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Viele Anrufer melden täglich Corona-Verstöße per Notruf - sind das alles Denunzianten?

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Von: Katarina Amtmann

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Corona/Bayern: Anrufer melden Verstöße per Notruf - Denunziation? Polizei mit klarer Meinung
Corona/Bayern: Anrufer melden Verstöße per Notruf - Denunziation? Polizei mit klarer Meinung (Symbolbild) © dpa / Sophia Weimer

Markus Söder kündigte den bayerischen Exit-Plan aus der Corona-Krise an. Verstöße werden der Polizei immer wieder per Notruf mitgeteilt - ist das schon Denunziation?

Für den Freistaat verkündete Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag (5. Mai) den Exit-Plan aus der Corona-Krise. Dazu gibt es beispielsweise Strategien für Kitas, Schulen, Gastronomie und Hotellerie. Wichtige Änderung: Die Ausgangsbeschränkung wurde in eine Kontaktbeschränkung umgewandelt - gültig schon seit Mittwoch (6. Mai). Wie Söder mehrmals betonte, hält sich ein Großteil der Bürger an die Vorgaben, doch immer wieder gibt es auch Verstöße. Diese werden auch immer wieder von Anrufern per Notruf gemeldet.

Coronavirus in Bayern: Zwischen 50 und 300 Corona-Anrufe bei der Polizei - pro Tag

Zwischen 50 und 300 Anrufe mit Corona-Bezug gehen allein täglich in der Einsatzzentrale der Polizei in Mittelfranken* ein. Wie nordbayern.de berichtet, sind darunter auch Nachbarn, die zum Hörer greifen, wenn die Familie nebenan mit Gästen eine Grillparty im Garten feiert oder mehr als zwei Personen auf einer Parkbank sitzen. Auch gab es schon Anrufe, wenn in Naherholungsgebieten der Region Fahrzeuge mit Kennzeichen aus Nürnberg oder Fürth gesichtet wurden - weil Städter hier in Corona-Zeiten nichts verloren haben? Dabei könnte ja auch ein Einheimischer mit seinem Firmenwagen unterwegs sein.

Warum Menschen wirklich wegen corona-bedingten Verstößen die Polizei rufen, ist selbstverständlich schwer zu klären. Es steht aber auch fest: Anfangs ermunterte das bayerische Innenministerium sogar die Bürger, Verstöße zu melden. In anderen Bundesländern wurde dagegen zur Mäßigung aufgerufen. Durchschnittlich rufen täglich 700 Menschen die 110. 50 bis 300 Anrufe haben einen Corona-Bezug. Vorwiegend geht es dabei um den unterschrittenen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter. Es geht aber auch um fremde Personen, die sich in Wohnungen aufhalten, in denen sie nicht gemeldet sind.

Seit heute gilt in Bayern eine wichtige Lockerung der Corona-Maßnahmen. Derweil veröffentlicht das Landesamt für Statistik heftige Zahlen für die Tourismusbranche.

Denunziation in Corona-Zeiten? Leiter einer Einsatzzentrale mit klarer Aussage

Als Denunziation will Peter Herold, Leiter der Einsatzzentrale in Nürnberg, das aber nicht bezeichnen. Das sei kein angemessenes Wort dafür, wie er gegenüber nordbayern.de erklärte. Die große Mehrheit der Anrufer „macht sich ernsthaft Gedanken. Die Leute wollen nicht, dass sich das Virus ausbreitet“, so Herold. Natürlich gebe es aber auch Nachbarn, die einem anderen eins auswischen wollen. „Das ist aber keine signifikante Gruppe“, stellt er klar.

Getroffen hat es in Sachen Bußgeld bei Verstößen gegen die Corona-Auflagen jetzt die Mittenwalder Trachtler. Sie wollten nur kurz die Fahnenweihe besprechen. Doch in Corona-Zeiten ist das untersagt. Jetzt müssen sie mit einer saftigen Geldstrafe rechnen.

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