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Wegen Lützerath: 200 Vermummte randalieren in Berlin

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Von: Christoph Gschoßmann

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Aus Protest gegen die Lützerath-Räumung wurde in Berlin ein Apple-Store mit Farbe beworfen.
Aus Protest gegen die Lützerath-Räumung wurde in Berlin ein Apple-Store mit Farbe beworfen. © Twitter/@gy5fg5sxcj

Lützerath beschäftigt das Land, und auch die Hauptstadt: In Berlin haben mehr als 200 Menschen ihren Protest gegen die Räumung des NRW-Dorfes ausgedrückt, indem sie Schaufenster demolierten.

Berlin - Solidarität für die Aktivisten bei der Lützerath-Räumung kommt aus der Hauptstadt: Mehr als hundert vermummte Täter sollen in Berlin-Mitte aus Protest gegen die Räumung des nordrhein-westfälischen Dorfes Lützerath randaliert und Schaufensterscheiben eingeworfen haben. Sie zündeten in der Nacht zu Freitag Mülltonnen an und beschossen eine Polizeiwache mit Pyrotechnik, wie die Polizei mitteilte.

Berlin: Mehr als 200 Randalierer ziehen durch Straßen um Hackeschen Markt

Die Rede war von mehr als 200 Randalierern, die durch die Straßen rund um den Hackeschen Markt zogen. Auch ein Apple-Store in Berlin-Mitte war betroffen, wie Fotos auf Twitter zeigen. Zuerst hatte die „Berliner Zeitung“ über den Vorfall berichtet. Lützerath soll abgerissen werden, damit der Energiekonzern RWE die darunter liegende Kohle abbaggern kann.

Wie die Berliner Polizei mitteilte, begannen erste vermummte Personen gegen 1.15 Uhr Mülltonnen anzuzünden. Nachdem die Gruppe stark angewachsen war, zog sie weiter. Dabei beschädigten die mutmaßlich aus der linksextremen Szene stammenden Täter Schaufenster von mindestens 26 Geschäften mit Pflastersteinen und mit Farbe gefüllten Christbaumkugeln. Zudem beschmierten sie Fassaden und Fenster mit Parolen im Zusammenhang mit Lützerath.

„Kampf zur Verteidigung von Lützerath auch in den Großstadtgebieten propagieren“

Nach Angaben der Polizei wurden außerdem in der Nacht die Polizeiwache in der Brunnenstraße mit Pyrotechnik angegriffen sowie zwei Parteibüros der Grünen mit Parolen beschmiert. Die Polizei setzte einen Hubschrauber zur Suche nach den Tätern ein. Ermittelt wird wegen schweren Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung.

Auf einer linksradikalen Internetseite wurde kürzlich dazu aufgerufen, „den Kampf zur Verteidigung von Lützerath auch in den Großstadtgebieten zu propagieren“. Weiter hieß es: „Wir können auch hier in Berlin gemeinsam unsere Wut auf die Straße tragen.“

Es kam bereits zu Festnahmen: Die Polizei konnte nach eigenen Angaben zwei verdächtige Männer und eine Frau in Gewahrsam nehmen. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen. (cgsc mit dpa)

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