Elf Jahre Haft für Schlosspark-Messerstecher
Er hatte seine Ex-Freundin mit dem Messer attackiert - mit beinahe tödlichen Folgen für sie. Dafür wurde ein 20-Jähriger nun zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.
Würzburg - Elf Jahre Gefängnis - dazu hat das Landgericht Würzburg den 20 Jahre alten Haupttäter im Wiesentheid-Prozess verurteilt. Im Januar 2016 hatte er seine heute 23-Jährige Ex-Freundin im Schlosspark Wiesentheid mit einem Messer angegriffen. Der Grund dafür: Sie hatte sich von ihm getrennt. Die drei Stiche hätte die junge Frau beinahe nicht überlebt.
Seinen 19-jährigen Komplizen, der die Frau in den Park lockte, sahen die Richter als Mittäter beim versuchten Mord. Er muss für siebeneinhalb Jahre ins Gefängnis. Zudem müssen sie beide mehr als 300 000 Euro an Schmerzensgeld und eine monatliche Rente an ihr Opfer zahlen. Die junge Frau überlebte die Tat schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl.
Die Urteilsverkündung war im letzten Moment noch beinahe gescheitert, da Zweifel an der Unparteilichkeit einer Schöffin aufgetaucht waren. Die Frau hatte vier Tage vor dem Urteil eine Email an einen Würzburger Radiosender geschickt und eine Spendenaktion für das Opfer angeregt. Staatsanwalt und Verteidiger verzichteten jedoch auf Befangenheitsanträge.
dpa/lby