Bayerischem Zoll gelingt größter Kokain-Fund in der Geschichte – Tatverdächtige sitzen in Haft

Über eine Tonne Kokain konnte der bayerische Zoll sicherstellen. Die Drogen kamen in einem Container aus der Dominikanischen Republik nach Deutschland. Es war ein Rekord-Fund.
Update vom 11. Juli: Nach dem Fund von mehr als einer Tonne Kokain im Container-Terminal von Aschaffenburg (siehe Erstmeldung) sitzen drei Männer aus den Niederlanden in Untersuchungshaft. Die 22, 26 und 45 Jahre alten Tatverdächtigen seien am 21. Juni festgenommen worden, als sie die Ware im Wert von rund 100 Millionen Euro abholen wollten, teilte das Zollfahndungsamt (ZFA) am Montag in München mit. Nach Angaben der Behörde handelt es sich um die größte Einzelmenge des Rauschgifts, das bislang in Bayern sichergestellt wurde. Jürgen Thiel, Leiter der Rauschgiftschmuggelbekämpfung im ZFA, sprach von einem Krimi. Um die Hintermänner der Aktion zu fassen, laufen noch Ermittlungen.
Die Ware steckte in einem Container mit Medizinprodukten, die eine Firma im hessischen Friedberg bestellt hatte. Behörden aus dem Ausland hatten den deutschen Ermittlern einen Tipp gegeben, dass sich darin eine große Menge Kokains befinden könnte.
Die Lieferung aus der Dominikanischen Republik war über Hamburg nach Aschaffenburg transportiert worden. Dort konnten die Ermittler in der Nacht zum 16. Juni das Kokain sicherstellen. Der Container – nunmehr ohne Schmuggelware – wurde den Fahndern zufolge nach Friedberg geliefert. Auf dem Parkplatz der Medizinprodukte-Firma hätten die Tatverdächtigen am 21. Juni versucht, das Kokain abzuholen. Dabei seien sie festgenommen worden.
Erstmeldung vom Samstag, 9. Juli: Aschaffenburg – Dem bayerischen Zoll gelang Ende Juni der größte Kokainfund in der Geschichte der Behörde. Über eine Tonne des weißen Pulvers konnten die Beamten sicherstellen. Drei Männer wurden festgenommen. Jetzt gilt es, die Strippenzieher zu ermitteln.
(Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie über alle wichtigen Geschichten aus dem Freistaat. Melden Sie sich hier an.)
Zoll findet Rekordmenge Kokain: Drogen wurden in Container nach Aschaffenburg gebracht
Genau 1075 Kilogramm Kokain entdeckte der Zoll in einem Container auf dem Containerbahnhof in Aschaffenburg. Der Straßenverkaufswert der unglaublichen Menge beträgt über 100 Millionen Euro. Doch bevor die Drogenfahnder des Zolls München zuschlagen konnten, wurde intensiv ermittelt. Die Beamten fanden heraus, dass ein Container mit Medizinprodukten aus Südamerika im Hafen in Hamburg ankommen sollte. Darin versteckt das Kokain.
Von Hamburg aus ging es per Zug nach Unterfranken, schreibt der BR nach Exklusivinformationen. Dort, in Aschaffenburg, wurde der Stahlcontainer von Zollbeamten überwacht. So entging den Ermittlern auch nicht, dass das übergroße Drogenpaket auf einen Lkw geladen und nach Hessen geschickt wurde. Ziel war Friedberg. Dort lagen Zivilfahnder fünf Tage auf der Lauer. Das Warten zahlte sich aus. Drei Männer machten sich an einem frühen Morgen an dem Container zu schaffen. Die Falle schlug zu.
Zoll will nach Rekord-Kokainfund Details in einer Pressekonferenz bekannt geben
Inzwischen sitzen die drei Verdächtigen in Untersuchungshaft. Angaben zu ihren Hintermännern wollten sie bislang nicht machen. Mehr Details zu dem Rekord-Drogenfund will das Münchner Zollfahndungsamt zusammen mit der Staatsanwaltschaft und dem Landeskriminalamt München am Montagmorgen bekannt geben. (tel mit dpa)
Alle News und Geschichten aus Bayern sind nun auch auf unserer brandneuen Facebook-Seite Merkur Bayern zu finden.