilt für die Sperrung der S7 zwischen Perlach und Neubiberg. Es kann aber, obwohl die Züge wieder rollen, zu Folgeverzögerungen kommen.

20.18 Uhr: Sturm-Evakuierung des Chiemsee Summer Festivals: Haben die Veranstalter zu spät reagiert? Inzwischen wurde Kritik laut. Die ganze Geschichte lesen Sie bei Chiemgau24.de.

18.25 Uhr: Neues von der S7: Die Bahnen verkehren ab sofort bis Großhesselohe Isartalbahnhof und enden vorzeitig. Der Streckenabschnitt von dort bis nach Wolfratshausen ist noch wegen Bäumen im Gleis gesperrt. Taxis übernehmen den Schienenersatzverkehr.

18.04 Uhr: Kuriosester Unwetter-Einsatz der Münchner Feuerwehr: In der Nacht auf Samstag brachte die Sturmböen in der Versailler Straße in Au-Haidhausen einen Himmelsboten auf dem Kirchendach in Schieflage. Der etwa 2,20 Meter hohe Kupferengel drohte auf den Boden zu stürzen. Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr musste anrücken, mit einem Trennschleifer sägten die Einsatzkräfte den Engel ab und ließen ihn mit einem Seilzug zu Boden. Kommentar der Feuerwehr zu der geglückten Bergung: „Bei diesem Einsatz gab es – außer dem Engel - keine Verletzten“.

17.54 Uhr: Die Feuerwehr München hat nach den Unwettern die endgültige Bilanz gezogen. 220 mal musste sie wetterbedingt zwischen Freitag, 20 Uhr bis Samstag 18 Uhr ausrücken. Spektakulär war die Sicherung einer 25 Meter hohen Birke im Häherweg in Trudering. Der Baum wurde anschließend in Stücke zerkleinert. Die leichten Beschädigungen am Hausdach wurden von den Einsatzkräften repariert.

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Diese Birke wurde von der Münchner Feuerwehr gesichert und zerkleinert. © Berufsfeuerwehr München

17.20 Uhr: Wie geht es nach den Unwettern weiter? In Deutschland wird es zumindest in der Nacht nun so richtig frisch.

16.46 Uhr: Bei der S-Bahn läuft es noch nicht rund: Wegen eines Asts in der Oberleitung ist derzeit die Strecke auf der Linie S 7 Richtung Kreuzstrasse zwischen Perlach und Neubiberg gesperrt. Ein provisorischer Schienenersatzverkehr mit Taxis ist eingerichtet.

16.29 Uhr: Bei den heftigen Unwettern in Bayern hat es Samstagnacht Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 135 Stundenkilometern und literweise Regen gegeben. Das berichtete am Samstag der Deutsche Wetterdienst (DWD) in München. Demnach zogen die Böen mit Orkanstärke vor allem über den Südosten Bayerns hinweg. Besonders betroffen war das Chiemgau, wo der DWD heftigere Windstärken gemessen hat als im Vorfeld prognostiziert. Auf einer Messstation in Vilsheim im niederbayerischen Landkreis Landshut wurden die kräftigsten Regenfälle mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter und Stunde festgehalten.

16.01 Uhr: Erste winterliche Eindrücke mitten im Sommer auf der Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen: Wie Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstag berichteten, kam es am Samstag auf dem höchsten Berggipfel Deutschlands zu leichten Schneefällen. Bei einer Temperatur von knapp einem Grad sei es kühler als in den vergangenen Tagen geworden, was abwechselnd zu Niederschlägen und Schneeregen geführt habe. Wie der DWD anmerkte, sei eine solche Wetterlage auf dem Gipfel allerdings auch im Sommer nicht ungewöhnlich. Der Berg ist 2962 Meter hoch.

15.53 Uhr: Wegen des Unwetters in der Nacht auf Samstag musste auch das Echelon in Bad Aibling unterbrochen werden. Doch das Festival geht am Samstag weiter, teilten die Veranstalter mit.

14.49 Uhr: Das Unwetter vom Freitagabend hat zu langen Schlangen am Münchner Hauptbahnhof geführt. „Warteschlangen in Sechserreihen bis zu zwei Stunden“, schreibt uns User Michael Piatkowski. „Mehrere Zugausfälle und nach Salzburg kompletter Ausfall. Keiner weiß Bescheid und es herrscht absolutes Chaos.“

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© Piatkowski

14.51 Uhr: Nach dem schweren Unwetter ist der Fährbetrieb zur Roseninsel im Starnberger See eingestellt worden. Wie die Insel bleibe auch der Park Feldafing bis einschließlich Montag wegen entwurzelter Bäume gesperrt, teilte die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung am Samstag mit. Jetzt müsse erst die Sicherheit wieder hergestellt werden. Weil der Fährbetrieb ruhte, entfielen auch die Führungen im Casino auf der Roseninsel.

14.18 Uhr: In Passau ist nach dem heftigen Unwetter der Katastrophenalarm ausgerufen worden.

13.54 Uhr: Bei dem Unwetter hat der Sturm im oberfränkischen Meeder (Landkreis Coburg) eine Wanderhütte der Gemeinde mitgerissen und auf die Autobahn 73 geschleudert. Dort blieb sie nach Polizeiangaben auf der rechten Fahrspur und dem Seitenstreifen liegen. Die Holzhütte mit einer Grundfläche von vier mal fünf Meter stand rund 30 Meter neben der Autobahn und hielt vermutlich einer Windhose nicht stand. Die Polizei sicherte die Autobahn ab, die Straßenmeisterei Coburg beseitigte die zerstörte Hütte mit Kran und Motorsäge.

Sturm fegt Zeltlager weg

13.17 Uhr: Pitschnass sind am Freitagabend Pfadfinder im Münchner Landkreis geworden. Die Kinder aus Hamburg hatten ihr Zeltlager in Straßlach aufgeschlagen und waren dann vom Sturm überrascht worden. Zwei große Zelte wurden durch die Böen einfach weggeblasen, die 44 Kinder und Jugendlichen retteten sich mit ihren Betreuern völlig durchnässt zu einem Förster in Epolding. „Die Gruppe hatte unglaubliches Glück“, sagte Feuerwehrkommandant Jakowatz. Was am Freitagabend sonst noch im Münchner Landkreis geschah, erfahren Sie beim Münchner Merkur.

12.21 Uhr: Dieser Schutzengel hat wirklich gute Arbeit geleistet: Eine junge Autofahrerin war am späten Freitagabend auf der Straße zwischen Hörpolding und Haßmoning unterwegs, als zwei Tannen dem schweren Sturm nicht mehr standhalten konnten. Die Bäume wurden entwurzelt, einer davon stürzte auf die rechte Seite des VW Polos der 20-Jährigen. Zum Glück saß niemand auf dem Beifahrersitz, und auch die Fahrerin kam mit dem Schrecken davon. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr aus Stein an der Traun zersägten den Baum und befreiten so den Wagen, an dem allerdings ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden war.

11.33 Uhr: Auch der Landkreis Ebersberg blieb vom Unwetter nicht verschont. So musste die Staatsstraße 2089 zwischen Grafing und der B304 komplett gesperrt werden, da mehrere Bäume umgefallen waren und sich die Aufräumarbeiten als zu gefährlich für die Einsatzkräfte darstellten. Am Samstag geht das Aufräumen nun weiter. 

Auch in diesem Landkreis hatte eine Autofahrerin Riesen-Glück: Ihr Wagen wurde unter einem umstürzenden Baum begraben - doch die 59-Jährige blieb unverletzt. Alles rund um das Unwetter im Ebersberger Landkreis lesen Sie bei der Ebersberger Zeitung.

11.30 Uhr: Gute Nachrichten für Fahrgäste der S1: Die Sperrung zwischen Neufahrn und Freising wurde aufgehoben. 

Wegen heftigem Regen: Bootfahren auf der Isar verboten

11.15 Uhr: Diese Information sollte sich jeder durchlesen: Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hat das Bootfahren auf der Isar unterhalb des Sylvensteinspeichers in der Gemeinde Lenggries bis zur Landkreisgrenze / Dürnsteiner Brücke (Bruckenfischer) in der Gemeinde Egling verboten! Der Grund sind die starken Niederschläge, die den Wasserspiegel des Flusses ansteigen lassen, außerdem könnte sich jede Menge Treibholz angesammelt haben. „Das vorübergehende Verbot zum Schutz von Leib und Leben ist erforderlich, geeignet und angemessen“, schreibt das Landratsamt. Schon am Freitag hatte das Landratsamt München eine ähnliche Warnung ausgesprochen.

11.06 Uhr: Und wie sah es eigentlich in München aus? Auch hier war die Feuerwehr im Dauereinsatz: 136 Mal rückten die Einsatzkräfte wegen des Unwetters aus. Keller liefen voll, Äste und Bäume säumten Straßen und Gehwege. Besonders kurios: Ein Auto steckte in einer überschwemmten Straßenunterführung fest. Die gute Nachricht: Laut Angaben der Feuerwehr wurde niemand verletzt.

11.02 Uhr: Traurige Nachrichten aus Österreich. Hier hatte der Sturm ein Festzelt eingerissen, zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Um die 50 Personen wurden verletzt.

11.00 Uhr: Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Samstagvormittag mitteilte, wurden mehr als 400 Einsätze in Folge des Unwetters registriert. „Hierbei handelte es sich in der Mehrzahl um herabfallende Äste und umgestürzte Bäume, die teilweise zu blockierten Straßen und Verkehrsunfällen führten“, heißt es in der Pressemitteilung.

Probleme bei der S-Bahn

10.51 Uhr: Auf den S-Bahn-Strecken rund um München kommt es nach wie vor zu Beeinträchtigungen. Zwischen Neufahrn und Freising ist die Strecke der S1 weiterhin gesperrt. Auslöser waren Äste in der Oberleitung. Ein Schienenersatzverkehr mit Taxis ist laut Bahn eingerichtet. Die S-Bahnen verkehren ab Neufahrn ausschließlich nach München Flughafen.

Auch der Streckenabschnitt der S7 zwischen Mittersendling und Wolfratshausen ist weiterhin gesperrt. Die S-Bahnen in Richtung Wolfratshausen verkehren bis Mittersendling und enden vorzeitig. Ein Ersatzverkehr mit Taxis zwischen Mittersendling und Wolfratshausen ist eingerichtet.

Schienenersatzverkehr gibt es auch auf der Strecke der S2 - und zwar wegen Bäumen im Gleis. Hier war zunächst der Streckenabschnitt Feldkirchen - Erding gesperrt, die Züge in Richtung Erding verkehrten bis Feldkirchen und endeten vorzeitig. Um 11.03 Uhr vermeldet die Bahn: Die S2 fährt wieder bis Markt Schwaben, ab hier übernimmt der Schienenersatzverkehr.

10.26 Uhr: Gegen 21.30 Uhr legte am Freitagabend auch im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen das Unwetter los. Blitze zuckten im Sekundentakt über den Himmel, Bäume stürzten auf Wohnhäuser, auf Straßen, auf Autos - die B13 musste zeitweise gesperrt werden. Zwischen Hohenwiesen und dem Sylvensteindamm ging in den Morgenstunden am Samstag nichts mehr. Mehr über die ungemütliche Sturmnacht im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen lesen Sie beim Tölzer Kurier.

10.20 Uhr: Im Landkreis Fürstenfeldbruck hatte ein Autofahrer Glück im Unglück. Er war gerade auf dem Sportplatzweg in Adelshofen unterwegs, als ein Baum auf seinen Wagen stürzte. Zwar trug das Auto einen erheblichen Schaden davon - der Fahrer jedoch blieb unverletzt. Über die Unwetternacht in und um Bruck lesen Sie mehr bei den Kollegen vom Fürstenfeldbrucker Tagblatt.

9.56 Uhr: Auch am Samstag kommt noch so einiges vom Himmel. Wie auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes zu sehen ist, gibt es für mehrere bayerische Landkreise noch eine amtliche Warnung vor Dauerregen. Es werden Niederschlagsmengen bis zu 10 l/m² erwartet. Betroffen sind unter anderem die Landkreise Bad Tölz, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Rosenheim.

9.53 Uhr: Spannend: Der Deutsche Wetterdienst hat auf seinem Twitter-Account ein kurzes Video gepostet das zeigt, wie das Unwetter gestern Abend über Bayern zog:

9.32 Uhr: Verschont blieb auch der Landkreis Weilheim nicht. Wie die Polizei am Samstagmorgen mitteilte, kam es auch hier zu zahlreichen Einsätzen. Der Grund waren hauptsächlich umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten und von der Feuerwehr entfernt werden mussten. 46 Mal rückte die Feuerwehr aus, zwei Menschen wurden in Folge des Unwetters verletzt:

In Huglfing wurde eine Frau (78) leicht verletzt, als sie mit ihrem Wagen auf der Hauptstraße in einen quer über der Straße liegenden Baum fuhr. Am Auto entstand ein Schaden von etwa 5000 Euro. 

Ebenfalls in Huglfing kollidierte ein Zug der Deutschen Bahn auf der Strecke von Huglfing nach Uffing mit einem auf die Gleise gestürzten Baum. Der Lokführer leitete noch eine Schnellbremsung ein, doch der Zusammenstoß war nicht mehr zu verhindern. Die Frontscheibe der Bahn splitterte, wodurch der Lokführer leicht verletzt wurde. Die 73 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon.

Unwetter in Weßling: Baum fällt auf Mann und Kind

9.16 Uhr: Auch der Landkreis Starnberg wurde vom schweren Unwetter getroffen, es gab mehrere Verletzte. Besonders tragisch: Auf einem Spielplatz in Weßling wurden ein Mann und ein Kind von einem umstürzenden Baum getroffen. Der Mann erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein Münchner Krankenhaus gebracht - auch das Kind wurde verletzt. Über die Sturmnacht im Landkreis Starnberg lesen Sie bei den Kollegen vom Starnberger Merkur mehr.

9.06 Uhr: Wahnsinniges Glück im Unglück hatte Regina Vierthaler. „Als ich und mein Partner heute Nacht von einem Besuch bei den Eltern meines Partners nach Hause gefahren sind, kamen wir in das schlimme Unwetter. Das Erste, was wir Zuhause sahen, war ein riesen Baum, der nur zwei Zentimeter von meinem geliebten Auto gelandet ist“, schrieb uns Vierthaler am Samstagmorgen und schickte uns eine Bild von den Überresten des Baumes. „Gott sei Dank sind keine größeren Schäden entstanden.“ 

Dicke Äste liegen auf der Wiese.
Dicke Äste liegen auf der Wiese. © Vierthaler

8.55 Uhr: Die starken Regenfälle haben auch am Samstag noch ein Nachspiel. Wie rosenheim24.de* berichtet, hat der Hochwasserdienst Bayern eine Vorwarnung vor Hochwasser herausgegeben. So kann es an Wildbächen und voralpinen Gewässern zu erhöhten Abflüssen und rasch steigenden Pegelständen kommen. Über alle Entwicklungen rund um den Landkreis Rosenheim hält Sie rosenheim24.de* auf dem Laufenden.

8.15 Uhr: Übel erwischt hat es in der Nacht in Folge des Unwetters auch zahlreiche Fahrgäste einer S-Bahn. Ihr Zug der Linie S2 von München nach Erding war mit einem Baum kollidiert, der dem Sturm zum Opfer gefallen war. Stundenlang mussten die Reisenden ausharren, bis sie endlich von der Feuerwehr gerettet wurden. Die ganze Geschichte lesen Sie auf der Seite des Erdinger Anzeigers.

8.05 Uhr: Wie die Bahn am Samstagmorgen mitteilt, ist aufgrund von Ästen in der Oberleitung derzeit die Strecke zwischen Neufahrn und Freising gesperrt. Die S-Bahnen der Linie S 1 verkehren ab Neufahrn ausschließlich nach München Flughafen. Ein Schienenersatzverkehr mit Taxis ist seit etwa 7.35 Uhr zwischen Neufahrn und Freising eingerichtet.

Unwetter über Bayern: Das war geschehen

Heftige Unwetter vor allem über Südbayern haben am Freitagabend Hunderte Einsätze von Feuerwehr und Polizei ausgelöst, Verkehrschaos verursacht und Festivals unterbrochen. Mehrere Menschen wurden verletzt, die Sachschäden dürften hoch sein. „Die Gewitterneigung war bekannt, nun ist das südöstliche Oberbayern jedoch von einem weit heftigeren als von den Wetterdiensten zunächst prognostizierten Sturm überzogen worden“, teilte die Polizei mit.

Ein Ast liegt nach starken Regenfällen am in München auf einem parkenden Auto.
Ein Ast liegt nach starken Regenfällen am in München auf einem parkenden Auto. © dpa

Das Chiemsee-Summer-Festival in Übersee (Landkreis Traunstein) und das Echelon-Festival in Bad Aibling (Landkreis Rosenheim) wurden wegen Sturmböen und Regens abgebrochen. Wie viele Verletzte es dort gab, war zunächst unklar. Die Veranstalter des Chiemsee Summers dirigierten Verletzte über die Sozialen Netzwerke zu Sanitätern. Eine Info-Hotline wurde für diejenigen eingerichtet, die Begleiter suchen.

Unwetter in Bayern - Chiemsee-Summer-Festival
Festivalbesucher verlassen das Chiemsee-Summer-Festival im bayerischen Übersee, das nach einem Unwetter abgebrochen wurde. © dpa

Für Festivalbesucher wurden Notunterkünfte geöffnet. „Grund hierfür ist, dass die Campingplätze total verwüstet worden sind und die meisten Gäste derzeit ohne Dach über dem Kopf dastehen“, teilte die Polizei mit. Das Unwetter hinterließ eine Spur der Verwüstung: Sogar das für Starkwinde ausgelegte Hauptzelt auf dem Chiemsee Summer sei beschädigt worden. Von einem Riesenrad krachten einzelne Gondeln zu Boden. „Das Festival Echelon wurde mindestens ebenso stark getroffen. Dort konnten Gäste in einer Fliegerhalle untergebracht werden“, hieß es in einer Mitteilung. Auch die Bühnen seien beschädigt worden.

Unwetter München
Eine Verspätungs- und Ausfallmeldung: "Aufgrund von Blitzschlägen und Bäumen im Gleis kommt es derzeit im gesamten Zugverkehr zu Verspätungen und Ausfällen", aufgenommen am in München (Bayern) an der S-Bahn Station Hackerbrücke. © dpa

Chaos auf Bahnstrecken auch am Samstag

In den Gleisbereich gestürzte Äste und Bäume führen zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr in Nieder- und Oberbayern - auch am Samstag. Die Bahn arbeitet mit Hochdruck daran, betroffene Strecken wieder frei zu bekommen, wie es in einer Mitteilung heißt. Gesperrt sind derzeit die Streckenabschnitte: Fürth – Cadolzburg, Osterhofen – Passau, Passau – Pfarrkirchen, Mühldorf – Rosenheim, Kaufering – Geltendorf, Deisenhofen – München-Solln, Baierbrunn – Ebenhausen – Schäftlarn, Markt Schwaben – Erding, Gilching – Argelsried – Germering Unterpfaffenhofen, Rosenheim – Salzburg, Rosenheim – Kufstein, Traunstein – Ruhpolding, Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen – Reutte in Tirol. 

Soweit verfügbar, werden Busse auf den betroffenen Abschnitten eingesetzt, so die Bahn. Fahrgäste müssen mit erheblichen Einschränkungen und Reisezeitverlängerungen rechnen. Aktuelle Infos gibt es unter www.bahn.de/Reiseauskunft.

Schon am Freitagabend kämpfte die Deutsche Bahn mit Ausfällen: Sowohl der Bahnverkehr als auch diverse Autobahnen und Bundesstraßen wurden zwischenzeitlich gesperrt, damit beispielsweise heruntergefallene Bäume weggeräumt werden konnten. So ging etwa auf Teilen der A8 und der A7 zwischenzeitlich nichts mehr. Ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte, Störungen gebe es etwa von Mühldorf in Richtung Salzburg, Passau und Rosenheim sowie im Allgäu. Bis wann die Probleme behoben sind, war in der Nacht zum Samstag völlig unklar.

Unwetter München
Menschen stehen nach heftigen Regenfällen vor dem Hauptbahnhof in München. © dpa

S-Bahn München rollt wieder

In München wurde am Abend der S-Bahn-Verkehr für rund 40 Minuten komplett eingestellt (wir berichteten). Seit 22.25 Uhr führen viele Züge wieder, sagte der Sprecher. Allerdings brauche es seine Zeit, bis die Verzögerungen im Fahrplan überwunden seien. Zudem würden immer wieder Äste und Bäume in den Gleisen gemeldet. Das müsse geprüft werden. Alle Störungen der S-Bahn gibt es hier immer aktuell

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd musste mehr als 700 Mal wegen Unwettern ausrücken, die Notrufe waren zeitweise überlastet. Die Feuerwehr in der Landeshauptstadt berichtete von mehr als 100 Einsätzen und warnte vor überfluteten Unterführungen - twitterte aber zugleich, es habe keine Verletzten durch Unwetter im Stadtgebiet München gegeben. Wegen des Unwetters wurde auch die zweite Hälfte des Bundesliga-Auftaktspiels zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen verspätet angepfiffen (alle Stimmen zum Spiel gibt es hier).

Unwetter in Bayern - Chiemsee-Summer-Festival
Trümmerteile liegen auf dem Gelände des Chiemsee-Summer-Festivals im bayerischen Übersee, das nach einem Unwetter abgebrochen wurde. © dpa

In Weßling (Landkreis Starnberg) wurde ein Mann auf einem Spielplatz von einem umstürzenden Baum getroffen, wie ein Polizeisprecher sagte. Im Bereich Marktoberdorf (Landkreis Ostallgäu) sei eine Person schwer verletzt worden, als sie gegen einen Baum fuhr. Zudem liefen Keller voll Wasser, Bäume krachten auf Autos und Häuser. Auch das Volksfest in Günzburg mit rund 3000 Besuchern sei geräumt worden. Im Bereich des Präsidiums Schwaben Süd/West gab es mehr als 220 Einsätze.

In der Oberpfalz wurden vier Menschen bei Verkehrsunfällen unter anderem wegen Aquaplanings verletzt. Ab etwa 19.00 Uhr bis gegen Mitternacht waren die Beamten in dem Bezirk an die 50 Mal wegen des Unwetters im Einsatz. In Mittelfranken wurden Häuser abgedeckt und ein Wohnwagen umgeweht. Die Bayerische Schlösserverwaltung teilte mit, dass die Burg Cadolzburg (Landkreis Fürth) am Wochenende wegen Sturmschäden geschlossen bleibe. Dachziegel seien herabgestürzt.

Unwetter Mittelfranken
Umgekippte Wohnwagen liegen in Fürth. Heftige Unwetter und Stürme haben in weiten Teilen Bayerns für Chaos gesorgt. © dpa

Allein die Polizei habe in Mittelfranken seit 17.00 Uhr rund 170 wetterbedingte Einsätze gehabt, sagte ein Sprecher. Ein Kollege des Präsidiums Schwaben Nord hingegen berichtete von nur einigen Dutzend Einsätzen. „Wir sind relativ glimpflich davongekommen.“

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) waren vor allem in Südbayern binnen kurzer Zeit erhebliche Regenmassen niedergeprasselt. Für München meldete ein Sprecher 27 Liter innerhalb einer halben Stunde. Im niederbayerischen Vilsheim (Landkreis Landshut) seien es 32 Liter gewesen. „Das ist schon ziemlich heftig“, sagte der DWD-Mitarbeiter. Hinzu kamen den Angaben zufolge schwere Sturmböen. Einige seien mit weit mehr als 100 Kilometern pro Stunde orkanartig gewesen.

Unwetter in Bayern - Chiemsee-Summer-Festival
Die zerfetzten Seitenwände eines Zeltes sind auf dem Gelände des Chiemsee-Summer-Festivals im bayerischen Übersee zu sehen, das nach einem Unwetter abgebrochen wurde. © dpa

Im Laufe der Nacht sollte das Unwetter Richtung Bayerischem Wald abziehen. Die Gewitter schwächten sich ab, prognostizierte der Sprecher. Bis dahin sei vereinzelt aber mit heftigen Schauern und teils Orkanböen zu rechnen. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern gab für mehrere Landkreise im Süden des Freistaats Vorwarnungen ab.

*rosenheim24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

dpa

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