Update vom 16. Juni, 12.50 Uhr: Trotz aller Belastungen in der Pandemie und der verbreiteten Corona-Müdigkeit blicken fast zwei Drittel der jungen Menschen in Europa optimistisch in die Zukunft. Die aktuelle Gefühlslage beschrieb allerdings jeder zweite Befragte eher als negativ - nämlich mit „müde“, „unsicher“, „genervt“ oder „gestresst“, wie die am Mittwoch vorgestellte Jugendstudie der Tui-Stiftung ergab. 52 Prozent sagten, ihre Lebenssituation habe sich verschlechtert, in Deutschland waren es 46 Prozent. Fast vier von zehn Menschen zwischen 16 und 26 verloren demnach in den vergangenen Monaten den Job oder verdienten weniger - in Deutschland waren es 29 Prozent, in Griechenland 58 Prozent.
Am belastendsten empfanden 72 Prozent der jungen Menschen das fehlende öffentliche und soziale Leben - wegen Kontaktbeschränkungen und geschlossenen Geschäften, Cafès und Sportvereinen. Wie im Vorjahr hielten sich die jungen Erwachsenen nach eigenen Angaben aber überwiegend an die Corona-Regeln. Nur knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten gab an, Maßnahmen und Empfehlungen zu ignorieren.
Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im April 2021 mehr als 6200 junge Menschen in Deutschland,
Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen. Allein in Deutschland waren es 1004.
Update vom 16. Juni, 10.50 Uhr: Der Impfstoffhersteller Biontech wird seine Impfstofflieferungen für Deutschland im Juli deutlich reduzieren. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen der Gesundheitsministerkonferenz bestätigt, die per Videokonferenz tagt. Eine Reduzierung der Biontech-Lieferungen war für das dritte Quartal bereits vor längerer Zeit angekündigt worden, allerdings nur ein leichter Rückgang.
Das Bundesministerium prognostiziert nun für die erste volle Juliwoche (KW 27) 3,2 Millionen Biontech-Dosen - nach 5,7 Millionen für die letzte Juniwoche. Einem Bericht des Magazins Business Insider zufolge soll die Impfstoffmenge in der zweiten Juliwoche auf drei Millionen Dosen reduziert werden. Im Internet nennt das Bundesministerium für die zweite bis vierte Juliwoche diese Zahl auch offiziell, allerdings in Klammern gesetzt.
Update vom 16. Juni, 9.40 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie scheint sich in Deutschland endlich zu entspannen, seit Wochen meldet das RKI rückläufige Infektionszahlen. Doch die Gefahr durch die weitere Ausbreitung der neu entdeckten Mutationen könnte Deutschland und Europa auch im Herbst noch einmal auf eine Probe stellen. Das zumindest befürchtet SPD Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.
Wie Lauterbach am Dienstagabend in der Fernsehsendung rbb Spezial erklärte, rechne er damit, dass die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus im Herbst wieder für mehr Ansteckungen in Deutschland sorgen wird: „Ich bin ganz sicher, dass wir in Deutschland auch noch die Delta-Variante bekommen werden“. Bisher tritt die aus Indien stammende Variante in Deutschland nur in geringem Maße auf.
Eine neue Studie der Oxford-Universität zeige, dass die Saisonalität dieser Variante deutlich ausgeprägter sei als ursprünglich angenommen: Im Sommer sei das Risiko, sich damit anzustecken, viel geringer, erklärte Lauterbach. Sie sei aber deutlich ansteckender, führe zu einem schwereren Verlauf, und sei zum Teil resistent gegen die Erstimpfung. „Aber ich hoffe, dass dann bei uns eben schon so viele doppelt geimpft sein werden, dass es keine so große Welle mehr gibt.“
Vor diesem Hintergrund forderte der Gesundheitsexperte, auch Kindern ein Impfangebot zu machen. „Gerade bei der Delta-Variante haben wir in England gesehen, dass von den infizierten Kindern ein Prozent so schwer erkranken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das ist keine Kleinigkeit.“
Ursprungsmeldung: Berlin - Aktuell ein Wert von 13,2: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken. Das RKI meldete am Mittwochmorgen ferner 1455 Neuansteckungen sowie 137 Todesfälle an oder mit Covid-19 binnen eines Tages. Vor einer Woche lag die Inzidenz bei 21.
An diesem Mittwoch beraten Gesundheitsminister von Bund und Ländern über die Zukunft der regionalen Impfzentren. Mehrere Länder wollen die Einrichtungen länger als bisher geplant weiterführen, wie eine Umfrage der dpa ergab. Der Bund müsse die Finanzierung bis Ende des Jahres sicherstellen, forderte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz und bayerische Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) im Vorfeld in München.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach der Ministerpräsidentenkonferenz vergangene Woche gesagt, die Gesundheitsminister sollten darüber beraten, inwiefern die Impfzentren der Länder in gewissem Umfang erhalten bleiben sollen - auch mit Blick auf mögliche Auffrischungsimpfungen im Herbst.
Von der Gewerkschaft Verdi organisierte Proteste sollen am Mittag vor den Gesundheitsministerien der Landeshauptstädte stattfinden. Auf dem Max-Joseph-Platz in München werden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Holetschek erwartet. Die Proteste richten sich gegen die angespannte Arbeitssituation vieler Beschäftigter in Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
Auf Vorschlag von Niedersachsen und der Bundesregierung sollen sich die Minister auch mit der Frage beschäftigen, ob wegen der um sich greifenden, noch ansteckenderen und wohl auch gefährlicheren Delta-Variante neue Reisebeschränkungen im Sommer gelten sollen.*Merkur.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA