Jürgen Drews: Alle Infos zum deutschen Schlagersänger – seine Karriere und größten Hits

Jürgen Drews zeigte sich im Laufe seiner Karriere als wandlungsfähig. Der Schlagersänger avancierte unter dem ihm 1999 vom TV-Showmaster Thomas Gottschalk verliehenen Titel „König von Mallorca“ zu einem beliebten Star am Ballermann.
Mainz – Am 3. Juli 1976 trat der damals noch weitgehend unbekannte Schlagersänger Jürgen Drews mit dem Titel „Ein Bett im Kornfeld“ in der 83. Ausgabe der ZDF-Musiksendung „Hitparade“ unter der Leitung von Dieter Thomas Heck auf. Der Song entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem großen Hit und verschaffte Jürgen Drews den Durchbruch in Deutschland. Bei diesem Lied handelte es sich um die Coverversion des ursprünglich von den US-amerikanischen Bellamy-Brothers gesungenen Titels „Let your Love flow“, der ein Jahr zuvor erschienen und ebenfalls ein großer Hit war. Jahrzehnte später brachte der Sänger 1995 gemeinsam mit Stefan Raab und Bürger Lars Dietrich eine Neuauflage des Schlagers heraus, die zu einem großen Erfolg wurde.
Jürgen Drews: Kindheit und Jugend des Schlagersängers
Der spätere Schlagersänger kam als Jürgen Ludwig Drews am 2. April 1945 im brandenburgischen Nauen zur Welt. Seine Eltern waren der Wehrmachtarzt Werner Drews und seine Frau Lieselotte. Die Familie zog nach dem Krieg in die norddeutsche Stadt Schleswig. Hier besuchte der spätere Schlagersänger die Domschule, an der er in der Mitte der 60er-Jahre das Abitur absolvierte. Anschließend nahm Jürgen Drews im Herbstsemester 1967/1968 ein Medizinstudium in Kiel auf. Dies brach der Künstler jedoch nach vier Semestern ab, um sich seiner musikalischen Karriere widmen zu können.
Jürgen Drews: Privatleben und Familie des Schlagersängers
Jürgen Drews führte als junger Mann über viele Jahre eine Beziehung mit dem deutschen Fotomodell Dagmar Hädrich. Danach lernte er die Berliner Corinna Gillwald kennen, die als Model und Schauspielerin arbeitete. Die beiden heirateten im Jahr 1981. Im gleichen Jahr wurde der gemeinsame Sohn Fabian geboren. Im Jahre 1985 erfolgte die Scheidung von Corinna und Jürgen Drews. Seit dieser Zeit hat der Schlagersänger kaum Kontakt mehr zu seinem Sohn, der ihn Anfang 2021 durch die Geburt seines Kindes zum Großvater machte. 1991 wurden Jürgen Drews und Ramona Middendorf ein Paar. Sie heirateten drei Jahre später und bekamen 1995 die Tochter Joelina Drews, die ebenfalls als Sängerin arbeitet. Familie Drews lebt abwechselnd in Dülmen-Rorup im Münsterland und auf der Insel Mallorca.
Jürgen Drews: Die musikalischen Anfänge des Schlagersängers und seine Karriere bei den Les Humphries Singers
Jürgen Drews entdeckte schon früh seine Begabung und sein Interesse für Musik. Im Alter von 15 Jahren nahm der spätere Schlagersänger an einem in Schleswig-Holstein veranstalteten Banjo-Wettbewerb teil und gewann den ersten Preis. Er gewann diese Auszeichnung als Mitglied der Jazz-Band Schnirpels. Von 1967 bis 1969 spielte Jürgen Drews Solo-Gitarre in der in Kiel gegründeten Band Chimes of Freedom, die sich später in Die Anderen umbenannte. Später änderte sie ihren Namen erneut, um als Band Apocalypse in den USA aufzutreten. Das Plattenlabel Ariola produzierte mehrere Singles und LPs mit dieser Band, die jedoch keinen größeren kommerziellen Erfolg erzielten.
Zu Beginn der 70er-Jahre wurde Jürgen Drews Mitglied der beliebten Pop-Formation Les Humphries Singers. Diese Band wurde im Jahre 1969 gegründet, löste sich 1976 auf und startete 2007 ein Comeback, an dem auch Jürgen Drews teilnahm.
Heute gehören neben dem deutschen Schlagersänger die folgenden Künstler zu den Les Humphries Singers:
- Malcolm Magaron
- Chele Aguilera
- Ivonne Ballinas
- Marvin Broadie
- Tina Kemp
- Sascha Kramer
- Antoinette Kruger
- Patrick Simons
Jürgen Drews: Der Lebenslauf des Schlagersängers als Solo-Star in den 70er- und 80er-Jahren
Jürgen Drews begann 1973 parallel zu seiner Tätigkeit bei den Les Humphries Singers eine Karriere als Solo-Sänger. Mit dem Titel „Ein Bett im Kornfeld“ hatte er 1976 seinen ersten großen Erfolg, der ihn schlagartig in ganz Deutschland bekannt machte. Nach einem ersten Auftritt in der Schlagersendung „Hitparade“ im ZDF folgten weitere Teilnahmen an diesem Format. Unter anderem trat er mit den folgenden Titeln dort auf:
- Barfuß durch den Sommer, 1977
- Du wirst auch ohne mich leben, 1979
- Wir ziehn heut‘ abend aufs Dach, 1998
- So wie im Film, 1990
- Warum immer ich?, 1995
In den 70er- und 80er-Jahren platzierte Jürgen Drews zahlreiche deutschsprachige Schlager in den Charts. Außerdem versucht er, seine Karriere als englischsprachiger Sänger in den USA voranzutreiben. Zu Beginn der 80er-Jahre veröffentlichte er zu diesem Zweck ein Album, aus dem die Single „Don’t want nobody“ ausgekoppelt wurde. Die Songs auf dieser LP waren von den Musikrichtungen Progressive Rock und New Wave stark beeinflusst. Obwohl das Musikalbum von Kritikern gelobt wurde, erreichte es nur niedrige Verkaufszahlen.
Jürgen Drews: Die Karriere des Schlagersängers seit den 90er-Jahren
Jürgen Drews griff gemeinsam mit den Künstlern Bürger Lars Dietrich und Stefan Raab in der Mitte der 90er-Jahre seinen Hit „Ein Bett im Kornfeld“ auf, der den Beginn seines erfolgreichen musikalischen Lebenslaufs markierte. Die drei Musiker produzierten ein Remake, das zu einem großen Hit wurde. Im Jahr 2000 brachte Jürgen Drews den Song „König von Mallorca“ heraus. Er avancierte zu einem der größten Erfolge des Schlagersängers und gilt bis heute als Ballermann-Hymne. Seit diesem Zeitpunkt veröffentlichte Jürgen Drews zahlreiche Party- und Feierhits, unter anderem die folgenden Titel:
- Hey, Amigo Charly Brown, 2002
- Ich bau dir ein Schloss, 2009
- Wieder alles im Griff, keine Panik auf der Titanic, 2017
2018 engagierte sich der Sänger in dem Benefiz-Projekt Schlagerstars für Kinder. Gemeinsam mit anderen Künstlern nahm er den Song „Auf einmal neu“ auf.
Jürgen Drews: Die Diskografie des deutschen Schlagersängers
Jürgen Drews hat im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere zahlreiche Alben veröffentlicht. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die folgenden Werke seiner Diskografie:
- Zeit für meine Songs, 1974
- Ein neuer Anfang, 1976
- Barfuß durch den Sommer, 1977
- Heute, 1978
- Feuer und Wasser, 1978
- Rockig, 1979
- J.D. Drews, 1980
- Bloß nichts versäumen, 1980
- Morgens auf dem Weg nach Hause, 1981
- Irgendwann … mit dir sofort, 1989
- J.D., 1992
- Liebe muss ein bisschen Sünde sein, 1994
- Jürgen Drews featuring Onkel Jürgen, 1996
- Wieder alles im Griff, 1999
- Glanz & Gloria, 2007
- Schlossallee, 2010
- Schlagerpirat, 2011
- Kornblumen, 2013
- Es war alles am besten, 2015
Die Kompilation „Das ultimative Jubiläums-Best-Of“ (2020) war das erste Album von Jürgen Drews, das in die Top Ten der deutschen Album-Charts kam – der Künstler war zu dem Zeitpunkt 75 Jahre alt.
Jürgen Drews: Der Schlagersänger als Filmschauspieler
Jürgen Drews wirkt von Beginn seiner Karriere an in zahlreichen Filmen mit. Unter anderem trat der Schlagersänger in den folgenden Werken auf:
- Zur Hölle mit den Paukern (als Teil der Reihe Die Lümmel von der ersten Bank), 1968
- Wunderland der Liebe – der große deutsche Sexreport (Sex Freedom in Germany), 1970
- Malastrana, 1971
- Das Syndikat, 1971
- Ein Kaktus ist kein Lutschbonbon, 1981
- Ballermann, 1997
- Der Prinz von Wanne-Eickel, 2007
- Horst Schlämmer – Isch kandidiere!, 2009
- C.I.S. – Chaoten im Sondereinsatz, 2010
- Agenten in Gummistiefeln – Jagd auf den Killerhasen, 2011
- Verdammt verliebt auf Mallorca, 2016
Jürgen Drews: Weitere Aktivitäten des deutschen Schlagersängers
Ende der 80er-Jahre startete Jürgen Drews eine Laufbahn als TV-Moderator, indem er durch die Sendung „Schlagerparade“ führte, die im Dritten Fernsehprogramm ausgestrahlt wurde. 2003 stand die Familie Drews im Mittelpunkt der Reality-Soap „Die Drews – eine furchtbar nette Familie“. Darüber hinaus trat der Schlagersänger in verschiedenen Fernsehserien auf, unter anderem in den folgenden Formaten:
- Notruf Hafenkante, 2012
- Jungen gegen Mädchen, 2016
- Duell der Stars, 2017
- Rote Rosen, 2019
- Um Himmels willen, 2021
Neben seiner Karriere als Schlagersänger betreibt Jürgen Drews seit 2011 ein Bistro in Santa Ponça auf Mallorca, das den Namen „König von Mallorca“ trägt.