Mehr Nachfragen gibt es den Angaben zufolge auch bei der Kinder-Telefon- und Online-Beratung „Nummer gegen Kummer“. Allein bei der Online-Beratung habe es im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Nutzung um rund 30 Prozent gegeben. Kinder wendeten sich demnach vor allem wegen Einsamkeit, fehlender Freunde oder Langeweile an die Beratung, Erwachsene wegen der Betreuungssituation.
Update vom 1. Februar, 15.54 Uhr: Es ist eine der meistdiskutierten Fragen seit Beginn der Corona-Krise: Inwieweit sind Kinder Treiber der Pandemie? In einer Münchner Studie wurde die Ansteckung in Schulen und Kitas* untersucht - mit eindeutigem Ergebnis der Wissenschaftler.
Update vom 1. Februar, 15.02 Uhr: Mit einer Inzidenz von 471 gehört das 1.500-Seelen-Dorf Jüchsen in Thüringen zu den absoluten Corona-Hotspots in Deutschland. Ausgerechnet dort stoppte die Polizei am Montag fast 100 Narren bei einem Lichtmess-Umzug*.
Update vom 1. Februar, 12. 24 Uhr: Der Abwärtstrend bei den Corona-Neuinfektionen macht sich auch beim Blick auf die Inzidenzwerte einzelner Landkreise bemerkbar. Immer mehr können inzwischen eine 7-Tage-Inzidenz von unter 30, und damit deutlich unter dem bisherigen Zielwert von 50, vorweisen.
Update vom 1. Februar, 10.49 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern ein weiteres Mal Verlässlichkeit und Planbarkeit bei den Impfungen gegen das Coronavirus angemahnt. Auch zum Thema Lockerungen hat sich Söder im Zusammenhang mit sinkenden Infektionszahlen geäußert.
Im Kampf gegen die Impf-Misere in Deutschland will der Pharmariese Bayer in die Produktion von Corona-Impfstoffen einsteigen und der Tübinger Biotechnologiefirma Curevac dabei unter die Arme greifen. Beide Firmen gaben am Montag bekannt, dass sie eine bereits Anfang Januar geschlossene Kooperation erweitert haben.
Update vom 1. Februar, 10.17 Uhr: Inzwischen sind die Corona-Zahlen des RKI-Dashboards aktualisiert und abrufbar. Den Angaben zufolge wurden in den vergangenen 24 Stunden +5.608 Neuinfektionen von den Gesundheitsämtern gemeldet. 175 weitere Todesfälle wurden im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 verzeichnet. Damit geht der Abwärtstrend im Infektionsgeschehen weiter. Am Montag vor einer Woche hatte die Zahl der neuen Ansteckungsfälle 6729 betragen. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Zudem fehlten am Montagvormittag zunächst Angaben wie die Zahl der Genesenen.
Auch die Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz* gibt mit einem Wert von aktuell 91 weiter Anlass zur Hoffnung. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke von 100 gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt seit Wochen, ihren bislang höchsten Stand hatte sie am 22. Dezember mit 197,6 erreicht.
Update vom 1. Februar, 6.35 Uhr: Die neuen Corona-Fallzahlen des RKI sind am Montagmorgen (Stand 6.35 Uhr) noch nicht verfügbar. Beim Aufruf des RKI-Dashboards erscheint die Meldung: „Die Daten werden derzeit aktualisiert. Bitte schauen Sie später wieder vorbei.“
Die Stadt Köln lässt nach einem Corona-Ausbruch mit einer der hochansteckenden Virus-Mutationen eine Flüchtlingsunterkunft überwachen. Das Gelände werde von der Polizei abgesichert, teilte die Stadt am Sonntag mit. Mit dem Schritt sollen Quarantäne und Betretungsverbot kontrolliert werden.
In der Unterkunft leben 108 Bewohner. Bei 31 der 41 positiv getesteten Bewohner sei eine Virus-Mutation mit Ursprung in Brasilien oder Südafrika festgestellt worden. Am wahrscheinlichsten sei die südafrikanische Variante. Unter den Beschäftigten gebe es elf Nachweise der südafrikanischen Variante. Bei fünf weiteren positiv getesteten Mitarbeitern stehe die Varianten-Analyse noch aus. Der Kölner Gesundheitsdezernent Harald Rau nannte den Nachweis der Infektionen „ein deutliches Alarmsignal“.
Update vom 31. Januar, 11.45: Die Einreise-Kontrollen aus Corona-Risikogebieten werden jetzt scharf kritisiert: Sie sind der Bundespolizei zufolge mangelhaft. Allein in den vergangenen sechs Tagen habe die Bundespolizei bei der Einreise per Flugzeug rund 600 Verstöße durch Airlines festgestellt, sagte Bundespolizeipräsident Dieter Romann der Bild am Sonntag (BamS).
Die Flugpassagiere hätten entweder keine digitale Anmeldung oder keinen negativen Corona-Test vorweisen können, obwohl das von den Airlines vor Abflug geprüft werden müsse. „Das ist verantwortungslos“, sagte Romann der BamS.
Die mangelnden Kontrollen seien auch ein Grund für die verhängten Einreiseverbote, sagte er dem Bericht zufolge weiter - und mahnte, dass den Fluggesellschaften pro Verstoß und Passagier Bußgelder von bis zu 25.000 Euro drohten.
Update vom 31. Januar, 8.31 Uhr: Erneut ein Hoffnung machender Wert: Der bundesweite 7-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 0,92, genau wie am Vortag (dabei ist aber zu beachten, dass diese Kennziffer sonntags und montags stets niedriger ist, da nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende Daten übermitteln). Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Hält der aktuelle Trend an, könnte der Wert von 50, die aktuelle Zielmarke der Bundesregierung, nach Einschätzung von Experten rein rechnerisch Mitte bis Ende Februar erreichbar sein, berichtet die dpa. Für den Samstag meldete das RKI indes 11.192 neue Corona-Ansteckungsfälle und 399 weitere Tote mit oder an Covid-19.
Karl Lauterbach warnt derweil vor der drohenden Gefahr durch „Long-Covid“. „Die Bedeutung wird dramatisch unterschätzt“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte der dpa. Long-Covid-Patienten können noch Monate nach einer Infektion an mindestens einem Symptom leiden. „Es stellt sich immer stärker heraus, dass Covid-19 eine Erkrankung des gesamten Gefäß- und Immunsystems ist“, betonte Lauterbach.
Es ist ein Fehler zu glauben, dass die Jungen nicht gefährdet sind.
Von Long-Covid könne bis zur Hälfte der zuvor in Kliniken behandelten Patienten betroffen sein. Er bezog sich auf chinesische Studien der ersten Welle. „Es ist ein Fehler zu glauben, dass nur die Alten sterben und die Jungen selbst nicht gefährdet sind.“
Die Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm, Jördis Frommhold, befürchtet, dass die Betroffen aus dem Blick der Öffentlichkeit und der Politik geraten. „Das kann sich zu einem volkswirtschaftlichen Problem entwickeln.“ Die Median-Klinik ist auf die Rehabilitation von Covid-19-Patienten spezialisiert.
Unsere Erstmeldung vom 30. Januar 2021:
Berlin/München - Ende Dezember 2020 begannen in Deutschland die Impfungen gegen das Coronavirus. Mit der Immunisierung möglichst vieler Personen soll erreicht werden, dass Erkrankungsverläufe milder verlaufen und weniger Menschen an Covid-19* sterben.
Besonders schnell gehen die Impfungen aktuell noch nicht voran. „Am 29. Januar 2021 wurden in Deutschland 94.294 Impfungen durchgeführt*. Damit haben nun 1.855.457 Personen (2,2 % der Gesamtbevölkerung) eine Erstimpfung erhalten und 461.701 Personen bereits die Zweitimpfung“, so der aktuelle Stand auf der Website Impfdashboard.de des Bundesgesundheitsministeriums.
Bei einer virtuellen Veranstaltung stellten sich am Samstag (30. Januar) Jens Spahn und Fachleute Fragen aus der Bevölkerung. Bundesgesundheitsminister Spahn* sagte, der Impfstart sei ohne Zweifel schwierig gewesen. Es sei viel Frust entstanden, was Hotlines angehe und die Frage der Lieferungen. „Ich verstehe auch die Ungeduld gut, sehr gut.“
Man habe aber ein Jahr nach Beginn der Pandemie drei zugelassene wirksame Impfstoffe*. „Das hätte vor 12 und auch vor 6 Monaten wahrscheinlich niemand wirklich so vorherzusagen gewagt.“ Der Weg habe begonnen, sagte Spahn mit Blick auf die Impfungen. Er müsse aber besser werden und werde auch Zug um Zug besser.
Gesundheitsminister Spahn machte jedoch auch klar: Die Corona-Maßnahmen in Deutschland werden auch nach den Impfungen nicht sofort gelockert werden. Man wisse zu wenig darüber, wie sich das Virus in puncto Reinfektion noch verbreitet. Spahn spricht aber vom Sommer als potenziellen Termin für eine langsame Rückkehr zur Normalität.
Bezüglich der Frage, ob die Corona-Impfungen* regelmäßig - so wie die Grippe-Impfung - durchgeführt werden muss, äußerte sich RKI-Chef Lothar Wieler: „Das kann ich noch nicht beantworten.“ Über nächsten Wochen, Monate und Jahre müsse genau beobachtet werden, ob und wie häufig sich Geimpfte und bereits Infizierte wieder mit dem Coronavirus anstecken. Der entscheidende Punkt ist auch hier die Frage der Reinfektion. „Ja, es kann sein, dass wir dann jedes Jahr geimpft werden müssen. Das vermag ich nicht zu sagen“, stellte Wieler mit Blick auf den aktuellen Forschungsstand fest.
Bisher wurden vor allem alte Menschen geimpft. Das könnte sich demnächst ändern. Denn der neu zugelassene Stoff von Astrazeneca laut Robert Koch-Institut (RKI) nur für 18- bis 64-Jährige empfohlen. Deshalb muss die Strategie angepasst werden. Spahn kündigte eine Überarbeitung der Impfverordnung an. Man werde generell an einer Priorisierung festhalten, aber die „Alterskomponente“ für den Astrazeneca-Impfstoff aufgreifen. Die Impfverordnung sieht eine Priorisierung vor. Die höchste Priorität haben Menschen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, und etwa das Personal in Pflegeheimen. (lb mit dpa) *Merkur.de und tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks