Update vom 10. April, 22.28 Uhr: Bundesweit ist die Rede von steigenden Zahlen. Viele Bundesländer haben die kritische Marke von 100 bei der 7-Tage-Inzidenz bereits wieder überschritten. Auch der R-Wert* kletterte deutschlandweit am Samstag wieder über eins, was ebenfalls auf steigende Zahlen hinweist. Doch wie sieht es im Detail in den Ländern aus (Quelle: RKI, 10.4, 00:00)?
Bundesland | 7-Tage-Inzidenz |
Baden-Württemberg | 120 |
Bayern | 139 |
Berlin | 107 |
Brandenburg | 111 |
Bremen | 123 |
Hamburg | 111 |
Hessen | 124 |
Mecklenburg- Vorpommern | 110 |
Niedersachsen | 86 |
Nordrhein-Westfalen | 115 |
Rheinland-Pfalz | 101 |
Saarland | 99 |
Sachsen | 182 |
Sachsen-Anhalt | 146 |
Schleswig-Holstein | 66 |
Thüringen | 206 |
Update vom 10. April, 16.11 Uhr: Nach den Feiertagen steigen die Coronazahlen wieder(siehe Erstmeldung). Und nicht nur diese Zahl. Auch die Belegung der Intensivbetten nimmt weiter zu, wie der Report des DIVI Intensivregisters informiert. Am Samstag wurden laut dem Bericht in Deutschland 4.532 Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Das sind 17 mehr als noch am Vortag. Die Zahl der invasiv behandelten Erkrankten sank jedoch um 16 Personen auf einen Wert von 2.534. Deutschlandweit sind nun derzeit noch knapp 3.119 von etwa 23.705 Betten (der Kapazitäten für Erwachsene) frei.
Positive Entwicklungen gibt es weiterhin bei den Impfquoten zu verzeichnen. Der Freitag brachte zwar keinen neuen Rekord, wie es an den beiden Tagen zuvor* zu beobachten war, ließ die Zahl der verteilten Impfdosen aber erneut deutlich steigen. 633.613 neue Erstimpfungen und 86.314 zweite Impfungen wurden verteilt, meldete das RKI. Das Zwischenergebnis lautet damit: Über 12 Millionen Erstgeimpfte (exakt: 12.204.176 oder 15,2 Prozent der Bevölkerung) und etwa fünf Millionen Menschen, die bereits die zweite Impfung erhielten. (exakt: 4.831.522 oder 5,9 Prozent der Bevölkerung)
Erstmeldung vom 10. April, 13.41 Uhr: Berlin - Der Weltärzte-Chef ist alarmiert. „Wenn wir keinen Lockdown machen würden, dann würde diese Infektion jetzt völlig ungebremst über das ganze Land hinweg rollen“, sagte er vor Ostern. Jetzt, nach den Feiertagen, steigen die Corona-Zahlen in Deutschland wieder - trotz Lockdown. Nun warnt Montgomery vor einer Situation, die sich niemand wünschen kann.
Die Triage werde „mit Sicherheit“ wieder im Raum stehen, sagte Montgomery der Passauer Neuen Presse vom Samstag.
Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. „Wir waren sehr dankbar, dass sie in den ersten beiden Wellen nicht gebraucht wurde. Es ist vorstellbar, dass es zu Situationen kommt, in denen sie angewendet wird.“
Die Krankenhäuser müssten sich rüsten, ist Montgomery sich sicher: „Wir werden in den Kliniken jetzt eingeholt von den Infektionen, die vor vier Wochen stattgefunden haben.“
Europas größte Uniklinik, die Berliner Charité, hatte angekündigt, in der kommenden Woche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder vermehrt in Covid-19-Bereichen einzusetzen und planbare Eingriffe zurückzufahren. Der Charité-Virologe Christian Drosten twitterte am Donnerstag einen drastischen Medizinerbericht an seine mehr als 700.000 Follower - überschrieben mit: „Dies ist ein Notruf.“
24.097 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) an diesem Samstagmorgen, sowie 246 weitere Todesfälle an oder mit Covid-19. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren es 18.129 Neuansteckungen und 120 Tote.
Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz* stieg auf 120,6. Am Vortag hatte sie noch 110,4 betragen, vor einer Woche jedoch mehr als 130. Der Wert ist momentan allerdings noch mit Vorsicht zu genießen. Er dürfte wegen weniger Tests und Meldungen über Ostern zu niedrig ausfallen. Auch ein zweiter wichtiger Wert erhöht sich aktuell wieder. Der bundesweite 7-Tage-R-Wert* beträgt nun 0,90 (Vortag: 0,80). Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
„Diese Entwicklung zeigt leider, dass die Lage sehr, sehr ernst ist“, hatte RKI-Chef Lothar Wieler am Freitag betont. Nach Daten aus rund 70 Kliniken bundesweit müssten immer mehr und auch immer jüngere Menschen wegen schweren Atemwegsinfektionen in Krankenhäusern behandelt werden. Die Intensivstationen füllten sich rasant. (frs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA