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Gratis-Pizza am Starnberger See und ein Geständnis: Was macht Jürgen Fliege eigentlich heute?

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Von: Markus Büttner

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Ehemaliger TV-Pfarrer Jürgen Fliege wird 70
Ein Foto aus dem Jahr 2011: Jürgen Fliege. © dpa / Britta Pedersen

Durch seine TV-Sendung „Fliege“ wurde Jürgen Fliege zum Pfarrer der Nation, durch gewagte Aussagen machte er Schlagzeilen. Doch was macht der 71-Jährige heute?

Feldafing  - Seine Talkshow „Fliege“ machte TV-Pfarrer Jürgen Fliege im ganzen Land bekannt. Fast zwölf Jahre lang ging er von 1994 bis 2005 einfühlsam auf die Probleme seiner Gäste ein. 2005 dann musste die Sendung einer Telenovela weichen, und Fliege entfernte sich vom TV-Geschäft. Doch nicht nur von dort. Offenbar auch von den Glaubensansätzen der evangelischen Kirche. 

Jürgen Fliege über die Kirche von heute

Sein Geständnis: In einem Interview mit der Bild sagt der Theologe im Ruhestand, dass er ab und zu noch in der Kirche sei, aber eher selten. Und das als Pfarrer! Offenbar zu viele Enttäuschungen und zu viele Meinungsverschiedenheiten in der Vergangenheit zwischen der Kirche und ihm. „Ich hätte die Kirche all die Jahre gerne verändert, habe es aber leider nicht geschafft.“ Wie auch andere Kirchen kämpft auch die evangelische mit der Problematik, von ihren Gläubigen nicht mehr gehört zu werden. „In der Kirche wird meiner Meinung nach auch kein Deutsch gesprochen bzw. es ist ein Deutsch, was die Leute nicht verstehen“, so der 71-Jährige gegenüber dem Blatt. Fliege versuchte es immer wieder mit Aussagen, die auch provozierten, doch das war nicht der übliche, softe Ton der Kirche. Das führte zu Konflikten mit den Obrigkeiten.

Kirche „erst mal scheißegal“

Seine für einen Pfarrer und Theologen ungewöhnlich harten Aussagen brachten ihm 2011 sogar ein Disziplinarverfahren ein. Die Evangelische Kirche im Rheinland hegte damals den Verdacht, Jürgen Fliege habe gegen seine Amtspflichten verstoßen. Zu einem einem jungen Brautpaar soll er gesagt haben, dass Gott und die Kirche „erst mal scheißegal“seien, denn es komme auf die Seele an. Das gefiel den Geistlichen damals überhaupt nicht.

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Fliege über Salat, Pizza und Sex

Mittlerweile scheint es, als hätte der 71-Jährige seinen Seelenfrieden gefunden. Und zwar beim „beim Salatpflanzen und Liebemachen“, wie er der Zeitung verrät. „Es ist wichtig, den Sex bzw. die Liebe im Allgemeinen zu lernen, weil dort die Schöpfung produziert wird,“ so der Theologe weiter. 

Manchmal wird Fliege immer mal wieder in seiner Wahlheimat in Feldafing am Starnberger See an seine alte TV-Zeit erinnert, denn „es gibt sogar Pizzerien, in denen ich umsonst eine Margarita bekomme, weil die Wirte sagen, dass sie durch meine Sendungen ein Stück weit Deutsch gelernt haben.“

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mgo

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