Update vom 20. September, 11.20 Uhr: In Deutschland sind nun 63,1 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze erhielten 52,5 Millionen Menschen, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums von Montag hervorgeht. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben fast 55,9 Millionen Menschen oder 67,2 Prozent aller Einwohner.
Gesundheitsminister Jens Spahn hob hervor, dass damit nun 78 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mindestens einmal geimpft sind - voll geimpft sind laut Robert Koch-Institut (RKI) 73,8 Prozent der über 18-Jährigen. Unter den Kindern zwischen 12 und 17 Jahren sind demnach mittlerweile 39 Prozent mindestens einmal geimpft und 29,1 Prozent vollständig geimpft. „Jede einzelne Impfung hilft allen für einen sicheren Winter“, schrieb Spahn auf Twitter.
Ursprungsmeldung vom 20. September 2021: Berlin - Die vierte Corona-Welle hatte sich in den vergangenen Tagen sichtlich entspannt, das RKI meldete sinkende Werte. Der Abwärtstrend bei den Infektionszahlen ist zwar vorerst gestoppt, doch die wichtigen Werte steigen am Montag, 20. September, nur leicht an.
Nachdem die 7-Tage-Inzidenz an sechs Tagen hintereinander gefallen war, stieg sie nun wieder leicht. Das Robert Koch-Institut
gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 71,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 70,5 gelegen, vor einer Woche bei 81,9. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden gab das RKI mit 3,736 an, noch vor einer Woche hatten sich offiziell 5.511 Personen neu mit Corona infiziert. Die Zahl der deutschlandweiten Todesfälle steigt um weitere 13 an, noch vor einer Woche hatte das RKI zwölf Todesfälle gemeldet.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,89 an (Vortag: 1,87). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Wie sich das Coronavirus in den nächsten Wochen und Monaten verbreiten wird, darüber sind sich Experten und Politiker noch uneins. Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind so manche Regeln aktuell jedoch „sehr verwirrend“. So sei der CDU-Politiker für bundesweit einheitliche Regeln für Veranstaltungen. Es sei „mal wieder sehr verwirrend, dass jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht“, erklärte Spahn gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Demnach gebe für Konzerte oder Veranstaltungen aktuell 16 unterschiedliche Regeln. Stattdessen plädierte Spahn dafür, dass sich alle Länder auf das 2G-Modell als Option einigen sollten.
In immer mehr Bundesländern werden derzeit 2G-Optionsmodelle für Betriebe aus den Kultur- und Dienstleistungsbranchen eingeführt. Bei 2G-Optionsmodellen können Gastronomen und Veranstalter den Zugang freiwillig auf Geimpfte und Genesene beschränken. Alle Kunden, die lediglich einen Coronatest vorweisen können, dürfen dann nicht eingelassen werden. Im Gegenzug entfallen in der Regel Masken- und Abstandsregeln.