Klima-Aktivisten bewerfen Monet-Gemälde mit Kartoffelbrei – Polizei nimmt sie in Gewahrsam

In Potsdam haben Aktivisten einer Klimaschutz-Protestgruppe ein Gemälde des berühmten Malers Claude Monet mit Kartoffelbrei beworfen.
Potsdam - Erst vor wenigen Tagen sorgten Umweltaktivistinnen in London für Aufregung, als sie in der National Gallery als Protestaktion fürs Klima ein Gemälde von Van Gogh mit Tomatensuppe bewarfen. Am Sonntag (23. Oktober) folgte ein ähnlicher Vorfall in Deutschland. Im Potsdamer Museum Barberini beschmierten Aktivistin ein Gemälde mit Kartoffelbrei.
Klimaaktivisten bewerfen Monet-Werk in Potsdam mit Kartoffelbrei und fordern Klimaschutz
Die Klimaschutz-Protestgruppe „Letzte Generation“ veröffentlichte auf Twitter ein Video der Aktion. Die Unterschrift: „Was ist mehr wert für alle - Kunst oder Leben?“. Darauf zu sehen: Zwei Klimaaktivisten der Gruppe, die in dem Museum ein wertvolles Gemälde des französischen Künstlers Claude Monet mit Brei bewarfen und sich danach, ähnlich wie in London, mit je einer Hand an die Wand klebten. Eine der beiden Aktivisten hielt daraufhin die folgende Rede:
„Menschen hungern, Menschen frieren, Menschen sterben. Wir sind in einer Klimakatastrophe. Und alles, wovor ihr Angst habt, sind Tomatensuppe und Kartoffelbrei an einem Gemälde. Wisst ihr, wovor ich Angst habe? Davor, dass die Wissenschaft sagt, dass wir 2050 unsere Familien nicht werden ernähren können. Braucht es Kartoffelbrei auf einem Gemälde, damit ihr zuhört? Dieses Gemälde wird nichts mehr wert sein, wenn wir uns um Essen streiten müssen. Wann ist der Punkt erreicht, an dem ihr hinhört und nicht einfach so weitermacht?“
Potsdam: Polizei nimmt Klimaaktivisten nach Kartoffelbrei-Attacke auf Monet-Gemälde fest
Bei dem beworfenen Bild im Museum handelt es sich um ein Werk aus der Serie „Les Meules“ („ die Getreideschober“). Einen Hinweis darauf, warum die Aktionsgruppe ausgerechnet dieses Gemälde ausgesucht hatte, lieferte sie ebenfalls in ihrem Tweet am Sonntag:
„Monet liebte die Natur und hielt ihre fragile Schönheit in seinen Werken fest“, hieß es darin. Carolin Stranz, Museumssprecherin, bestätigte den Vorfall. Es müssen nun geprüft werden, ob und welche Schäden es an dem Bild gegeben habe. Der Kartoffelbrei sei aber schnell abgenommen worden, zudem sei das Gemälde mit einer Glasscheibe geschützt. Insgesamt seien vier Personen an der Aktion beteiligt gewesen. In Berlin hatten Klimaaktivisten im Oktober mehrere Autobahn-Ausfahrten blockiert, indem sie sich an den Straßen festklebten.
Laut Polizeisprecher Mario Heinemann hat sich der Vorfall am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr ereignet. Die Beamten hätten nach der Protestaktion zwei Personen in Gewahrsam genommen. Gegen die Festgenommenen werde wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt. Vor ein paar Tagen habe es bereits einmal Hinweise gegeben, dass Umweltaktivisten eine Aktion im Museum durchführen könnten, berichtete die Sprecherin. Dies habe das Sicherheitspersonal aber verhindern können. Weiter äußerte sie sich dazu nicht. (nz/dpa)