Update vom 28. Mai, 21.57 Uhr: Das nächste deutsche Nachbarland kündigt das Lockdown-Ende an. In den Niederlanden sollen am 5. Juni fast alle Bereiche wieder geöffnet werden. Natürlich aber unter maßgeblichen Auflagen. Museen, Theater und Kinos dürfen zumindest wieder eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen, kündigte Ministerpräsident Mark Rutte an. Restaurants dürfen auch im Innenbereich wieder servieren. Die Sperrstunde wird auf 22 Uhr verlängert.
Geschlossen bleiben Diskotheken und Clubs sowie Jahrmärkte. Und auch Public-Viewing während der Europameisterschaft ist nicht erlaubt. Bars und Kneipen dürfen keine Spiele zeigen.
Update vom 28. Mai, 20.54 Uhr: Boris Palmer, Tübingens grüner Oberbürgermeister, geht SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach heftig an. Lauterbach sorge dafür, „immer Recht“ zu behalten, wirft er ihm vor.
„Ich möchte keine dunklen Motive unterstellen, aber es ist schon erkennbar, dass mit düsteren Szenarien auch mit Angst versucht wurde, Verhalten zu ändern. Diese Katastrophenwarnungen waren von Karl Lauterbach immer zu hören“, schießt Palmer in einem Podcast des Kölner Stadt-Anzeigers, „entweder kam es schlimm, dann hatte er Recht. Oder es kam nicht schlimm, dann konnte er sagen: ‚Nur weil ich euch gewarnt habe, ist es nicht so schlimm gekommen.‘ Das hat mich schon das ganze Jahr gestört. Ich habe mich häufig mit Lauterbach gestritten, dass er immer die dunkle Seite als die wahrscheinliche dargestellt hat.“
Das Präventionsparadoxon will Palmer nicht als allgemeingültige Erklärung für nicht eingetretene Szenarien hinnehmen. Es besagt, dass Menschen unzufrieden reagieren, wenn präventive Maßnahmen tatsächlich das verhindern, was sie verhindern sollten. Gefahr wurde abgewendet und dadurch nicht offen erkennbar. Die Maßnahmen erscheinen vielen deshalb unangebracht gewesen zu sein.
Update vom 28. Mai, 16.15 Uhr: Der Bundesrat hat am Freitag das neue Infektionsschutzgesetz gebilligt. Wer einen gefälschten Impfpass besitzt, oder das Dokument selbst fälscht, macht sich ab jetzt strafbar.
Bis zu zwei Jahre Haft, sind nun für die wissentlich falsche Dokumentation einer Impfung vorgesehen. Alleine für die Nutzung ist bis zu einem Jahr Gefängnis möglich.
Abgesehen davon ändert das Gesetz die Maskenregeln für Kinder und Jugendliche im öffentlichen Nahverkehr. Für sie entfällt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Herkömmliche OP-Masken genügen für sie.
Update vom 28. Mai, 15.19 Uhr: Der Freizeitpark Phantasialand öffnet: Ab 10. Juni öffnet er wieder seine Pforten. Allerdings gibt es bestimmte Corona-Voraussetzungen, die die Besucher erfüllen müssen.
Update vom 28. Mai, 11.24 Uhr: In Deutschland sind auch am Donnerstag mehr Zweit- als Erstimpfungen durchgeführt worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag (Stand: 9.55 Uhr) erhielten fast eine Millionen Menschen eine Spritze, 600 675 davon bekamen ihren vollen Impfschutz. Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 42,1 Prozent (35 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 16,4 Prozent (13,7 Millionen) vollständig.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 45,6 Prozent. Sachsen liegt mit 36,8 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der Zweitimpfungen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.
Update vom 28. Mai, 10.00 Uhr: Wegen fehlender Unterlagen hat das Zollamt Untermünkheim (Landkreis Schwäbisch Hall) die Einfuhr von 10 000 FFP2-Masken aus der Türkei gestoppt. Der Einführer habe ohne erforderliche Begleitdokumente und Nachweise versucht, die Schutzmasken abzufertigen, teilte das Hauptzollamt Heilbronn am Freitag mit. Auch nachgereichte Unterlagen hätten nicht ausgereicht, um die Einhaltung der Produktsicherheitsstandards nachzuweisen. Der Importeur - ein Unternehmen aus der Region - musste die Ware vernichten - und selbst für die Kosten aufkommen.
Update vom 28. Mai, 6.10 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7380 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.26 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 8769 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 39,8 an (Vortag: 41; Vorwoche: 67). An Feiertagen wie vergangene Woche am Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 192 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 226 Tote gewesen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,70 (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Update vom 27. Mai, 22.40 Uhr: An einem Standort der Deutschen Bahn in Fulda hat es einem Medienbericht zufolge einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Wie Buzzfeed News am Donnerstag berichtete, wurden mehr als 60 der rund 600 Mitarbeiter positiv getestet. Der Ausbruch soll sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Werk zur Fahrzeuginstandhaltung ereignet haben. Dort werden demnach vor allem Bremsteile repariert.
Die Deutsche Bahn bestätigte gegenüber Buzzfeed News, dass „ein Anstieg von positiv getesteten Mitarbeitenden schnell aufgefallen sei“. Die Mitarbeiter seien daher täglich auf das Coronavirus getestet worden, „weshalb äußerst rasch die betroffenen Mitarbeitenden identifiziert und direkt in häusliche Isolation geschickt wurden“. Mehr als die Hälfte der Infizierten sei mittlerweile wieder genesen.
Der Landkreis Fulda erklärte dem Bericht zufolge, dass es in den vergangenen Wochen in vier Unternehmen höhere Corona-Fallzahlen gegeben habe. In drei der vier Unternehmen habe sich die Lage wieder beruhigt. Die Hygienemaßnahmen seien bei allen Unternehmen „im Wesentlichen sehr gut“ gewesen. Zu Infektionen sei es vor allem in den Pausen oder durch Fahrgemeinschaften gekommen, erklärte die Pressestelle des Gesundheitsamtes.
Update vom 27. Mai, 18.58 Uhr: Kinder ab 12 Jahren können sich ab 7. Juni impfen lassen, bzw. um einen Termin bemühen. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Impfgipfel am Donnerstag mit. Ein sicherer Schulbetrieb soll unabhängig davon, wie viele Schülerinnen und Schüler ein Impfangebot wahrnehmen, gewährleistet werden. Es gäbe keine Impfpflicht. Auch können Eltern mit ungeimpften Kindern in Urlaub fahren. Bis Ende des Sommers stellen Bund und Länder ein Impfangebot für alle Impfwilligen in Aussicht.
Die Regierung erwartet, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA an diesem Freitag eine Zulassung des Biontech/Pfizer Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren geben wird. Bislang ist der Impfstoff für Menschen ab 16 Jahren freigegeben.
Am 7. Juni fällt die Priorisierung für die Corona-Impfungen generell weg, deswegen könnten sich Jugendliche auch an diesem Tag um einen Impftermin bemühen. Die Impfungen für die Jugendlichen sollten entweder bei niedergelassenen Ärzten oder in den Impfzentren erfolgen, sagte Merkel. Das konkrete Vorgehen sei den Ländern überlassen.
Update vom 27. Mai, 15.37 Uhr: Weil er trotz eines positiven Corona-Befundes an zwei Tagen in einem Seniorenheim gearbeitet und seine Tochter auch noch zur Schule gebracht hatte, muss ein Altenpfleger drei Geldbußen von jeweils 500 Euro zahlen. Das Amtsgericht Frankfurt verkündete am Donnerstag ein entsprechendes Urteil. Die drei Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz müssten als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden, hieß es. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. (Aktenzeichen 8940 Js 223144/20)
Der Angeklagte war nach entsprechenden Symptomen im April vergangenen Jahres vom Gesundheitsamt im Main-Taunus-Kreis aufgefordert worden, sich sofort in Quarantäne zu begeben. Gleichwohl erschien er noch zwei Mal an seiner Arbeitsstelle in einem Seniorenheim und blieb erst zu Hause, als zwei Tage später der positive Covid-19-Befund feststand. Daneben hatte er auch noch die Tochter zur Schule gebracht.
Vor Gericht bestritt er die Vorwürfe und gab an, von der Erkrankung erst vier bis fünf Tage später erfahren zu haben. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bestätigten jedoch als Zeugen, den Mann vor den Verstößen telefonisch zur Quarantäne aufgefordert zu haben. Das Gericht verhängte daraufhin die Geldbußen.
Update vom 27. Mai, 14.30 Uhr: In Berlin hat ein Maskenverweigerer einen Sicherheitsmitarbeiter eines Supermarkts rassistisch beleidigt und angegriffen. Der unbekannte Täter habe sein 27-jähriges Opfer unter anderem mit einem Stichwerkzeug an Arm sowie Schulter verletzt und ihn mit der Faust geschlagen, teilte die Polizei in der Hauptstadt am Donnerstag mit. Der Geschädigte wurde im Krankenhaus ambulant behandelt. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz der Polizei.
Nach Angaben der Beamten ereignete sich das Geschehen am Mittwoch im Bezirk Treptow-Köpenick. Nach bisherigem Ermittlungsstand weigerte sich der unbekannte Täter trotz Aufforderung durch den Sicherheitsmann, am Ladeneingang die obligatorische medizinische Schutzmaske aufzusetzen. Anschließend schlug er dem Mitarbeiter ins Gesicht und stach auf ihn ein. Das Opfer rief Polizei und Rettungsdienst. Der Verdächtige konnte unerkannt entkommen.
Update vom 27. Mai, 12.50 Uhr: Die Impfkampagne in Deutschland nimmt endlich an Fahrt auf, immer mehr Menschen erhalten den langersehnten Pieks zur Immunisierung gegen das Coronavirus. Mit der Verteilung des wertvollen Impfstoffs zeigt sich nun jedoch Baden-Württemberg alles andere als zufrieden. Das Bundesland hat sich beim Bund über das Vorgehen beschwert.
Baden-Württemberg habe bis einschließlich Kalenderwoche 20 rund 95.000 Dosen Impfstoff weniger bekommen, als dem Land gemäß Bevölkerungsschlüssel zustünden, erklärte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Donnerstag. Dies gehe aus einem Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts hervor. Hintergrund sind demnach nicht abgerufene Impfdosen von niedergelassenen Ärzten in Baden-Württemberg. Sollten Ärzte Impfstoff nicht abrufen, müsse dieser an die Impfzentren des Landes gehen und
nicht an Ärzte in anderen Bundesländern. Die Sprecherin nannte etwa Nordrhein-Westfalen. Dieses Bundesland liege rund 130.000 Dosen im Plus.
Zugleich seien die Impfzentren in Baden-Württemberg derzeit nur zu rund 60 Prozent ausgelastet. Es gebe also durchaus Kapazitäten, den Impfstoff schnell und effizient zu impfen, sagte die Sprecherin weiter. Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha habe sich in dieser Sache bereits an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt.
Zuvor hatten bereits Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher die Impfstoff-Verteilung auf die Bundesländer kritisiert. Sie beklagten ebenfalls, dass ihre Länder weniger Impfstoff bekämen, als ihnen
entsprechend ihres Bevölkerungsanteils zustünde.
Update vom 27. Mai, 12.20 Uhr: In der Frage der Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren gegen Covid-19 will die Ständige Impfkommission bis in etwa anderthalb Wochen ihre Bewertung abschließen. Das Gremium habe vor anderthalb Wochen damit angefangen und müsse sich sehr beeilen, um „vielleicht auch in den nächsten anderthalb Wochen“ fertig zu werden, sagte Stiko-Mitglied Martin Terhardt am Donnerstag dem RBB-Sender radioeins.
„Die Entscheidung steht noch nicht fest.“ Eine Variante könne aber durchaus eine Impfempfehlung nur für chronisch Kranke sein,
bekräftigte der Berliner Kinder- und Jugendarzt. „Die Situation ist schwierig. Und in so einer schwierigen Situation muss man nicht immer besonders heldenhaft sein mit seiner Entscheidung. Da kann man manchmal auch Vorsicht walten lassen.“ Das Verhältnis zwischen Risiko der Impfung und Risiko der Erkrankung müsse gut gegeneinander abgewogen werden.
Update vom 27. Mai, 12 Uhr: Die Zahl der täglichen Corona-Impfungen hat im Vergleich zur Vorwoche leicht zugenommen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag erhielten am Mittwoch gut 1,1 Millionen Menschen eine Spritze, gut 43.000 mehr als sieben Tage zuvor. 678.826 davon bekamen ihren vollen Impfschutz. In den letzten Tagen hatten die täglichen Impfzahlen im Vorwochen-Vergleich wiederholt niedriger gelegen. Auf Twitter gab Gesundheitsminister Jens Spahn an, dass in der Arztpraxen zudem erstmalig der Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft wurde.
Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 41,5 Prozent (34,5 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 15,7 Prozent (13,1 Millionen) vollständig.
Update vom 27. Mai, 11 Uhr: Vor dem Hintergrund des weiter abflauenden Corona-Infektionsgeschehens in Schleswig-Holstein plant die Landesregierung die nächsten Lockerungsschritte. Im nördlichsten Bundesland dürfen sich ab Montag in Innenräumen wieder bis zu zehn Personen treffen. Die Anzahl der Haushalte ist dabei nicht begrenzt, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag in Kiel sagte.
Auch sollen stufenweise wieder größere Veranstaltungen möglich werden. Je nach Art der Veranstaltung sollen unter Auflagen innen bis zu 125 Teilnehmer möglich sein, im Freien bis zu 250. Ab Montag dürfen auch wieder alle Sportanlagen öffnen. Das gelte auch für Fitnessstudios. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sank am Mittwoch auf 21,8, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht.
Update vom 27. Mai, 9.20 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland schreiten weiter voran, immer mehr Menschen lassen sich gegen das tückische Virus immunisieren. Am Donnerstag beraten aus diesem Grund ab 14 Uhr Bund und Länder bei einem Gipfel über das weitere Vorgehen in der Impfkampagne. Im Mittelpunkt der Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderregierungschefs dürfte die Frage stehen, ob auch Kinder und Jugendliche ein Vakzin erhalten sollen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädierte für eine Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Impfkampagne - und zwar auch bei einer ausbleibenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Der Minister stieß damit aber zum Teil auch auf Widerspruch. Ein weiteres Thema des Gipfels wird die Frage sein, inwieweit die bereits vorgenommenen Impfungen aufgefrischt werden sollen. Nach Abschluss der Beratungen soll auf einer Pressekonferenz über die Ergebnisse informiert werden.
Update vom 27. Mai, 6.30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6313 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Stand: 27. Mai, 5.25 Uhr). Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.298 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 41 an (Vortag: 46,8; Vorwoche: 68). Wichtig bei der Interpretation der Zahlen ist aber: An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet. Dies kann sich in den aktuellen Werten noch niederschlagen. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 269 neue Todesfälle verzeichnet.
Update vom 26. Mai, 22.00 Uhr: Impfungen für Schüler im Nordosten Deutschlands: Mecklenburg-Vorpommern will mindestens 65 Prozent seiner Schüler ab zwölf Jahren zeitnah impfen und hat dazu die Lieferung von 64.450 Dosen des Präparats von Biontech/Pfizer beim Bund beantragt. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte am Mittwoch, das Konzept sei beim Bundesgesundheitsministerium hinterlegt. „Ich gehe davon aus, dass wir dann auch die Impfdosen bekommen.“ Das Bildungsministerium in Schwerin werde die Eltern anschreiben und ermitteln, wie hoch die Impfbereitschaft insgesamt sei. Er hoffe auf eine hohe Bereitschaft, sagte Glawe.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nach seinen Worten rund 93 000 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Sein Ziel sei es, möglichst noch vor Beginn des neuen Schuljahrs am 2. August oder mit dem Schulstart zu impfen. Mecklenburg-Vorpommern ist das erste Bundesland, in dem die Sommerferien enden.
Update vom 26. Mai, 20.15 Uhr: Die in Indien entdeckte und inzwischen in vielen Ländern weltweit verbreitete Corona-Variante B.1.617 bleibt nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland recht selten. In der dritten Woche in Folge bewegt sich der Anteil dieser Mutante an den untersuchten Proben im Bereich von rund zwei Prozent, wie aus einem RKI-Bericht von Mittwochabend hervorgeht. Die aktuellsten Daten stammen aus der Woche vom 10. bis 16. Mai.
Währenddessen hat Biontech eine Reduktion der geplanten Liefermengen des Corona-Impfstoffs für die kommenden zwei Wochen bekanntgegeben. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mit.
Update vom 26. Mai, 16.30 Uhr: Die britische Corona-Mutation sorgte in Deutschland für einen harten Winter im Lockdown. Die Mutante gilt als ansteckender als das Ursprungsvirus. Doch nun könnte die Pandemie durch die vor kurzem entdeckte indische Mutation wieder an Fahrt aufnehmen, denn geht es nach einem Experten, soll die Mutation noch einmal ansteckender als die britische Mutante sein.
Demnach könnte die zuerst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus bis zu 80 Prozent leichter übertragbar sein als die bislang vorherrschende britische Variante. Das sagte der Epidemiologe Neil Ferguson vom Imperial College London in einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch. Es gebe dazu aber noch keine belastbaren Daten, so der Wissenschaftler weiter. Gewiss sei bislang nur, dass die auch als B.1.617.2 bezeichnete Variante einen Vorteil habe. Der könne zwischen 20 und 80 Prozent liegen. Noch sei daher nicht sicher, ob sich die Mutante als dominant durchsetzen werde - es sei aber wahrscheinlich.
Trotzdem sieht der Wissenschaftler die Situation durch den Impffortschritt und die niedrigeren Fallzahlen in Großbritannien positiver als nach dem Auftreten der britischen Variante Ende vergangenen Jahres. Damals führte die sogenannte britische Virus-Mutante B.1.1.7 zu einer heftigen zweiten Infektionswelle in Großbritannien und kurze Zeit später auch in Kontinentaleuropa.
Update vom 26. Mai, 14.15 Uhr: Nachdem die Impfkampagne in Deutschland schleppend gestartet und durch viele Rückschläge erschwert worden war, werden nun täglich immer mehr Menschen mit einer Impfdosis versorgt. Mit 57 Prozent liegt der Anteil der Corona-Zweitimpfungen an den täglich verabreichten Dosen nun auch so hoch wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch wurden am Dienstag insgesamt 595 125 Menschen immunisiert, 339 751 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz.
Doch wie das RKI weiter mitteilt, liegt zeitgleich die Zahl der insgesamt verabreichten Impfungen im Vergleich zur Vorwoche erneut deutlich niedriger: 867 044 Impfungen waren es zum damaligen Zeitpunkt. Den bisherigen Spitzenwert erreichte die Impfkampagne in Deutschland am 12. Mai mit 1,4 Millionen an einem Tag verabreichten Spritzen. Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 40,8 Prozent (33,9 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal und 14,8 Prozent (12,3 Millionen) vollständig geimpft.
Update vom 26. Mai, 12.30 Uhr: Im NDR-Podcast sprach Virologe Christian Drosten über die aktuelle Corona-Lage* in Deutschland. Neben dem Impf-Fortschritt stand die indische Virus-Mutation im Fokus.
Update vom 26. Mai, 11.50 Uhr: Immer mehr Menschen in Deutschland lassen sich gegen das Coronavirus impfen, doch davon ausgenommen sind bislang noch Jugendliche und ältere Kinder. Geht es nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn soll sich das bald ändern, auch wenn die Ständige Impfkommission (Stiko) dafür keine allgemeine Empfehlung aussprechen sollte.
Die Stiko gebe eine Empfehlung, sagte der CDU-Politiker in der Sendung „Frühstart“ bei RTL/ntv. „Im Lichte dieser Empfehlung können dann die Eltern mit ihren Kindern, den Ärztinnen und Ärzten die konkreten Entscheidungen treffen, ob jemand geimpft wird oder nicht.“ Dies sei eine individuelle Entscheidung.
Der Hersteller Biontech/Pfizer hat eine Zulassung seines Präparats ab zwölf Jahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragt. Mit einer Entscheidung wird noch bis Ende Mai gerechnet. Die Stiko behält sich aber eigene Klärungen für eine mögliche Impfempfehlung vor. Ihr Mitglied Rüdiger von Kries erwartet derzeit nicht, dass es eine allgemeine Impf-Empfehlung für alle Kinder geben wird.
Spahn sagte: „Der Impfstoff wäre dann, wenn die Europäische Arzneimittelagentur das macht, ein zugelassener Impfstoff auch für diese Altersgruppe.“ Schon vor Beginn der Sommerferien solle den ersten Kinder und Jugendlichen dann ein Impfangebot gemacht werden, erklärte er. „Wenn die Zulassung da ist, werden wir dann nach und nach - nicht allen auf einmal - Kindern und Jugendlichen über zwölf Jahren ein Angebot machen, sich impfen zu lassen.“ Eine Impfung als Voraussetzung zur Teilnahme am Präsenzunterricht lehnte der Gesundheitsminister jedoch ab: „Ich sehe nicht, dass wir eine verpflichtende Impfung haben werden für den Schulbesuch.“
Ursprungsmeldung vom 26. Mai 2021: Berlin - Seit über einem Jahr hat die Corona-Pandemie Deutschland und viele weitere Länder auf der Welt fest im Griff, vor allem die für viele Experten und Politiker wichtige Sieben-Tage-Inzidenz steuert aktuell das tägliche Leben. Bei einer zu hohen Inzidenz, drohen Maßnahmen und eine Verschärfung des Lockdowns. Seit einigen Wochen kann Deutschland jedoch endlich aufatmen: die Corona-Zahlen und die Inzidenz sinken stetig. Doch nun gibt es Kritik an der von Bundesgesundheitsminister Spahn neu ins Spiel gebrachten Ziel-Inzidenz.
Während bislang für die Lockerung der Maßnahmen die Inzidenz unter 50 wichtig war, hatte Spahn gegenüber der Bild am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von unter 20 als Marke erklärt. „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin.“ Eine Aussage, für die der Bundesgesundheitsminister viel Kritik einheimst, vor allem aus der FDP- und Linksfraktion.
„Mit seinen Spekulationen verbreitet Herr Spahn nur öffentliche Verunsicherung“, sagte der stellvertretende FDP Fraktionsvorsitzende Michael Theurer gegenüber der Welt. „Die Intensivbetten leeren sich, die schweren Verläufe werden deutlich seltener. Die Gefährdungslage aus einer spezifischen Zahl, sei es 20, 35, 50 oder 100, ist inzwischen eine ganz andere, als das noch Anfang des Jahres der Fall war.“ Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali sagte: „Konkrete Problemlösung anstatt schwurbeliger Ankündigungen wäre jetzt dringend geboten.“ Als Probleme nannte sie ineffektive Testsituationen in Schulen, Wechselunterricht und Impfstoffmangel.
Zurückhaltender äußerten sich die Grünen. „Allein auf die Inzidenz zu schauen wird in den nächsten Wochen nicht reichen“, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. „Auch wenn eine Strategie der niedrigen Infektionszahlen grundsätzlich richtig ist.“ Unionsfraktionsvize Stephan Stracke (CSU) sagte der Welt, es solle keineswegs das Infektionsschutzgesetz mit den Grenzwerten 100, 50 und 35 geändert werden. Aber: „Mit der Zielrichtung von 20 vermeiden wir insbesondere Situationen, in denen Öffnungsschritte bei Überschreiten der gesetzlichen Grenzwerte wieder zurückgenommen werden müssen.“
Dass sich die Lage in Deutschland stetig entspannt, verdeutlichen auch die RKI-Zahlen am Mittwoch. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Demnach lag die Zahl binnen sieben Tagen gemeldeter Neuinfektionen je 100 000 Einwohner am Mittwoch bundesweit bei 46,8 (Vortag: 58,4). Zuletzt unterhalb der 50er-Schwelle hatte der Wert im Herbst gelegen: bei 48,6 am 20. Oktober 2020.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2626 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11 040 Ansteckungen gelegen. *Merkur.de ist Teil von IPPEN.MEDIA.