„Grundrechtseinschränkungen nach Bauchgefühl sind nicht akzeptabel“, betonte FDP-Fraktionschef Martin Hagen. Die neuen Maßnahmen seien untauglich, alltagsfern, familien- und kinderfeindlich. Es dürfe nicht immer um neue Maßnahmen gehen, sondern vielmehr um die konsequente Umsetzung der bereits vorhandenen Regeln. Zugleich müsse die Politik auch in dieser Phase der Pandemie den Menschen wieder eine Perspektive für Hoffnung geben.
AfD-Fraktionschef Ingo Hahn erklärte einmal mehr, dass die Regierung in der Corona-Politik nicht nur vollkommen übers Ziel hinaus schieße, die Maßnahmen seien auch falsch und ohne Wirkung. Statt die am meisten gefährdeten Menschen in den Altenheimen zu schützen, werde die Freiheit aller Menschen eingeschränkt. Söder betreibe eine „Politik der Halbwahrheiten“.
Update vom 8. Januar, 16.55 Uhr: Beim Thema Kontaktbeschränkungen hat Markus Söder in seiner Regierungserklärung auch noch einmal einen für viele Eltern wichtigen Punkt angesprochen. Bei der Verschärfung der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Krise sollen in Bayern Kinder bis drei Jahre von den Regeln für Treffen mit anderen Hausständen ausgenommen werden.
Das kündigte Söder im Zuge der Regierungserklärung an. Ab Montag (11. Januar) gilt die neue Kontaktbeschränkung, die vorsieht, dass sich Familien wie Singles nur noch mit einer weiteren haushaltsfremden Kontaktperson treffen dürfen.
14.41: Söders Regierungserklärung ist beendet.
14.39: Was Söder bisweilen überrascht: Wie viele Gruppen sich als Opfer der Corona-Pandemie stilisieren. Er stellt klar: Die wirklichen Opfer seien die ganzen Corona-Toten. „Diese Leute und deren Familien haben keine Hoffnung mehr.“ Söder: „Natürlich machen diese Maßnahmen niemandem Spaß, aber es hilft einfach nichts.“ Jetzt gelte es, die Situation anzunehmen wie sie ist, „nur so können wir Corona überwinden.“
14.36: Das Beispiel USA zeige das ganz deutlich. „Dauerhafte Lügen führen zu Parallel-und Scheinwelt, die es gar nicht gibt“, so Söder. „Deshalb sage ich ganz klar: Was in den USA stattfand, ist nicht weit weg.“ Ein Teil dieser Ideen sei auch schon in Berlin versucht worden. „Dort, wo sich Querdenker zu solchen Aktionen hinreißen lassen wollen, kann ich nur sagen: Sie müssen ab heute wissen: Sie stehen unter besonderer Beobachtung des Staates.“ Söder ist nicht bereit, solch ein Verhalten „in unserer Demokratie zu akzeptieren“. „Wir müssen nicht nur Corona bekämpfen, sondern auch unsere Bevölkerung beschützen. Das werden wir auch tun - zu 100 Prozent“, verspricht Söder.
14.32: Was Söder jedoch besonders Sorgen bereitet: „Dass selbst die vielen Toten nicht ausreichen, Lügen, Hetze und Fake-News zu verbreiten, das bringt echt Unheil über unser Land.“
14.31: Jetzt spricht Söder über die Corona-Impfung. „Es wird geimpft, was geht - und das, was erlaubt ist“, stellt er klar. Begonnen habe man in Alten-und Pflegeheimen. Auch in den Krankenhäusern finden bereits Impfungen statt. Sorge bereitet Söder nicht nur die Menge an Impfstoff, sondern auch die Impfbereitschaft. „Da gibt es leider große Zurückhaltung. Das sollten wir sorgfältig beobachten.“
14.26: Söder: „Eines ist klar: Wir verlieren wieder 15 Tage Präsenzunterricht. Deswegen müssen wir schauen, wo wann anders die Möglichkeit besteht, diesen Unterricht nachzuholen. Deshalb haben wir uns entschieden, dass es keine Faschingsferien gibt.“ Söder hofft, dass am 1. Februar mit einem Wechselunterricht gestartet werden kann. „Wir kommen aus langen Ferien, gehen eine Zeit in Distanzunterricht - und dann setzen wir nicht auf Faschingsferien, sondern in dieser Zeit lieber auf Präsenzunterricht - wenn möglich.“
14.22: Auch wenn Deutschland und Bayern IT-technisch bereits gut aufgestellt sei, gebe es in der Alltagsdigitalisierung Söder zufolge „echt noch Nachholbedarf“. Er fordert: „Wir brauchen destruktive Prozesse. Die Bequemlichkeit muss ein Ende haben.“
14.21: Jetzt spricht Söder über Schulen und Kitas: Bis Ende Januar soll es keinen Präsenzunterricht geben und erst mal keine Ferien, dafür eine Notbetreuung. Dafür gibt es für die Eltern die Möglichkeit, zehn zusätzliche Krankheitstage einzureichen, um die Kinder zu betreuen.
14.20: Nun kommt Söder auf Bayerns Tourismus-Regionen zu sprechen: Hier soll es die Möglichkeit geben, touristische Tagesreisen - auch in Nicht Hotspots- in den jeweiligen Landkreisen zu untersagen. Söder betont aber auch: „Wir brauchen ein sinnvolles Miteinander von Stadt und Land. Die Stadt braucht das Land, aber das Land braucht auch die Stadt.“
14.17: Mobilitätbeschränkungen innerhalb von 15 Kilometern gelten künftig in Hotspots. „Damit ist nicht das Einkaufen gemeint“, stellt Söder klar. Ziel sei auch nicht, jemandem etwas zu verbieten. „Es geht darum, Kontakte und Mobilität zu reduzieren und daheim zu bleiben“, sagt Söder.
14.15: Der Lockdown wird verlängert. „Das sind schwierige Situationen für die Menschen“, gibt Söder zu. Aber dieses Handeln sei jetzt wichtig. „Je weniger klar die Regeln sind, desto länger dauert es“, stellt er klar. Deshalb hätte die Regierung auch bei den Themen Kontakte und Mobilität nachgeschärft.
14.12: Das Beispiel Schweden zeige hingegen, dass Herdenimmunität der falsche Weg sei. Söder betont: „Wir machen nicht alles perfekt, aber wir liegen in der Linie richtig. Und diese Linie setzten wir jetzt auch gemeinsam fort.“
14.11: Söder bedankt sich nicht nur für die Bayern, die Tag für Tag die Corona-Maßnahmen mitmachen und akzeptieren, sondern auch bei den Menschen, die für die Corona-Umsetzungen draußen verantwortlich sind. „Das verdient einen großen Respekt.“
14.09: Auch das mutierte Coronavirus bereitet Söder Sorgen. „Die Gefahr, die wir in Großbritannien und anderswo haben, könnte eine große Gefahr für uns alle sein. Jeder, der Corona nach wie vor leugnet und meint sich aus der ganzen Debatte davonstehlen zu können, wird dieser Gefahr nicht gerecht.“
14.06: Halbe Sachen führen laut Söder hier zu keiner Lösung. Es seien in der Pandemie auch nicht nur die Todesfälle, „die uns bewegen“. Auch die Intensivbetten-Situation in den Krankenhäusern sei besorgniserregend. „Ich kann zu diesen Tagen keine einfache Entwarnung geben. Im Gegenteil. Ich bin skeptisch, ob die gegenwärtigen Zahlen das Infektionsgeschehen konkret wiedergeben“, so Söder. Über Weihnachten sei weniger getestet worden. Söder befürchtet daher eine mögliche Dunkelziffer.
14.04: Söder stellt aber klar: Trotzdem müsse man weiter etwas gegen die Pandemie tun. Etwa zwanzig Prozent der Corona-Betroffenen seien unter 80 Jahren alt, so der Ministerpräsident. „Jeder einzelne Todesfall ist ein Schicksal und ein kleiner Stich ins Herz - und zwar für uns alle.“
14.02: „Bereits vor Weihnachten haben wir umfangreiche Corona-Maßnahmen beschlossen - vorsichtig, aber langsam, zeigen sie Wirkung“, so Söder.
14.01: Jetzt beginnt Söder seine Regierungserklärung.
Update von 13.57 Uhr: Ilse Aigner beruft Klaus Holetschek (CSU) zum neuen Gesundheitsminister.
Update von 13.37 Uhr: Harsche Kritik kommt aus der AfD von Andreas Winhart. Er kritisiert die harte Umsetzung der Corona-Regeln in Bayern, ganz speziell die Einschränkung des Bewegungsradius. Das seien Maßnahmen, die sich Verschwörungstheoretiker vor Monaten nicht mal hätten vorstellen können. Jetzt würden die „Verschwörungspraktiker in der Regierung“ diese umsetzen.
Update von 13.32 Uhr: Die Regierungserklärung von Markus Söder lässt noch auf sich warten. Erst sprechen die Fraktionen zu Söders Vorschlag, Holetschek als Gesundheitsminister zu berufen.
Update von 13.12 Uhr: Vor der Regierungserklärung wird der angekündigte Umbau des Kabinetts eingeleitet. Markus Söder hat das Wort. „Wir brauchen viel viel Kraft“, erklärt er. Er habe sich Gedanken gemacht, was die beste „Aufstellung“ für die kommende Zeit sei. Er schlägt Klaus Holetschek als neuen Gesundheitsminister vor, Melanie Huml wechselt in die Staatskanzlei. Söder bedankt sich bei der CSU-Politikerin für ihre Arbeit und findet nur lobende Worte. „Viel Erfolg“, wünscht Söder Klaus Holetschek bei seiner neuen Aufgabe. „Er ist ein Macher, ein Entscheider.“
Update von 13 Uhr: Landtagspräsidentin Ilse Aigner eröffnet die Sondersitzung des Landtags. „Ich bin überzeugt, wir haben Grund zur Zuversicht“, erklärt sie. Man müsse jetzt durch die harten Wintermonate kommen, sagt sie mit Blick auf Corona.
Sie zeigt sich schockiert über den Sturm auf den Kongress in Washington. „Die Vorarbeit dazu hat kein Geringerer geleistet als der amtierende Präsident“, sagt sie. „Worte sind auch Taten (...). Es ist eine Schande!“
Update vom 8. Januar, 12.45 Uhr: Gleich äußert sich Ministerpräsident Markus Söder zu den verschärften Corona-Maßnahmen. Der Landtag kommt heute zu einer Sondersitzung zusammen, der CSU-Chef gibt zu Beginn eine Regierungserklärung ab. Diese können Sie hier um 13 Uhr im Live-Stream und -Ticker verfolgen.
Update vom 8. Januar, 11.29 Uhr: Zur Eindämmung des Coronavirus fordern die Grünen im Landtag mehr Infektionsschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz. „Die regulatorischen Maßnahmen zur Einschränkung privater Kontakte sind weitgehend ausgereizt, jetzt braucht es endlich deutliche Beschränkungen bei den Arbeitsplatzkontakten“, sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann am Freitag vor der Sondersitzung des Landtags zur Corona-Krise.
Zu Beginn der Sitzung wird Ministerpräsident Markus Söder eine Regierungserklärung abgeben. Der CSU-Chef will die geplante Verlängerung und Verschärfung der Maßnahmen bis Ende Januar begründen. Die Regierungserklärung können Sie hier um 13 Uhr im Live-Stream und -Ticker verfolgen.
Hartmann rief Söder dazu auf, die Chefs der großen Industrie- und Wirtschaftsunternehmen und auch die Leiter großer Behörden zu einem „Homeoffice-Gipfel“ an einen Tisch holen. Der Infektionsschutz am Arbeitsplatz müsse zum Chef-Thema gemacht werden, betonte Hartmann, es brauche einen „Pakt für Heimarbeit“. „Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice kratzt in Deutschland laut einer aktuellen Studie der Böckler-Stiftung gerade mal an der 20-Prozent-Marke“, sagte Hartmann. In der Corona-Krise müsse der Anspruch aber sein, so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie nur möglich von zu Hause aus arbeiten zu lassen und so nicht nur die Infektionsgefahr an den Arbeitsplätzen zu senken, sondern auch Gedränge in Bussen und Bahnen zu vermeiden.
Erstmeldung vom 8. Januar, 6.46 Uhr: München - Am Dienstag verkündete Kanzlerin Angela Merkel* nach Gesprächen zwischen Bund und Ländern, dass der Corona-Lockdown* verlängert wird. Am Mittwoch erklärte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU*) schließlich die Umsetzung für den Freistaat.
So bleiben die Schulen bis Ende Januar geschlossen, auch weite Teile des Handels sowie die Gastronomie dürfen nicht öffnen. Neu ist die Einschränkung des Bewegungsradius‘ in Corona*-Hotspots. Diese betrifft Städte und Kreise, deren Sieben-Tage-Inzidenz* über 200 liegt. Einen Überblick über die ab Montag (11. Januar) geltenden Regeln finden Sie hier.
Am Freitag (8. Januar) kommt der bayerische Landtag in München* erneut zu einer Sondersitzung zusammen, um über die Verschärfung der Corona*-Maßnahmen abzustimmen. Zu Beginn will Ministerpräsident Söder* eine Regierungserklärung abgeben. Er will die am Mittwoch im Kabinett beschlossenen Regeln, die teils drastische Konsequenzen für die Menschen im Freistaat haben werden, begründen. Aus der Opposition kam teils massive Kritik an den Verschärfungen.
Die Landtagsfraktionen haben die Möglichkeit, eigene Anträge einzubringen. „Damit berät das Parlament nicht nur, sondern entscheidet über den Corona*-Kurs in Bayern mit“, sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU)am Mittwoch in München.
Besonders diskutiert werden dürfte vor allem die geplante Einschränkung der Bewegungsfreiheit für Menschen, die in Corona*-Hotspots leben. Ab einer Inzidenz* von 200 sollen sie sich nur noch in einem Radius von 15 Kilometern um den eigenen Wohnort bewegen dürfen. Mit der Maßnahme will die Staatsregierung vor allem den Ausflugsverkehr eindämmen. (kam/dpa) *Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Der Corona-Lockdown wurde verlängert, die Schulen bleiben geschlossen. Bayerns Kultusminister Michael Piazolo erläuterte nun die neuen Maßnahmen für den Unterricht.*