Update vom 9. Juni, 12.50 Uhr: Das Coronavirus verbreitet sich von Tag zu Tag immer langsamer in Deutschland, gleichzeitig steigt die Zahl gegen das Virus immunisierter Menschen. In Deutschland sind inzwischen 46,5 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch haben somit rund 38,6 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. 18,9 Millionen Menschen (22,8 Prozent) sind sogar bereits vollständig geimpft.
War die Impfung bislang den einzelnen Priorisierungs-Gruppen vorbehalten, können sich seit diesem Montag, 7. Juni 2021, Impfwillige unabhängig von der Prioritätenliste gegen das Coronavirus impfen lassen. Gleichzeitig stiegen Tausende Betriebsärztinnen und -ärzte in die Impfungen ein.
Update vom 9. Juni, 11.10 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz gilt als ausschlaggebend für Corona-Lockerungen oder eben auch wieder für das Verhängen von strengen Maßnahmen. Seit Wochen scheint sich die Lage in Deutschland diesbezüglich zu entspannen, der wichtige Wert sinkt stetig (siehe Ursprungsmeldung). Bundesweit liegt der Wert am Mittwoch bei 20,8, doch eine Region hat bereits die Null geknackt.
So verzeichnet der Landkreis Uckermark, laut RKI-Angaben, einen Wert von 0,84, der Landkreis Südwestpfalz einen Wert von 1,05. Doch auch Brandenburg an der Havel, der Landkreis Goslar, der Landkreis Vorpommern-Rügen und der Landkreis Ostholstein verzeichnen Werte zwischen 1,0 und 1,99.
Update vom 9. Juni, 10.20 Uhr: Der geplante digitale Impfnachweis in Deutschland kann künftig auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten in der Nacht zum Mittwoch die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google. Es kann jedoch einige Stunden dauern, bis das Update für alle Anwenderinnen und Anwender sichtbar ist. Die Ausgabe der digitalen Impfnachweise in Deutschland soll noch im Juni starten.
Menschen in Deutschland, die keine Tracing-App für die Anzeige eines digitalen Impfnachweises verwenden möchten, können auf die Smartphone-App „CovPass“ ausweichen, die keine Kontaktverfolgungsfunktion hat. Außerdem wird der Impfnachweis auch
ausgedruckt auf Papier ausgegeben. Der „CovPass“ soll zudem negative Testergebnisse und überstandene Infektionen dokumentieren und so das Reisen innerhalb der EU einfacher machen.
Ursprungsmeldung vom 9. Juni 2021: Der bundesweite 7-Tage-R-Wert* liegt laut RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,71 (Vortag: 0,76). Der R-Wert spiegelt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Rein rechnerisch stecken demnach 100 Infizierte 71 weitere Menschen an. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Berlin - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Mittwoch früh 3.254 Corona-Neuinfektionen und 107 weitere Todesfälle in Deutschland. Die 7-Tage-Inzidenz* liegt bundesweit bei 20,8 (Vortag: 22,9; Vorwoche: 36,8)
Der Virologe Christian Drosten erwartet, dass die Corona-Fallzahlen nach dem Sommer wieder hochgehen.
„Natürlich wird die Fallzahl gen Winter wieder hochgehen. Das kann auch schon im Herbst passieren. Aber das wird ab jetzt jeden Winter passieren“, sagte Drosten am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info). Die Situation sei dann durch den erwarteten Effekt der Impfungen auf Krankheitsverläufe aber verändert: Würde man strikt nur Labornachweise messen, sähe man wohl eine Art vierte Welle. Aber es sei dann keine pandemische Welle mehr. Drosten hatte zuvor schon mehrfach erklärt, dass er langfristig damit rechnet, dass sich Sars-CoV-2 wie die altbekannten Coronaviren verhalten werde, die Erkältungen auslösen.
Gleichzeitig warnt der Leiter der Virologie der Berliner Charité vor Rückschlägen bei der Corona-Impfkampagne. Man müsse aufpassen, dass die Menschen künftig nicht nachlässig würden und sich zum Beispiel die Zweitimpfung nicht mehr abholten, weil sie keine Lust mehr hätten oder es zu kompliziert sei. „Solche Dinge dürfen einfach nicht eintreten. Das wird, glaube ich, die nächste große Aufgabe sein.“
Bundesland | 7-Tage-Inzidenz (RKI Stand: 9. Juni, 6.26 Uhr) |
Baden-Württemberg | 26,9 (Vortag: 28,0) |
Bayern | 22,0 (Vortag: 23,6) |
Berlin | 22,6 (Vortag: 24,2) |
Brandenburg | 11,1 (Vortag: 12,9) |
Bremen | 21,6 (Vortag: 23,3) |
Hamburg | 16,0 (Vortag: 16,7) |
Hessen | 23,8 (Vortag: 26,3) |
Mecklenburg-Vorpommern | 6,2 (Vortag: 8,7) |
Niedersachsen | 13,9 (Vortag: 15,7) |
Nordrhein-Westfalen | 23,2 (Vortag: 26,0) |
Rheinland-Pfalz | 22,2 (Vortag: 24,2) |
Saarland | 22,8 (Vortag: 28,5) |
Sachsen | 17,9 (Vortag: 21,9) |
Sachsen-Anhalt | 13,8 (Vortag: 17,3) |
Schleswig-Holstein | 10,5 (Vortag: 11,0) |
Thüringen | 24,0 (Vortag: 27,3) |
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