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Corona in Bayern: Lehrer nutzen Impf-Angebot nicht - Stadt München beendet Sonderaktion

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Von: Katharina Haase

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Die Corona-Infektionszahlen im Freistaat sind weiter hoch. Eine Impf-Aktion in München brachten unterdessen nicht den gewünschten Erfolg. Alle News im Ticker.

Update vom 27. April, 11.40 Uhr: Das Thema „Impfen“ ist aktuell omnipräsent. Ministerpräsident Markus Söder forderte im Rahmen des Impfgipfels ein schnelleres Tempo - doch offenbar scheinen sich bestimmte Personengruppen in Bayern auch gar nicht impfen lassen zu wollen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, sollte in München das Personal von Grundschulen und Kitas zu Tausenden am Isar-Klinikum immunisiert werden. Doch nur weniger als ein Drittel nutzte das Angebot.

Die Stadt München hat die Impf-Aktion deshalb wieder beendet. Von gut 31.000 Menschen, mit denen man für diese Aktion gerechnet hat, haben sich 9866 dort impfen lassen, heißt es weiter. Laut der dritten Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) sei die Aktion „sehr schleppend“ verlaufen.

Die schlechte Quote rein auf den Impf-Unmut der Personengruppen zurückzuführen, wäre allerdings falsch. So hätten sich einige Bürger bereits in ihrem Heimatlandkreis impfen lassen, gibt eine Ärztin gegenüber der Süddeutschen Zeitung an. Andere hätten einen Termin im Impfzentrum in Riem oder bei ihrem Hausarzt angenommen.

Corona in Bayern: Oktoberfest 2021 erneut vor dem Aus - OB Reiter plant Treffen mit Söder

Unterdessen sorgt in München noch ein anderes Thema für Diskussionen: das Oktoberfest. Die Wiesn steht Corona-bedingt erneut vor der Absage, OB Dieter Reiter äußerte sich (siehe Update vom 27. April, 6.58 Uhr). Nun gab der Oberbürgermeister außerdem an, sich deshalb zeitnah mit Markus Söder zu treffen.

Reiters Statement: „Die Entscheidung, ob die Wiesn in diesem Jahr stattfinden kann oder ein zweites Mal in Folge ausfallen muss, ist noch nicht getroffen. Zum Thema große Volksfeste werde ich mich in Kürze mit dem bayerischen Ministerpräsidenten besprechen, da es ja sinnvoll wäre – wie im letzten Jahr auch – die Entscheidung mit Blick auf alle großen bayerischen Volksfeste einheitlich zu treffen. Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt, deshalb gilt es natürlich auch, die weltweite Entwicklung der Pandemie zu berücksichtigen.“

Corona-Zahlen zu hoch: Wiesn-Aus wohl fix - Münchner OB Reiter mit bitterem Statement

Update vom 27. April, 6.58 Uhr: Das Oktoberfest in München steht auch im Jahr 2021 coronabedingt vor einer Absage. Zwar will Oberbürgermeister Dieter Reiter (62, SPD) sich im Mai noch mit Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) kurzschließen, eine Ausrichtung der Wiesn im kommenden Herbst hält er allerdings nicht mehr für realistisch. Grund sei vor allem das immer noch hohe Infektionsgeschehen, das eine Planung derzeit nicht zuließe.

In Bayern wurden laut RKI für den gestrigen Montag 1350 Neuinfektionen und 55 neue Todesfälle mit dem Coronavirus gemeldet (Stand 27. April, 3.00 Uhr). Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 173,7 und somit auf Platz 7 deutschlandweit, jedoch immer noch leicht höher als im Bundesdurchschnitt von 167,6.

Corona in Bayern: Neuer Hotspot in Unterfranken - Zahlen im Freistaat noch über Bundesdurchschnitt

Der Landkreis mit dem höchsten Infektionsgeschehen ist derzeit der Landkreis Haßberge in Unterfranken mit einer Inzidenz von 334,2. Am niedrigsten ist die Inzident im Landkreis Tirschenreuth mit 81,9. Die niedrigste Inzidenz rund um die Landeshauptstadt München weist derzeit der Landkreis Starnberg mit einer Inzidenz von 86,3 auf.

Update vom 26. April, 17.56 Uhr: Kanzlerin Merkel (CDU) kündigte im Anschluss an den Impf-Gipfel in Berlin mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte an. Darunter fällt etwa das Wegfallen der Testpflicht für Click&Meet-Angebote. Noch sei mit sieben Prozent der Teil der geschützten Personen recht klein, so die Kanzlerin. Diese werde jedoch stetig wachsen. In einer Beschlussvorlage im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes werde man in Zukunft debattieren, wie Grundrechte Stück für Stück wieder zurückgewonnen werden könnten. Beschlossen habe man heute noch nichts.

Corona: Nach Merkel-Gipfel in Berlin: Söder mit klaren Worten - „Das ist absurd“

CSU-Chef Söder bezeichnete den Gimpfel als „Hoffnungs-MPK“. Es sei klar, dass es nach der Notbremse „Vollgas fürs Impfen“ geben müsste. Der Ministerpräsident sei für eine rasche Aufhebung der Priorisierung, wie er auf der Pressekonferenz in Berlin erklärte. Zu Beginn der Kampagne habe man gegen Mortalität geimpft, nun tue man es auch, um Freiheiten und Mobilität zurückzugewinnen. Klar sei auch, dass vollständig Geimpfte wieder mehr Grundrechte erhalten sollten. „Das ist absurd“, so Söder, einen Test vorweisen zu müssen, wenn man bereits zweimal geimpft sei. Zusammenfassend sagte der CSU-Chef: „Wir werden Corona überwinden. Wir werden in den nächsten Monaten riesige Schritte gehen. Für den Stand heute kann man sagen: Wir sind auf einem echt guten Weg.“

Update vom 26. April, 16.06 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert mehr Geschwindigkeit und Flexibilität bei den Corona-Schutzimpfungen in Deutschland. „Wo wir freier impfen, sind wir sehr effizient“, sagte der CSU-Chef nach Angaben von Teilnehmern beim Impfgipfel von Bund und Ländern. In der aktuellen Phase der Pandemie seien zwei Punkte wichtig: „Wie können wir die Geschwindigkeit beim Impfen erhöhen?“ und „Wie können wir Grundrechte zurückgeben?“

Söder betonte dpa-Informationen zufolge, er befürworte, dass Menschen mit einem vollständigen Impfschutz auch weniger Corona-Auflagen erfüllen müssten: „Wer zweimal geimpft ist, sollte auch mehr Freiheiten bekommen.“

Als Beispiele für Erfolge gegen die Pandemie nannte Söder die sogenannten Riegel- und Ringimpfungen. Bislang können die Länder von der grundsätzlich verbindlichen Impfreihenfolge nur abweichen, um eine dynamische Ausbreitung des Coronavirus* aus hochbelasteten Grenzregionen (Ringimpfung) oder aus Hochinzidenzgebieten (Riegelimpfung) zu verhindern.

Corona in Bayern: Klage gegen Freistaat wegen Schließungen - Haben Urteile Signalwirkung?

Update vom 26. April, 15.15 Uhr: Während sich Markus Söder mit der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten beim Impfgipfel berät (siehe Erstmeldung vom 26. April, 12 Uhr), gibt es Neuigkeiten aus dem Gericht.

Muss der Freistaat Bayern wegen der Schließung von Sport- und Kultureinrichtungen in der Corona-Krise Schadenersatz zahlen? Diese Frage muss das Landgericht München I am kommenden Mittwoch (28. April) beantworten. Dann entscheidet es über die Klagen des Betreibers einer Kartbahn sowie einer Film- und Musikproduktion. Sie verlangen Geld vom Staat, weil die sogenannten Corona-Soforthilfen ihre Umsatzeinbußen nicht ausgleichen konnten.

Die Urteile könnten nach Gerichtsangaben Signalwirkung haben. Zwar geht es in den beiden Fällen um Streitwerte von nur 11.000 beziehungsweise 6000 Euro. Sollten die Kläger aber Recht bekommen und die Urteile Bestand haben, könnten massive Zahlungsforderungen weiterer Kläger auf den Freistaat zukommen.

Corona in Bayern: Sorgt Impfgipfel für neue Regeln? Söder wird schon vorab deutlich

Erstmeldung vom 26. April, 12 Uhr: München - Das Thema „Impfen“ steht an diesem Montag (26. April) deutschlandweit im Fokus. Ab 15 Uhr wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten beraten. Bei der anschließenden Pressekonferenz wird dabei auch ein Statement von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erwartet.

Was die Runde dabei beschließen wird und ob es neue Regelungen zur Impf-Priorisierung gibt, bleibt abzuwarten. Auch über mögliche Freiheiten für Geimpfte wird wohl diskutiert werden. Bereits vor dem Impfgipfel an diesem Montag hatte Söder vorgeschlagen, schon im Mai alle Impfstoffe für komplett freizugeben und auch Schüler ab 16 Jahren vermehrt zu impfen.

Corona in Bayern: Markus Söder äußert sich vor Impfgipfel zu Betrieben und Familien

Eine Forderung, die ebenfalls die Corona-Impfungen* betrifft, stellte Markus Söder außerdem am Sonntag (25. April) in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Der CSU-Chef sprach sich darin dafür aus, dass in der Arbeitswelt und in den Familien deutlich mehr geimpft werden müsse. „Wir brauchen Betriebsimpfungen, wir brauchen Familienimpfungen“, so Söder.

Damit müsse eine weitgehende Freigabe der Impfstoffe einhergehen, erklärte der Ministerpräsident weiter. Die Priorisierung nach Alters- und Berufsgruppen sowie Krankheitsbildern sei am Anfang sinnvoll gewesen, „aber jetzt entwickelt sie sich zunehmend zu einem Zeithindernis“. Gleichzeitig mahnte Söder dabei auch zu mehr Tempo.

Schon vor dem Impfgipfel an diesem Montag hatte Söder vorgeschlagen, schon im Mai alle Impfstoffe für jeden komplett freizugeben und auch Schüler ab 16 Jahren vermehrt zu impfen. Ob dieser Vorschlag Anklang findet, wird sich zeigen.

Aktuelle Corona-Lage in Bayern - Die neuesten Zahlen

Aktuell sind laut den Daten des Robert-Koch-Instituts* in Bayern 580.266 Corona-Fälle gemeldet (Stand 26. April 2021, 0 Uhr). Das sind 2.205 Fälle mehr als am Vortag. Gemeldet wurden außerdem 13.973 Todesfälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Freistaat liegt bei 179. (nema mit dpa) (*Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA)

Exklusive Infos: Deutet sich an den Schulen ein Corona-Kurswechsel an? Piazolo will Bayerns Ausnahme-Regel von der Notbremse kassieren*.

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