Ausgerechnet vor Krönung: Prinz Andrews BBC-Skandal-Interview wird hochkarätig verfilmt
Das BBC-Interview, in dem Prinz Andrew im November 2019 erstmals zu Jeffrey Epstein Stellung bezog, sollte ein Befreiungsschlag werden. Stattdessen wurde es für den Windsor-Sohn zum Desaster. In 49 Minuten demontierte er sich selbst. Für König Charles III. kommt der Film zur Unzeit.
London – Die Krönung König Charles III. (74) steht an. Seit dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. (96, † 2022) hat er gut zu tun, Monarchie-Gegnern Paroli zu bieten und im Volk seinen Stand zu bewahren. Dass nun ausgerechnet Prinz Andrews (62) Vorabend seines royalen Rücktritts verfilmt wird, ist für ihn genauso schädlich wie die Anklage des Skandal-Royals vor dem Platinjubiläum seiner Mutter. Vollblut-Diplomatin, die sie war, ließ der teuer erkaufte Vergleich gerade noch rechtzeitig Gras über die Missbrauchsklage wachsen.
Der Film richtet die Aufmerksamkeit auf Prinz Andrews Gründe seines Rücktritts
Bei der Enthüllung der vier Hauptdarsteller, die in dem Netflix-Film Scoop mitspielen werden, dürfte König Charles der Teelöffel aus der Hand gefallen sein. Denn der Cast des kommenden Filmes von Drehbuchautor Peter Moffat über Prinz Andrews Gespräch mit BBC Newsnight-Moderatorin Emily Maitlis (52), das zum Rücktritt des Königs von seinen öffentlichen Pflichten führte, kann sich sehen lassen. Gillian Anderson (54) und Rufus Sewell (55) spielen die Hauptrollen.
„Ich freue mich sehr darauf, loszulegen“, twitterte die Anderson fröhlich nach der Bekanntgabe der Besetzung. Schauspielkollege Rufus Sewell ist für seine Rollen in The Illusionist, A Knight‘s Tale und The Man in the High Castle bekannt ist. Keeley Hawes (46) wird Amanda Thirsk, die damalige Privatsekretärin von Prinz Andrew, darstellen, während Billie Piper Sam (40) für die Rolle von McAlister gewonnen werden konnte, die Produzentin, die die Buchung von Andrew aushandelte.
Netflixproduktion Scoop
Philip Martin (70), ein britischer Fernsehregisseur und Drehbuchautor, der an The Crown mitgewirkt hat, wird bei dem Projekt Regie führen.
Netflix hat noch kein Veröffentlichungsdatum von Scoop bestätigt. Da die Dreharbeiten für den Spielfilm jedoch im Februar 2023 beginnen, ist davon auszugehen, dass er irgendwann im Jahr 2024 auf dem Streamingdienst erscheinen wird.
„Scoop“ ist eine Adaption von McAlisters Buch „Scoops: Behind The Scenes of the BBC‘s Most Shocking Interviews“ (Hinter den Kulissen der schockierendsten Interviews der BBC), in dem sie detailliert beschreibt, was hinter den Kulissen des Interviews geschah, das laut variety.com weithin als der letzte Nagel im Sarg von Andrews öffentlicher Rolle angesehen wird.
Prinz Andrew weist alle Vorwürfe von sich und hat seine Unschuld stets beteuert

„Wie kam er darauf, dass es eine gute Idee war, ein großes, langes Interview mit Emily Maitlis bei der BBC zu machen?“, erklärt Peter Moffat gegenüber dem Portal Deadline über seine Motivation zum Drehbuch an. „Warum hat er zugestimmt, es zu tun?“, fragt er weiter. Andrew schaffte es während der 49 Minuten kein einziges Mal, das Naheliegende zu tun: Entsetzen zu äußern über den Fall des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (66, † 2019) und das Schicksal der angeblich missbrauchten Virginia Giuffre (39), die mit 17 Jahren als minderjährig einzustufen war. Scham oder Erschütterung: Fehlanzeige.
„Ich möchte das Publikum in die atemberaubende Abfolge der Ereignisse versetzen, die zu dem Interview mit Prinz Andrew geführt haben – um eine Geschichte über die Suche nach Antworten zu erzählen, in einer Welt voller Spekulationen und unterschiedlicher Erinnerungen“, so Martin gegenüber Netflix. „Es ist ein Film über Macht, Privilegien und unterschiedliche Perspektiven und darüber, wie wir – ob in glitzernden Palästen oder Hightech-Redaktionen – beurteilen, was wahr ist.“ Für König Charles III. könnte Andrews Desaster zu seinem Desaster werden. Verwendete Quellen: people.com, deadline.com, variety.com